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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Drovianer ihm hingeworfen hatten, erklomm den Bretterhaufen und rief: »Mehr als probieren kann ich es nicht.«
     
    »Hier entlang!« beharrte 3PO und blieb am Eingang des Labyrinths abstoßender ungepflasterter Gassen zwischen dem Ende der Brücke, wo sie sich von Yarbolk getrennt hatten, und der Stelle stehen, an der sie Han und seine Gruppe zuletzt gesehen hatten. »Ich kann die Schüsse hören!«
    R2 gab keine Antwort. Er hätte sagen können, daß jetzt überall im Distrikt Schüsse zu hören waren – das schrille Pfeifen von Handblastern, das unverkennbare Knirschen von Schüssen aus Caspelkanistern, das metallische Dröhnen von Ionenkanonen und Blasterkarabinern –, aber er ließ es bleiben und setzte nur entschlossen seinen Weg über einen kleinen im Schlamm versinkenden Platz fort.
    »R2, sei nicht töricht!« rief der Protokolldroide, zutiefst beunruhigt. »Oh, du meine Güte, ich fürchte, die Schaltkreise, die wir auf der Pure Sabacc nicht von dir trennen konnten, haben dein Orientierungssystem irritiert! Durch diese Gasse kommen wir ganz bestimmt nicht zu dem Punkt, wo wir Captain Solo zuletzt gesehen haben!«
    Trotzdem trottete er hinter dem entschlossenen Astromech her, wohl wissend, daß er selbst nicht über die für die Rettung Ihrer Exzellenz notwendigen Informationen verfügte. Er war dafür verantwortlich, R2 sicher und unversehrt zu Captain Solo zu bringen, ob R2 ihn nun dabei unterstützte oder nicht.
    Seine Überraschung war daher groß, als sie hinter der nächsten Ecke Solo, den riesigen Ho’Din und die drovianischen Soldaten über eine Bohlenbrücke hetzen sahen, während eine viel größere Streitmacht von Gopso’o ziemlich sinnlos von der anderen Seite einer Gasse auf sie feuerte, die von gelben und orangefarbenen Pilzgewächsen überflutet war, die aus der Ferne einem knietiefen Schleimfluß zwischen den engen Mauern der Gasse glichen.
    Unglücklicherweise hatte R2 sie ein paar Meter zu weit oben aus dem Labyrinth herausgeführt, so daß die Gopso’o, die Pilzflut und der Kanal zwischen den beiden Droiden und den fliehenden Drovianern lagen. Ringsum von Blasterfeuer umgeben, schrie 3PO: »Captain Solo! Captain Solo!« Aber die Stimmkraft eines Protokolldroiden reichte nicht aus, um das schrille Pfeifen der Blaster zu übertönen. Während 3PO noch überlegte, wie sie sich durch die Gopso’o und die Molds durchkämpfen sollten – die zwar die beiden Droiden nicht verdauen konnten, aber ganz sicherlich ihre Bewegungsmechanik verkleben würden –, überquerte Han Solo, der die Nachhut bildete, die Brücke, richtete den Schneidstrahl seines Blasters auf den provisorischen Übergang und ließ ihn in einem Funkenregen explodieren und in den Kanal plumpsen.
    Solo, der Ho’Din und die Drovianer verschwanden rasch in der schmalen Straße dahinter.
    Was darauf folgte, erinnerte 3PO an die Art von Hürdenlauf, wie ihn die Militärcomputer häufig ansetzten, um die Reflexe von Menschen und Droiden auf die Probe zu stellen – Droiden, die speziell für den Militäreinsatz gebaut waren, überlegte er verbittert. R2, der allem Anschein nach wußte, wo er hinwollte, oder das zumindest glaubte, führte ihn um Häuserecken herum, über winzige Plätze, wo sich gerade erst entstandene Krater von Granaten oder Kanisterschüssen schnell mit schlammigem Regenwasser füllten, über schmale Laufgänge, quer über Kanäle hinweg, in denen schleimiges Leben brodelte. Und überall wurde geschossen, hetzten Grüppchen von Eingeborenen von Nim Drovis, teils mit, teils ohne Haarknoten, durch die Gassen, feuerten aus Türen und von Balkons aufeinander, plünderten brennende Geschäfte und Häuser, während der ölige Qualm immer dicker wurde. Vom Regen durchnäßte und halb zugedeckte Leichen lagen auf der Straße, manche waren mit Pilzgewächsen bedeckt, die sich langsam in sie hineinfraßen. An manchen Stellen waren die schmalen Straßen derart von Blasterschüssen und Granaten aufgewühlt, daß die Erde unter dem aufgerissenen Pflaster sich so mit dem strömenden grauen Regen vollgesogen hatte, daß sie sich in einen Morast verwandelte; auf anderen Straßen hatte man Barrikaden aus Möbeln, herausgebrochenen Pflastersteinen und Balken errichtet, die manchmal von wild um sich schießenden Kämpfenden besetzt waren, manchmal aber auch nur mit Leichen übersät.
    »Wir müssen Captain Solo finden«, nörgelte 3PO und versuchte, auf der Mauer eines schmalen Durchgangs zu balancieren, weil der klebrige

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