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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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irrte nun ein großer Teil der Einwohner, die es vorgezogen hatten, der Feierlichkeit fernzubleiben, in Panik durch die Straßen.
    Mit kreischenden Reifen brachte Alex das Ungetüm dicht vor dem Mercy Hospital zum Stehen. Die hintere Seitentür flog auf, und die beiden Secret-Service-Agenten schwangen sich aus dem Fahrzeug, den Präsidenten in den Armen. Kaum hatten sie vor der Klinik den Fuß auf die unterste Stufe der Eingangstreppe gesetzt, wurden sie von Schüssen getroffen und von den Beinen gerissen. Der Präsident stürzte auf den Gehweg und blieb neben dem Ungetüm liegen.
    »Verfluchte Schweinehunde!«, rief Alex, der an der Beifahrerseite aus dem Wagen kroch. »Heckenschützen an der Klinik!«, keuchte er ins Mikrofon. »Ich wiederhole… Heckenschützen an der Klinik. Wir sind in einen Hinterhalt geraten! Agenten platt, Agenten platt. Huckebein…« Er verstummte. »Huckebein…«, begann er noch einmal, beendete den Satz aber auch diesmal nicht, weil er nicht wusste, was er über »Huckebein« melden sollte.
    In höchster Konzentration spähte Alex in die Runde, hielt nach Mündungsfeuern Ausschau. Ihm war klar, dass er Brennan um jeden Preis ins Krankenhaus schaffen musste. Von der Straßenhöhe huschte sein Blick aufwärts. Dann erkannte er den Standort der Schützen: Sie lauerten in einem Obergeschoss des Wohnhauses auf der anderen Straßenseite, direkt gegenüber. Keine Zieloptik verriet sie, nur ein doppeltes Mündungsfeuer – ein Hinweis auf zwei Heckenschützen.
    Als Alex die Dienstwaffe zog, spürte er, dass Kugeln die Reifen des Ungetüms trafen, doch die Einschusslöcher schlossen sich sofort und wurden automatisch versiegelt. Weitere Projektile schlugen dröhnend gegen Heck, Bug und Seite des Fahrzeugs. Eine Kugel traf das Glas, ohne es zu beschädigen. Das Ungetüm konnte weit mehr überstehen, als man momentan aufbot, um es zu erlegen. Doch der Präsident der Vereinigten Staaten lag auf dem Bürgersteig und schien dem Tod nahe. Schutz des Präsidenten, des Symbols, des Amtes. Und Alex Ford war nun der einzige Agent, der sich hier, an Ort und Stelle, nach diesem Mantra des Secret Service richten konnte. Doch Alex wusste: Sobald er versuchte, den Präsidenten die Treppe hinauf und ins Innere des Hospitals zu schaffen, gab er ein leichtes Ziel für die deutlich höher positionierten Heckenschützen ab. Noch atmete Brennan, noch schlug sein Herz. Und das allein zählte für Alex. Nicht in meiner Schicht, Sir. Nicht in meiner Schicht.
    Er packte Brennan unter den Schultern, nahm alle Kraft zusammen und zog, bis Brennan vollständig im Schutz des Stahls und Karbons lag, aus dem das Ungetüm zu großen Teilen bestand.
    »Wir bringen Sie durch, Sir«, sagte Alex, so ruhig er konnte.
    »Ich sterbe…«, flüsterte der Präsident mit schwacher Stimme.
    Obwohl das Ungetüm ihnen als Schutzschild diente, hatte Alex instinktiv, weil er darauf gedrillt war, zusätzlich seinen Körper zwischen den Präsidenten und die Heckenschützen geschoben. Millimeter um Millimeter hob er den Kopf über das Fahrzeugheck. Er duckte sich, als ein Geschoss vorbeipfiff, und erwiderte das Feuer augenblicklich mit ein paar Schüssen aus der SIG. Doch er hatte nicht die Absicht, allzu viel Munition zu verschwenden. Aus diesem Abstand und bei solch einer Schussbahn eine Kugel auch nur in die Nähe einer seiner Gegner zu bringen, würde an ein Wunder grenzen.
    Als Alex zur Klinik blickte, sah er plötzlich am Eingang einen Mann vom Sicherheitsdienst. »In Deckung!«, rief er ihm zu. »Drüben sind Heckenschützen!«
    Augenblicklich verschwand der Mann im Gebäude – um zwei Sekunden später ins Freie zu springen. Er beschoss die oberen Stockwerke des Wohnhauses, warf sich regelrecht die Treppe hinunter und rollte neben Alex aus, während es ringsum Kugeln hagelte.
    »Verdammt!«, entfuhr es Alex. »Wollen Sie sterben, Mann?«
    »Ist das der Präsident?«, fragte Adnan al-Rimi außer Atem und deutete mit dem Kinn auf Brennan, der nach wie vor ausgestreckt hinter seiner Limousine lag.
    »Ja, und er muss schnellstens in die Klinik.« Alex wies mit der Waffe auf das Gebäude. »Das zweitnächste Krankenhaus ist in Pittsburgh, aber er braucht sofort einen Arzt.«
    »Sind Sie der einzige Leibwächter?«, fragte Adnan ungläubig.
    Grimmig nickte Alex. »Sieht im Moment ganz so aus.«
    »Wir haben im Fernsehen gesehen, was passiert ist.«
    Alex betrachtete den Mann. »Und Sie? Sind Sie hier der einzige Sicherheitsmitarbeiter?« Adnan

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