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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Augenblick heraus handeln, und deshalb hatte Leia, als sie Callistas Nachricht erreichte, nichts anderes tun können, als ihre Noghri-Leibwache mitzunehmen und dabei, für den Fall, daß die Jägerkiller entdeckt wurden, das Risiko eines Skandals einzugehen. Alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen waren also getroffen worden.
    Sie hätte es bleiben lassen sollen. Han griff nach der Tastatur und sah zu, wie die lange Folge von Zerhacker-9-Nachrich-ten – insgesamt waren es jetzt fünfzehn – vor seinen Augen vorüberzog.
    Das Gesicht der Frau, die Luke liebte – die weichen, ovalen Konturen, das kräftige Kinn, die vollen, entschlußfreudigen Lippen, die Augen von der Farbe des Regens, die so unschuldig und zugleich doch so erfahren blickten – kehrten in sein Bewußtsein zurück. Die weiche, ausdrucksvolle Altstimme, die wie die eines heranwachsenden Jungen klang, die schlanke Anmut ihres hochgewachsenen Körpers…
    Sie war vor beinahe einem Jahr verschwunden. Sie wußte, daß Luke sie suchen würde, dachte Han, und würde nicht ohne weiteres wieder auftauchen.
    All das hatte Leia gewußt.
    Und war trotzdem an Bord der Fähre der Borealis gegangen.
    Das war eine Art Mut, von dem Han, wenn er sich selbst gegenüber offen war, nicht sicher war, ob er ihn auch besaß.
    Und dann wiederholte er, nur daß er es diesmal laut aussprach: »Sie hätte es bleiben lassen sollen.«
    Der Bildschirm blinkte. Wieder ein Zerhacker 9. Von Coruscant. Diesmal eine lange Textpassage in purpurfarbener Schrift. Und das bedeutete, die Nachricht war sehr, sehr dringend. Zugleich leuchtete über der kunstvoll aus dem Stein gehauenen und mit Moos bedeckten Türnische, die von der Terrasse ins Haus führte, ein grünes Licht auf, und eine antik wirkende Statue in einer kleinen Nische schob sich zur Seite und gab den Blick auf einen runden TT-81-Droiden frei, der auf seinem mehrfach gegliederten Bein balancierte.
    Der Bronzedeckel blinkte, als der optische Sensor ermittelte, wer sich auf der Terrasse befand. Dann verkündete eine angenehme Stimme: »Zwei Besucher im Vorraum, Captain Solo. Sie haben es abgelehnt, sich irgendwie auszuweisen. Möchten Sie, daß man sie zu Ihnen vorläßt oder wollen Sie sie zuerst betrachten?«
    »Reinlassen!« Han liebte es nicht, seine Gäste aus dem Hinterhalt zu bespitzeln. Wenn sie schießend aus der Tür kamen, würden er und Chewie der Situation wahrscheinlich schon gewachsen sein.
    »Mit Vergnügen.«
    Chewie brummte etwas und schüttelte die Mähne. Er mochte Beobachtung durch versteckte Kameras ebensowenig wie Han, und noch weniger mochte er Droiden, die einen verpetzten. Han lachte und pflichtete ihm bei. »Ja-ah, man kann richtig sehen, wie all seine kleinen Dioden vor schierem Entzücken flackern!«
    Gleich darauf, als die automatische Tür sich lautlos in ihren Schlitz aus Quasistein schob, und er sah, wer sein Besucher war, verschwand das Lächeln von seinem Gesicht.
    Er hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl gehabt.
     
    »Oh-oh.« Die Tür der Luftschleuse glitt auf. »Was haben wir denn hier?«
    C-3PO, der mit ausgebreiteten Armen und vor Freude beinahe ekstatisch wirkend auf die Tür zugegangen war, erstarrte, als er die Frage hörte. »Wie ich schon über den Bildschirm erklärt habe«, wiederholte er, »ist dies ein Scoutfahrzeug, das einer… einer größeren Katastrophe entkommen ist. Wir sind zum Flottenstützpunkt bei Cybloc XII unterwegs.«
    Während er das sagte, analysierte er den breitschultrigen blonden Mann mit der Narbe an der Oberlippe, der in der Tür stand und sich vor einer halben Stunde auf dem Bildschirm als Captain Bortrek von der Pure Sabacc zu erkennen gegeben hatte.
    »Unser Pilot ist bedauerlicherweise verstorben…« Er folgte Captain Bortrek durch den Korridor zur Brücke. Der junge Mann stolzierte herum, sich seiner Kapitänswürde sichtlich bewußt, sah sich um und pfiff halblaut durch die Zahne.
    »Ist das die ganze Mannschaft?« Bortrek hielt an der Tür zu dem winzigen Labor inne, wo der Leibgardist Marcopius verkrümmt in der Stasisbox lag.
    »Selbstverständlich. Wenn es jemand anderen gegeben hätte, der uns in die Straße von Durren hätte navigieren können, dann würden wir…«
    »Woran ist er denn gestorben? Etwas Ansteckendes?«
    »Ich glaube schon. Ja, Sir. Aber die Stasisbox garantiert biologische Sicherheit über das volle Spektrum.«
    3PO war zwar darauf programmiert, keinerlei persönliche Meinung über Menschen zu entwickeln, konnte aber doch nicht

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