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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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darauf strömten etwa zwanzig Meter weiter unten am Kanal Kämpfer aus einer schmalen Gasse, eine Gruppe uniformierter Drovianer, ein paar Menschen und ein Ho’Din, die sich alle gegen eine deutlich überlegene Zahl Drovianer in unterschiedlichen Uniformen verteidigten, auf deren kahlgeschorenen Schädeln mächtige, mit bunten Plastikteilen und Gummi geschmückte Haarknoten prangten, bei denen es sich um Tiertotems handelte, wie 3PO seinem Speicher entnahm, ein gefragter Handelsartikel der größeren interplanetarischen Gesellschaften, die Proteine von den Schlangenfarmen der Gopso’o kauften.
    »Du meine Güte!« rief der Protokolldroide. »R2, dort ist Captain Solo!«
     
    Die Clankämpfer der Gopso’o, die schwerbewaffnet in die Stadt kamen, nutzten den strategisch optimal abgestimmten Verrat der äußeren Wachstationen. Sie verließen ihre primitiven Behausungen in den Slums von Gopso’o mit neuen Waffen, die Namen ihrer ermordeten Vorfahren und der fünfundzwanzig Personifizierungen der Tugend auf den Lippen, und feuerten auf ihre Unterdrücker und alle, die sie dafür hielten.
    »Diese stinkenden Kotzbrocken«, knurrte Sergeant Hral Piksoar, dem der Zwilstecker eine nasal klingende Stimme verlieh und der mit beiden Zangengliedern damit beschäftigt war, eine Ionenkanone in Stellung zu bringen. »Also, ich hoffe nur, Sie sind auf Ihre Arbeit stolz, Solo…«
    »Stolz?« japste Han verblüfft und drückte sich an eine Mauer, um das Feuer zu erwidern. »Bis letzte Woche hatte ich von Nim Drovis noch nicht mal gehört !« In dem Stadtviertel, in dem sie sich befanden, waren die Kanäle seit Wochen nicht mehr desinfiziert worden. Beim Klang ihrer Stimmen und dem Trampeln vieler Füße wölbte sich das klebrige, vom Regen mit Pockennarben durchsetzte Wasser auf und geriet in Wallung, und Han konnte die Molds, wie die außer Rand und Band geratenen Pilzkulturen im lokalen Slang hießen, im schwachen Schein der entfernten Straßenlampen schimmernd, daraus auftauchen sehen.
    »Die Republik würde uns Truppen schicken, hieß es, große, stehende Heere seien daher überflüssig. Die verdammte Republik wird uns erst helfen, wenn’s nicht mehr anders geht. Also, wir haben Truppen angefordert, Kumpel…«
    »Captain Solo ist nicht für die Entsendung von Streitkräften verantwortlich«, fiel Dr. Oolos ihm barsch ins Wort. Sein langer blattgrüner Arm tastete um die Ecke, gab beinahe willkürlich vier oder fünf Schüsse ab – Han vermutete, daß der Arzt in seinem ganzen Leben noch keine Waffe in der Hand gehalten hatte – und zog ihn gleich wieder zurück. Er duckte sich, als er mit gegnerischem Feuer belegt wurde. »Auf den Militärstützpunkten dieses Sektors ist eine Seuche ausgebrochen…«
    »Ich weiß bloß, daß eure verdammte Republik gesagt hat, sie würden uns helfen, und das tut sie nicht!« Hral Piksoar fluchte, als ein Laserschuß über seinen hintersten Tentakel schrammte. »Und wo waren eigentlich eure Streifen, als die ganzen Waffen durchkamen, häh? Diese Madenfresser haben Kanisterwaffen, bei allen Raumgeistern!« Er spie einen gelblichen Strahl Zwil aus.
    »Lando!« Han legte den Schalter seines Kom um und blickte dabei besorgt auf die in einer glibberigen, orangefarbenen Phanlanx sich immer näher heranwälzenden Molds. »Wir kommen jetzt zurück. Die Gopso’o sind nicht mehr aufzuhalten. Sag den Hafenwachen Bescheid, wenn sie es nicht ohnehin schon wissen, und sag ihnen, daß wir kommen. Und sorge dafür, daß der Falke, nachdem wir an Bord gegangen sind, startbereit ist.«
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?« dröhnte Landos Stimme. »Über die Gopso’o wissen wir bereits Bescheid. Wir haben sie gerade von den Docks vertrieben. Du solltest zusehen, daß du in höchstens zehn Minuten hier bist, sonst gibt es keinen Start mehr.«
    Han stieß eine Verwünschung aus und feuerte dann einen heißen Plasmastrahl auf die näher kommenden Molds, die in dem Strahl zischend und unter scheußlichem Gestank schmolzen, aber sich trotzdem weiter bewegten. An der Mündung der Gasse hielten Hral Piksoar und seine Kollegen stand, obwohl zwei von ihnen bereits ausgefallen waren und von Dr. Oolos in höchster Eile versorgt wurden. Ihm oder dem langbeinigen Ho’Din würde es vergleichsweise wenig Mühe bereiten, dachte Han, das buntscheckige Feld der heranrückenden Molds mit ein paar langen Sätzen zu durchqueren – sie bewegten sich in dicken Klumpen, und ein einigermaßen beweglicher Mensch würde da leicht

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