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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Eiche hing, betraten sie das Antiquariat. Die Wände im Innern bestanden zu gleichen Teilen aus unverputzten Ziegelmauern und altem Steingemäuer, und an der Decke sah man wurmstichige Balken. An den Wänden gab es geschmackvolle Ölgemälde zu betrachten. Die Regale verzierter Bücherschränke und wuchtiger Registratoren bogen sich unter dem Gewicht alter Bände, die sorgfältig etikettiert hinter Glas standen.
    In einem Nebenraum bereitete eine hübsche junge Frau in schwarzem Kleid hinter einer kleinen Kaffeetheke Getränke für durstige Kunden zu. Ein Wandschild bat die Kunden, die Getränke nicht beim Schmökern in Antiquitäten zu trinken.
    Aus dem Hintergrund näherte sich ein kleiner, kahl werdender Mann, der einen blauen Blazer, eine weite Hose und einen weißen Rollkragenpullover trug. Auf seinem braungebrannten Gesicht lag ein Lächeln, und er breitete die Arme aus. »Willkommen, willkommen im Antiquariat Libri Sententiarum Quattuor«, begrüßte er die Ankömmlinge. Der »Zungenbrecher« kam flüssig über seine Lippen. Dann blieb er stehen, und sein Blick fiel von Reuben auf Oliver. »Oliver?«
    Stone streckte die Hand aus. »Hallo, Douglas. Bestimmt erinnerst du dich an Reuben Rhodes.«
    »Sag mal, Douglas«, brummte Reuben. »Was ist aus Doug’s Books geworden?«
    Douglas drückte Stone ausgiebig und schüttelte Reuben die Hand. »Oliver, du siehst… nun ja, du siehst ganz anders aus. Anders, aber adrett. Dein neuer Stil gefällt mir. Nein, ich bin begeistert. Muy chic. Bellissimo!«
    »Danke. Caleb sagt, die Geschäfte gehen gut.«
    Douglas berührte Stone am Ellbogen und führte ihn und Reuben in einen stillen Winkel. »Caleb ist ein Juwel, ein Schatz, ein Wundertäter.«
    »Und ich dachte immer«, sagte Reuben mit verschmitztem Schmunzeln, »er wäre bloß ein Bücherwurm.«
    »Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du mich mit ihm bekannt gemacht hast, Oliver«, fügte Douglas seiner vorherigen Äußerung hinzu. »Das Geschäft boomt. Angefangen hab ich damit, Pornocomics aus dem Kofferraum zu verkloppen. Und sieh dir an, wie weit ich gekommen bin! Ich hab ’ne Eigentumswohnung in Old Town Alexandria, ein Zehnmetersegelboot, eine Datscha in Dewey Beach und sogar einen staatlich geförderten Ruhestandsplan.«
    »Und alles dank der Macht des geschriebenen Wortes«, sagte Stone. »Bemerkenswert.«
    »Verkaufst du immer noch Pornos?«, fragte Reuben.
    »Äh… Douglas, ich muss mal an meine Sachen, die in dem Kämmerchen sind, das Caleb mir eingerichtet hat«, sagte Stone halblaut.
    Douglas erbleichte und schluckte nervös. »Ach, natürlich, natürlich. Nur zu. Und wenn du etwas möchtest, sag’s einfach. Wir haben erstklassigen Cappuccino und bieten heute wunderbar leckere Plätzchen an. Geht wie immer aufs Haus.«
    »Danke. Vielen Dank.«
    Douglas drückte Stone ein zweites Mal und eilte dann einer Frau entgegen, die soeben das Antiquariat betrat. Trotz des lauen Wetters trug sie einen langen Pelzmantel.
    Reubens Blick schweifte über die Buchrücken. »Die meisten dieser Autoren sind wahrscheinlich arm und einsam gestorben, und er kauft sich dank ihrer Arbeit Eigentumswohnungen, Segelboote und kann sich einen staatlich geförderten Ruhestandsplan leisten.« Stone gab keine Antwort. Er öffnete neben dem Eingang eine schmale Tür und stieg eine enge Treppe hinab, die in den Keller führte. Dort gelangten er und Reuben durch einen kurzen Gang zu einer alten Holztür mit dem Hinweisschild Nur für Mitarbeiter . Sie strebten hindurch, schlossen die Tür und wandten sich nach links in einen anderen Gang. An dessen Ende befand sich eine weitere Rundbogentür. Stone holte einen altmodischen Schlüssel aus der Tasche und sperrte sie auf. Sie betraten eine kleine, mit sehr altem Holz getäfelte Räumlichkeit. Stone schaltete die Beleuchtung ein und ging zu der Wand mit dem großen Kamin. Vor Reubens Augen kniete Stone nieder, langte in den Abzug des Kamins und zog darin an einem kleinen Metallstab, der an einem Draht baumelte. Ein hörbares Knacken ertönte, als sich neben dem Kamin plötzlich in der Wandtäfelung eine Geheimtür auftat. »Ich hab echt ’ne Schwäche für solche Pfaffennester«, meinte Reuben, packte die Geheimtür und schwang sie vollends heraus. Dahinter lag eine etwa zweieinhalb Meter tiefe Kammer, die so hoch war, dass Reuben darin mühelos aufrecht stehen konnte. Stone zückte eine kleine Taschenlampe und betrat die Kammer. An den drei Wänden gab es Bücherregale. Jedes

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