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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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der Absperrung entlang, während Fotos gemacht wurden. Bei einem Veteranen, der im Rollstuhl saß, beugte Brennan sich vor, um ihm die Hand zu schütteln – zum Entsetzen der Secret-Service-Agenten, deren Blicke blitzartig zwischen sämtlichen Personen hin- und herzuckten, die Brennan tätlich angreifen oder aus der Nähe hätten erschießen können. Einer der Agenten versuchte sogar, Brennan diskret am Jackett zurückzuhalten. Dann trat der Präsident vor einen schwerbeschädigten Ex-Nationalgardisten.
    Brennan streckte die Hand aus, und der Mann drückte sie fest mit seiner Prothese. Die Berührung der Kunsthand hatte zur Folge, dass Brennan – der anscheinend nicht gemerkt hatte, dass die Hand nicht echt war – ein wenig stutzte, aber nur flüchtig. Offenbar waren seine Finger irgendwie feucht geworden, denn er wischte sie unauffällig mit der anderen Hand, während er dem Mann für dessen Dienst am Vaterland dankte. Der Ex-Nationalgardist salutierte vor seinem Oberbefehlshaber. Der Präsident wirkte noch immer verblüfft, als er weiterging und seinen hinter der Absperrung aufgereihten Anhängern die üblichen Sprüche sagte. Er schüttelte einem zweiten Nationalgardisten, zwei älteren Männern, der jüngeren Frau sowie einer ältlichen Dame die Hand, die ihm einen Kuss auf die Wange schmatzte.
    Unterdessen hatte die First Lady ebenfalls ihren Sitzplatz verlassen, stieg in Begleitung des Gouverneurs und der Wahlkampfleiterin langsam die Treppe des Podiums hinunter und blieb einige Male stehen, um zu winken und ein paar Worte zu plaudern. Auch Gray war aufgestanden; sein Blick huschte zerstreut über die Zuschauermenge. Er machte den Eindruck eines Mannes, der viel lieber woanders gewesen wäre als hier. Plötzlich erstarrte sein Blick, als er im Publikum Oliver Stone erkannte. Stone bemerkte es nicht.
    Gray setzte zu einer Äußerung an, doch sie blieb unausgesprochen.
    Der Agent zur Linken des Präsidenten bemerkte es als Erster. Brennan sah plötzlich gar nicht mehr gut aus. Seine Stirn glänzte vor Schweiß. Er griff sich an den Kopf. Dann drückte er sich – noch unheilschwangerer – den Handteller auf die Brust.
    »Sir?«, sprach der Agent ihn an.
    »Ich bin…« Brennan verstummte. Sein Atem ging schneller, als ob Beklemmungen ihn packten.
    Sofort tuschelte der Agent, indem er Brennans Codenamen verwendete, eine Meldung in sein Handgelenkmikrofon. »Huckebein ist krank. Ich wiederhole: Huckebein ist…«
    Mehr brachte der Agent nicht heraus, weil er auf einmal der Länge nach am Boden lag. Während die erste Salve krachte, sanken rings um den Präsidenten sechs weitere Agenten und fünf Polizeibeamte zusammen.
    »Beschuss!«, brüllte ein Dutzend Secret-Service-Agenten gleichzeitig ins Mikrofon, und die Präsidenten-Leibgarde verlegte sich augenblicklich auf Notfallschutzmaßnahmen.
    Die Zuschauer gerieten in Panik, traten nach allen Seiten die Flucht an und suchten vor der unvermittelt ausgebrochenen Gewalt das Weite.
    Sekunden nachdem sie gefeuert hatten, starben vier Araber durch die Kugeln der Scharfschützen, die an der Baumgrenze postiert waren. Angesichts des Chaos, das sie durch die Fernschuss-Zieloptik sahen, waren diese Treffer wahre Wunder des Präzisionsschießens.
    Nun rannten drei Fedajin inmitten des Gewimmels auf die Fahrzeugkolonne zu. Jeder entzündete unterwegs ein Sturmfeuerzeug und hielt das Flämmchen an ein kleines, unter dem Jackett verstecktes Paket. Einen Moment später brannte das Trio lichterloh. Ein Fedajin kroch unter den Ambulanzwagen, der sofort in Flammen aufging. Aus Furcht, jeden Moment könnte der Benzintank explodieren, spritzten die Menschen in sämtliche Richtungen davon.
    Im Dutzend stürmten Secret-Service-Agenten voran, kämpften sich durch das Getümmel, bildeten einen Schutzring um den Präsidenten, der kreidebleich auf der Erde lag. Die zweite Salve riss weitere fünf Agenten von den Beinen. Die anderen packten den Präsidenten und schleppten ihn zum Ungetüm. Sie handelten so schnell und mit solcher Gleichzeitigkeit, als wären sie Bestandteile einer großen robotischen Mechanik. Weitere zwei Agenten stürzten zu Boden, als die Schützengruppe den Beschuss fortsetzte. Sie fielen neben die hingestreckte Gestalt Edward Bellamys, Leibarzt des Präsidenten, den schon die erste Salve erwischt hatte.
    Als die Agenten mit dem Präsidenten das Ungetüm erreichten, waren nur noch zwei Mann einsatzfähig. Ein Trupp Polizeibeamte kam zu ihrer Verstärkung herbei, doch

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