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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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Schule so gar nicht. Ist doch unmenschlich.«
    »Wem sagst du das«, seufzte ich.
    Wir redeten nicht viel auf dem Weg zur Schule, denn wir waren beide noch damit beschäftigt, wach zu werden. Er bog auf den Schülerparkplatz ein und hielt neben Mias rotem BMW , der in der dritten Reihe stand. Als reichte das noch nicht, winkte er auch noch aus dem Fenster und versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
    Ich starrte schmollend aus dem Beifahrerfenster. »Kannst du bitte noch auffälliger sein?«
    »Kannst du bitte noch überempfindlicher sein?«, gab er zurück.
    Ich warf den Kopf zu ihm herum. »Ich? Sie redet doch nicht mehr mit mir.«
    »Dann müsst ihr euch jetzt ein Küsschen geben und euch wieder vertragen. Ihr seid seit über zehn Jahren befreundet. Das kann man doch nicht wegen eines Missverständnisses einfach aufgeben.«
    »Sag das doch Mia.«
    Er überlegte mit schief gelegtem Kopf. »Weißt du was, das mache ich auch.«
    »Was?« Ich fuhr zusammen, und bevor ich ihn aufhalten konnte, war er schon ausgestiegen.
    Als Mia vorn um ihren Wagen herumging, trat Caleb ihr in den Weg. Wie üblich war sie todschick angezogen: cremefarbener Rollkragenpullover, hautenge Jeans, Marke »Ich kann nicht atmen, aber ich sehe heiß aus«, und kniehohe Wildlederstiefel, die farblich zur Jacke passten. Ihr dunkles Haar war zu einem Pferdeschwanz hochgebunden und gab den Blick auf ein Paar auffällige goldene Creolen frei.
    Wenn ich sie nur ansah, tat es mir in der Brust weh. Ich wollte meine Freundin zurück, meine Komplizin. Wir waren seit dem Sandkasten beste Freundinnen gewesen, aber das hätte niemand vermutet, so hasserfüllt, wie sie mich im Moment anstarrte. Diese Cambion-Geschichte mit all den Geheimnissen und Lügen zerstörte jede Beziehung, die ich hatte, und Mia war eins der vielen Opfer. Ich hatte so eine Ahnung, dass der Tiefpunkt noch nicht erreicht war, und ich konnte nur hoffen, dass wir uns nicht die Augen auskratzen würden.
    Da Caleb nicht auf unsere Schule ging, oder überhaupt auf eine, brauchte Mia einen Augenblick, um ihn einzuordnen. Als sie ihn schließlich erkannte, ließ sie fast den Kaffeebecher fallen, den sie in der Hand hielt.
    »Oh Mann! Caleb!«, quiekte sie und warf sich in seine Arme.
    »Hallo, schöne Fremde! Wie geht’s?« Caleb hob sie hoch und wirbelte sie herum.
    Als er sie wieder absetzte, fragte sie: »Wann bist du aus dem Krankenhaus gekommen? Alles wieder in Ordnung?«
    Er schob die Sonnenbrille ins Haar und lächelte. »Ich bin an Thanksgiving, äh, entlassen worden. Ich hatte eine schlimme Lebensmittelallergie, aber jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Hab ich gehört.« Mia sah mich aus schmalen Augen an, und ihr Blick blieb an meinem Handgelenk hängen. Instinktiv zog ich den Mantelärmel über das Armband. So wütend sie auch sein mochte, Mia stand auf Schmuck und hatte den Wert des Armbands wahrscheinlich quer über den Parkplatz schon abgeschätzt.
    »Jedenfalls freue ich mich, dass du wieder auf dem Damm bist«, sagte sie zu Caleb. »Du hast uns zu Halloween einen Heidenschreck eingejagt.«
    Er sah auf seine Stiefel, und Grübchen wurden auf seinen Wangen sichtbar. Bei jedem anderen hätte das verschämt ausgesehen, aber bei Caleb wirkte es wie eine geladene Waffe in der Hand eines Kindes, das nicht wusste, welche Verheerungen es damit anrichten konnte. »Ich weiß, aber jetzt geht es mir wirklich wieder gut. Sag mal, was habe ich da über dich und Sam gehört, ihr habt euch gestritten?«, fragte er.
    Die Frage machte die gute Stimmung im Handumdrehen zunichte. Sie verschränkte die Arme und sah mit erhobenem Kinn weg. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Ich weiß aus sicherer Quelle, dass du sie ignorierst. Was ist denn passiert?«
    »Warum fragst du das nicht deine Freundin? Ich meine, sie ist doch noch deine Freundin, oder hat Malik Davis sie dir ausgespannt?«
    Hey! Das war eine glatte Neun auf der Miststückskala. Eine Nebenwirkung unserer Anziehungskraft auf das andere Geschlecht war die Feindseligkeit, die wir bei unserem eigenen auslösten. Mia war da keine Ausnahme, aber so giftig war sie noch nie gewesen, jedenfalls nicht zu mir. Was war nur der Grund dafür?
    Ich trat zwischen die beiden, aber Caleb zog mich zurück. »Ich hab dir doch gesagt, da läuft nichts zwischen mir und Malik. Ich wünschte, du würdest mir glauben.«
    Sie verdrehte die Augen und wandte sich unserem Mediator zu. »Caleb, du bist ein netter Kerl, und ich finde, du hast ein Recht darauf

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