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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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beleuchtete das rotorangefarbene Glühen von Laserkanonen die Bergkämme. Wie als Antwort darauf erschien im nächsten Moment am Horizont, in einem Winkel von sechzig Grad, ein weiteres, ähnliches Licht. Vor ihnen reckte sich der Ring der kristallinen Vettern stumm den Sternen entgegen.
    Ein winziger Lichtpunkt auf dem harten, schwarzen Gewölbe über ihnen explodierte und verblaßte gleich darauf wieder. Jemand in einem der anderen Gleiter verwünschte die Theraner, nannte sie Narren und Schwachköpfe und Schlimmeres, weil sie es ablehnten, ihre Welt Einflüssen von außen auszusetzen. Luke hatte in Anbetracht seiner auf Tatooine verbrachten Kindheit viel Verständnis dafür. In seiner Jugend hatte niemand in seiner Umgebung je über die Rechte der Jawas oder der Sandleute an dem von menschlichen Kolonisten auf Tatooine besetzten Territorium nachgedacht, und in jenen Tagen wäre jeder seiner erwachsenen Bekannten empört gewesen, wenn eine der beiden einheimischen Spezies auf ihre unzweifelhaften Mehrheitsrechte gepocht hätte, um Entscheidungen für den Planeten als Ganzes zu treffen.
    Die Einfuhr von landwirtschaftlichen Geräten, Metall und Chips einstellen, nur weil neun Zehntel der Bevölkerung des Planeten der Ansicht waren, Handel mit anderen Welten sei Unrecht? Lächerlich! Da könnt ihr uns den Gebrauch von Werkzeugen ja gleich ganz verbieten!
    Er kratzte an einem Drochbiß und verlangsamte die Fahrt seines inzwischen reparierten Gleiters, als ein Flackern hoch oben am Himmel das Eintreten eines rotglühenden Meteoriten in die Atmosphäre signalisierte, einer winzigen Kapsel mit Schmugglergut. Die berittenen Wachen schwärmten aus. Winzige gelbe Lichter von ihren Sensoren und Hitzedetektoren ließen einen Augenblick lang die Umrisse ihrer getarnten Gesichter erkennen. Caslo markierte, wo die Kapsel heruntergekommen war, und jeder Fahrer peilte die zehn eisigen Türme an, als sie über die glitzernde endlose Ebene rasten.
    Die Kapsel war mit primitiven Retros ausgerüstet und hatte sich nicht einmal in den glitzernden Kies gebohrt. Irgendwo, weit vor Luke, krachte ein Schuß aus einem uralten Treibgaskarabiner, und er fühlte die Anwesenheit weiterer Reiter in der Ferne. Als Caslo hundert Meter vom nächsten Ziel entfernt in den rauchenden Aufprallkrater kletterte, fragte er sich, wie Ashgad es wohl anstellte, die Waffen für seine Gefolgsleute zu finanzieren. Hatte Palpatine seinem Rivalen irgendwelche Mittel hinterlassen? Aber die Waffen, die Ashgad kaufte, waren neu oder fast neu, das Modernste und Teuerste, was es unter dem Doppelmond-Markenzeichen von Loronar zu kaufen gab. »Die Ersten und die Besten.« Der Mann mußte von irgendwoher Geld bekommen.
    Hatte Callista sein Haus betreten? Möglicherweise von Taselda erfahren, wo das Geld herkam und wo es hingeschickt wurde? War sie deshalb aus Hweg Shul geflohen?
    Männer reichten jetzt Kisten aus der Grube und gaben sie an die Fahrer weiter. Schüsse aus mittlerer Distanz verrieten Luke, daß die Theraner näher kamen und von den Wachen aufgehalten wurden. Jemand reichte Luke ein Bündel Blasterkarabiner, die er in seinem theranischen Gleiter verstaute, und gleich darauf ein primitiv zusammengebundenes Paket mit Reserveenergiekernen. Einiges bezogen sie also offenbar doch aus zweiter Hand, dachte Luke und musterte die glänzenden schwarzroten Zylinder, ehe er sie verstaute. Selbst zu Schmugglerpreisen würden diese Reservekerne billiger sein als neue, und Ashgad hatte es ganz offensichtlich darauf abgesehen, jeden Mann und jede Frau der Rationalisten-Partei zu bewaffnen. Jetzt wurden ihm einzelne Karabiner zugeworfen. Er fing den ersten auf und hielt ihn kurz in den Lichtschein der Konsole des Gleiters, um die Marke festzustellen. Er erinnerte sich an die Szene vor der Kanonenstation, an die schmutzigen Theraner, die sich in den Aufbauten bewegten, und die schlanke, an einen Tänzer erinnernde Gestalt in Rot, die sich an einem Seil an der Mauer entlanggeschwungen und eine Granate geworfen hatte.
    Die Waffe war eine weißsilberne BlasTech, neuestes Modell, klein, solide, die sich in Lukes Händen vertraut anfühlte. Er kannte sie recht gut. Mit diesen Waffen war erst letzten Monat die gesamte Ehrengarde der Neuen Republik ausgerüstet worden. Er hatte an Bord der Borealis damit geübt, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Luke drehte die Waffe herum, und das Blut gefror ihm in den Adern.
    Auf dem Kolben war die silberne Kodeplakette der Ehrengarde befestigt,

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