Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
setzte sich mit dem eigenen Glas an Alex’ Seite und hob es. »Das ist ein Gibson. Ich bin verrückt danach, seit ich in Nord-Nordwest gesehen habe, wie Gary Grant ihn im Zug bestellte. Prost.«
    Sie stießen an, und Alex trank einen Schluck. Er hustete. Der Drink schmeckte, als hätte Lucky die Cola vergessen. Alex ließ den Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Es hatte ungefähr die Abmessungen seines ganzen Hauses und war mit sehr viel schöneren Möbeln eingerichtet.
    »Sie kennen Kate wohl schon länger?«, erkundigte sich Alex.
    »Seit ungefähr sieben Jahren, aber sie wohnt hier erst seit drei Jahren. Sie ist wundervoll. Scharfer Verstand, schön, ein echtes Prachtmädel, aber was sage ich, das Sie wissen Sie ja selbst. Obendrein macht sie den besten Buttery Nipples, den ich kenne.«
    Fast verschluckte sich Alex. »Wie bitte?«
    »Kriegen Sie keinen Schreck, Schnucki, das ist ein ganz spezieller Drink. Aus Bailey’s und Buttertoffee-Likör. Schließlich ist sie Barkeeperin.«
    »Ach so, ja.«
    »Sie sind also einer der Agenten, die den Präsidenten beschützen?«
    »Ja, ab morgen wieder«, antwortete Alex.
    »Ich habe jeden Präsidenten seit Harry Truman gekannt«, sagte Lucky versonnen. »Dreißig Jahre lang hab ich für die Republikaner gestimmt, dann zwanzig Jahre lang für die Demokraten, aber inzwischen bin ich alt genug, um es besser zu wissen. Heute betrachte ich mich als unabhängig. Aber Ronnie Reagan gefiel mir, er war so charmant. Auf einem der Bälle habe ich mit ihm getanzt. Aber von sämtlichen Präsidenten, die ich kannte, war Jimmy Carter mir am sympathischsten. Ein guter, anständiger Mann war er, ein echter Gentleman, wenn auch spitz wie Nachbars Lumpi. Und so Vorteilhaftes kann man wirklich nicht allen Präsidenten nachsagen, stimmt’s?«
    »Nein, ganz sicher nicht. Dann kennen Sie auch Präsident Brennan?«
    »Wir sind uns begegnet, aber er könnte mich nicht von Urmutter Eva unterscheiden. Meine Nützlichkeit in der politischen Arena ist seit langem erschöpft. Aber in meinen besten Zeiten ging es wild zu. Alles hat sich in Georgetown abgespielt. Kate Graham, Evangeline Bruce, Pamela Harrington, Lorraine Cooper, ich kannte sie alle. Was für Dinnerpartys wir hatten… Große Politik wurde diskutiert, während wir herumsaßen, tranken und rauchten, die Damen manchmal getrennt von den Männern. Allerdings nicht immer.« Lucky senkte die Stimme und lugte Alex unter gewölbten Brauen an, die dünn waren wie Bleistiftstriche und aufgemalt aussahen. »Damals hatten wir noch ein Sexualleben, o Mann! Keine Orgien oder so was, Schnucki, nein, wir reden hier schließlich über Regierungsmitglieder, Diener der öffentlichen Ordnung, und nach Orgien kann man schlecht früh aufstehen und sich stundenlang abrackern. Dafür hätte man nicht mehr die Kraft, ist doch klar.«
    Plötzlich merkte Alex, dass sich beim Zuhören sein Mund immer weiter geöffnet hatte. Hastig klappte er ihn zu. »Äh… Kate wohnt also im ehemaligen Fahrzeugschuppen?«
    »Ich wollte, dass sie ins Haus zieht, schließlich gibt’s hier acht Schlafzimmer. Aber sie mochte nicht. Sie hat lieber ihren Freiraum, so wie alle Frauen. Und sie kann gehen und kommen, wann sie will.« Lucky tätschelte Alex’ Bein. »Das ist heute Ihre erste Verabredung mit ihr? Süß. Wohin geht’s denn?«
    »Ich weiß nicht. Kate hat etwas ausgesucht.«
    Erneut ergriff Lucky Alex’ Hand und blickte ihm direkt in die Augen. »Hören Sie, Schnucki, lassen Sie mich einen Rat geben. Auch der modernen Frau ist der Mann lieber, der ab und zu die Führung übernimmt. Deshalb müssen das nächste Mal Sie die Festlegung treffen. Mit aller Eindeutigkeit. Frauen können unentschlossene Burschen nicht ausstehen.«
    »Na gut, aber wie kann ich wissen, in welchen sonstigen Angelegenheiten ich die Führung übernehmen soll?«
    »Hach, überhaupt nicht. Bestimmt verbocken Sie ’s, wie alle Kerle.«
    Alex räusperte sich. »Sie hat also viele Verabredungen?«
    »Oh, Sie wüssten gern Näheres über Kate, was? Also, Kate wird höchstens alle paar Monate mal mit einem Mann gesehen. Bisher hat niemand bei ihr landen können, aber das sollte Sie nicht entmutigen. Meistens schleppt sie irgendeinen affigen Anwalt, schmierigen Lobbyisten oder hohen Regierungstypen an.« Lucky wechselte zu einem ermutigenderen Tonfall. »Aber Sie sind der Erste mit einem Schießeisen, den sie ins Haus holt. Sie haben doch«, sie stellte die Frage regelrecht hoffnungsvoll, »Ihr Ding dabei,

Weitere Kostenlose Bücher