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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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vollendetsten Menschen, den man je gesehen hat. Und meine Mutter war mal Miss Alabama, deshalb gilt sie dort praktisch als Heilige. Deshalb gefällt es ihnen kein bisschen, dass ihre Tochter Kripobeamtin sein möchte. Sie wollten, dass ich in die Wirtschaft oder die Politik gehe. Aber ich bin stur geblieben und hab darauf bestanden, Polizistin zu werden. Trotzdem drängen sie mich endlos, nach Höherem zu streben. Nur um meine Ruhe zu haben, bin ich zum Secret Service gegangen. Vater hat seine Beziehungen spielen lassen, damit ich zum WFO kam. Sein Traum ist, dass ich die erste Direktorin des Secret Service werde. Dabei hatte ich nie einen größeren Wunsch, als eine tüchtige Polizistin zu sein. Aber für meine Eltern war das zu wenig.«
    »Und Sie wollen Ihr Leben lang nach der Pfeife Ihrer Eltern tanzen?«
    »So einfach ist das nicht. Mein Vater ist es gewöhnt, dass die Menschen ihm gehorchen.« Jackie verstummte und sah Alex ins Gesicht. »Aber das ist mein Problem. Ich wollte nur klarstellen, dass ich bedauere, wie es gelaufen ist. Und dass ich auf eine Gelegenheit hoffe, meinen Fehler wiedergutzumachen.«
    Sie drehte sich um und kehrte ins Restaurant zurück, ehe Alex ihr antworten konnte.
    Als Kate sich wieder zu ihm gesellte, erzählte Alex ihr vom Inhalt des kurzen Gesprächs. »Gerade wenn man glaubt, man hat einen Menschen wie sie durchschaut«, meinte er abschließend, »und dass es gerechtfertigt ist, diesen Menschen zum Kotzen zu finden, zieht sie ein Ass aus dem Ärmel und macht alles noch komplizierter.« Er blickte zur anderen Straßenseite. »Möchten Sie ein Eis?«
    Kate schaute ebenfalls zum Eiscafé hinüber. »Gern. Aber ich muss Sie warnen, ich teile nicht.«
    »Genau mein Fall.«

KAPITEL 41

    Stone und Reuben trafen Caleb und Milton in der Buch- und Zeitschriftenhandlung B. Dalton in der Union Station an. Caleb hielt ein Meisterwerk Dickens’ in der Hand, während Milton sich in Computerzeitschriften festgelesen hatte.
    Als Stone und Reuben die beiden von ihrer Lektüre losgeeist hatten, stiegen sie gemeinsam in die U-Bahn, fuhren bis zur Smithsonian Station und nahmen dort die Rolltreppe zur Mall.
    »Haltet Augen und Ohren offen«, empfahl Stone.
    Sie wühlten sich durch das Geschiebe der Touristen, die sich um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten drängten und Fotos und Videos machten. Nach einer Weile gelangte der Camel Club zum Franklin Delano Roosevelt Park, wo als relativ neue Ergänzung des Parks das Roosevelt-Denkmal stand. Die Gedenkstätte beanspruchte ziemlich viel Platz und umfasste verschiedene Plastiken, die bedeutsame Symbole aus der Ära Roosevelt darstellten, der als einziger Präsident der Vereinigten Staaten vier Amtszeiten innegehabt hatte. Stone führte seine Freunde zu einer etwas abgelegenen Rasenfläche, die durch eine bronzene Suppenschlange – ein Mahnmal an die Weltwirtschaftskrise – vom Touristentrubel abgeschirmt wurde.
    Nachdem er den Blick wachsam in die Runde hatte schweifen lassen, schüttelte Stone unzufrieden den Kopf und kehrte mit den Freunden zur U-Bahn um, mit der sie diesmal zur Foggy Bottom Station fuhren. Dort stiegen sie aus und gingen zu Fuß weiter. An der im Norden Washingtons gelegenen Ecke 27th und Q Street blieb Stone stehen. Sie hatten das Eingangstor jenes Friedhofs erreicht, dessen Wärter er war, den Mt. Zion.
    »O nein, Oliver«, beklagte sich Reuben, »doch nicht schon wieder ein Scheißfriedhof.«
    »Die Toten lauschen nicht«, erwiderte Stone lakonisch, wobei er die Tür aufschloss. Er führte die Freunde in sein Häuschen, wo sie ihn erwartungsvoll musterten. »Ich habe ein paar Recherchen angestellt, von denen ich glaube, sie könnten für unsere Untersuchung des Mordes an Patrick Johnson entscheidend sein. Deshalb beantrage ich eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Camel Clubs. Als Tagesordnungspunkt schlage ich vor, dass wir die in letzter Zeit zu beobachtende Häufung von Fällen erörtern, in denen Terroristen sich gegenseitig umbringen. Unterstützt jemand meinen Antrag?«
    »Ja, ich«, sagte Caleb gewohnheitsmäßig, obgleich er den anderen einen Blick der Verwunderung zuwarf.
    »Wer dafür ist, sage ja.« Der Antrag wurde per Akklamation angenommen, und Stone klappte die große Kladde auf, die er aus dem Antiquariat mitgebracht hatte. »Während der vergangenen achtzehn Monate hat es eine Reihe von Vorfällen gegeben, bei denen Terroristen sich angeblich gegenseitig abgemurkst haben sollen. Mir kam das so

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