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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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welche die Waffe als Eigentum der Neuen Republik auswies und sie dem Flaggschiff selbst zuordnete.
    Die Waffe stammte von der Borealis.
    »He, Lars!« rief jemand von unten herauf. »Eingeschlafen?«
    Luke verstaute die Waffe schnell und fing die nächste auf, die man ihm zuwarf. Er brauchte sie nicht ins Licht der Konsole zu halten, seine Finger ertasteten die Plakette auch so. Als er die nächsten paar Waffen zum hinteren Teil seines Gleiters trug, schnippte er den Glühstab an, um sich die übrige Ausrüstung anzusehen.
    Einige Waffen kamen von der Adamantine, die meisten jedoch stammten von Leias Flaggschiff.
    Und eine war darunter – eine Flash-4 mit handgearbeitetem Griff und einem Ring für den Tragegurt –, die er kannte und von der er wußte, daß Han selbst sie Leia gegeben hatte.
     
    Ich muß entkommen.
    Leia stand am Rand ihres Balkons, von dem aus sie die im Licht der Morgendämmerung schimmernden Kristallwüsten tief unter ihr sehen konnte, und beobachtete, wie der luxuriöse schwarze Landgleiter mit Seti Ashgad und seinen beiden Leibwächtern in der Ferne immer kleiner wurde, bis er schließlich ganz verschwand. Er war ihr seit der Entführung aus dem Weg gegangen – wahrscheinlich, so vermutete sie, weil er wußte, daß er die Maskerade als sein eigener Sohn nicht vor jemandem aufrechterhalten konnte, der wie sie Holos von ihm studiert hatte –, aber sie war sich seiner Anwesenheit und seines Schutzes stets bewußt gewesen. Für Leia stand fest, daß er einen Plan verfolgte, der zumindest für den Augenblick vorsah, sie am Leben zu lassen.
    Aber Dzym und Beldorion hatten ihre eigenen Pläne.
    Drei Tage. Wenn sie solange durchhielt.
    Zum ersten Mal seit vielen Tagen war sie morgens mit klarem Verstand aufgewacht. Das Wasser, das Liegeus letzte Nacht gebracht hatte, war sauber gewesen. Ob es sich dabei um ein Versehen gehandelt hatte oder um eine Art Geschenk, sie mußte die Chance auf jeden Fall nutzen und durfte sich keine Verzögerung leisten.
    An der Türschwelle ihres Zimmers blieb sie stehen. Sie hatte eine Decke über ihr weißes Nachthemd gelegt, das lange kastanienfarbene Haar hing ihr zu einem Zopf geflochten über den Rücken. Rings um sie – rings um die hohen aschgrauen Mauern von Ashgads Festung und den schroffen Kristallfelsen des Plateaus – türmten sich Berge auf, mächtige Brocken und Zähne und Kristallmassen wie gewaltige Juwelen, die im ewigen Zwielicht funkelten und sie daran erinnerten, wie tief der Abgrund zu der schimmernden Ebene in der Tiefe hinabreichte.
    Es konnte einem angst machen, und Leia wünschte sich beinahe, sie hätten sie weiterhin in dem einschläfernden Frieden der Süßblüte belassen.
    Sie schloß die Augen und griff mit ihrem Bewußtsein hinaus, formte ein Bild von Luke. Er war schon einmal zu ihr gekommen, als sie in großer Not war, eingeschlossen in die Hinrichtungszelle des Todessterns, als sie schwach und von der Folter erschöpft gewesen war, betäubt von endlosem Leid. Ich bin hier, um Sie zu retten, hatte er gesagt.
    Sie hätte bei der Erinnerung daran gelächelt, wenn die Angst in ihr nicht so groß gewesen wäre.
    In ihrem Bewußtsein rief sie seinen Namen: Luke!!! und sandte ihn über die Leere der Kristallwüste hinweg ins Morgenlicht hinaus. Luke!!!!
    Er mußte es hören. Er mußte.
    Aber in der reglosen Kälte schien die tiefe, schwere Bewegung der Macht sie zu umgeben und erfüllte sie mit dem seltsamen Gefühl ihrer Präsenz. Es war wie das Rauschen des Meeres, das mit seiner gewaltigen Stimme alles andere übertönte.
    Luke würde sie nicht hören. Sie war hier eingeschlossen. Sie schüttelte die Furcht unverzüglich ab und mit ihr auch die schreckliche Erinnerung an die Hände Dzyms auf ihrem Gesicht und an die schreckliche Kälte des Todes.
    Luke würde sie nicht hören. Er würde nicht kommen. Sie mußte sich allein überlegen, was zu tun war und was um sie herum vorging.
    Sie hatten die Todessaat verbreitet.
    Sie kehrte in ihren schattigen Schlafraum zurück, setzte sich auf das Fußende des Bettes, wo das Licht der Sonne auf sie fiel, und zog ihre Füße unter die Decke. Sie spürte, wie ein Droch sie biß und kratzte sich heftig, worauf das Insekt vom Bett in den fleckigen Teppich aus Licht flog. Es rollte sich in eine winzige schwarzbraune Kugel ein, nicht viel größer als ein Stecknadelkopf, und starb.
    Die Blüte ließ einen fast alles akzeptieren, dachte sie angewidert. Selbst ein Bett, von dem man wußte, daß es von

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