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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Stone konnte selbst vom Rand des Platzes aus erkennen, dass sich in keinem der am Boden Liegenden noch Leben regte.
    Alle Männer Captain Jacks waren tot, viele Fedajin bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
    In der Ferne heulten Sirenen. Wenige Minuten später rollte ein Löschwagen auf den Festplatz; kurz darauf folgten weitere Feuerwehrfahrzeuge. Rasch erstickte das Wasser aus ihren Schläuchen das Feuer der entflammten Autos, bis nur noch schwarzer Qualm emporquoll.
    Stone beobachtete, wie das Wrack des ausgebrannten Regierungsfahrzeugs, das die Ausfahrt blockierte, zur Seite geräumt wurde, sodass der Autokorso – oder was davon übrig war – endlich vom Platz fahren konnte. Man brachte Mrs. Brennan und die Wahlkampfleiterin im zweiten Ungetüm in Sicherheit. Den zerzausten Gouverneur, den man inzwischen gefunden und der Schrammen und Blutergüsse erlitten hatte, fuhr man in einem Lieferwagen davon.
    Stone spürte eine schwere Pranke auf der Schulter, wandte sich um und blickte in Reubens Gesicht.
    »Wir sollten uns schleunigst verziehen«, meinte Reuben. »Es könnte sein, dass die Scheißbullen verdächtige Gestalten erst umlegen, ehe sie Fragen stellen.«
    Stones Miene bezeugte eine gewisse Ratlosigkeit. »Reuben, du hast doch die Waffe eines Attentäters in der Hand gehabt. Ist dir etwas Ungewöhnliches daran aufgefallen?«
    Reuben überlegte kurz. »Tja, weißt du, ich wollte sie nicht länger als nötig in der Flosse halten, sonst hätte ich wohl auch ’nen Kopfschuss abgekriegt, aber jetzt, da du es sagst… Sie war leichter, als ich erwartet hätte.« Er blickte forschend in Stones Gesicht. »Warum fragst du?«
    Stone gab keine Antwort. Wieder ließ er den Blick über die vielen toten Araber schweifen.
    Sekunden nach Betreten der Klinik lud Adnan den noch immer stöhnenden Präsidenten auf eine fahrbare Trage, die gleich hinter dem Eingang bereitgestellt war. Das Feuergefecht, das vor dem Krankenhaus tobte, hatte im Innern des Gebäudes sämtliche Personen aus dem Eingangsbereich vertrieben. Aus dem hintersten Winkel des Foyers sah Adnan eine Schar Krankenschwestern, Ärzte und Pfleger furchtsam herüberstarren.
    »Was ist los?«, rief ein Arzt und wagte sich ein paar Schritte vor.
    Adnan gab keine Antwort, sondern nickte einem Mann zu, der in diesem Moment neben ihm auftauchte. Der Mann war der neue Arzt des Krankenhauses, der sich befremdet darüber geäußert hatte, dass man im Mercy Hospital die Einschätzung vertrat, Wachleute zu brauchen.
    »Ein Verwundeter«, rief der Arzt. »Ich versorge ihn.«
    »Halten Sie sich vom Eingang fern«, warnte Adnan die anderen Mitarbeiter. »Draußen wird geschossen.«
    Der Arzt holte eine Spritze aus der Kitteltasche, entfernte die Kappe und gab dem Präsidenten eine Injektion in den Arm. Brennan versank in Bewusstlosigkeit. Der Arzt breitete eine Decke über Brennans Körper und schnallte ihn auf der Trage fest; anschließend rollte er ihn in den seitlichen Korridor. Dort stieg er mit dem Besinnungslosen in den Lift und fuhr ins Untergeschoss.
    Adnan hatte abgewartet; nun wandte er sich wieder dem Klinikpersonal zu.
    »He, Sie«, rief ein anderer Arzt ihm zu. »Wer ist der Mann auf der Trage?« Die ganze Gruppe bewegte sich auf Adnan zu.
    Adnan griff unter die Jacke, holte eine Gasmaske hervor, streifte sie über und ging den Leuten entgegen. Dabei zog er etwas aus der Tasche, das wie eine Handgranate aussah, und hob es in die Höhe.
    »Vorsicht!«, schrie eine Krankenschwester, und die gesamte Gruppe machte kehrt und flüchtete in Gegenrichtung.
    »Ruft die Polizei!«, rief ein Arzt, während er eilends Abstand zu gewinnen versuchte.
    Gleich darauf betrat Adnan den Korridor der benachbarten Pflegestation und schleuderte die Granate gegen die Wand, wo sie zerbarst. Augenblicke später wogte dichter Rauch durch den Flur. Die Klimaanlage verteilte ihn durch das ganze Gebäude. Unmittelbar bevor die Rauchgranate detoniert war, hörte Adnan Glas splittern, konnte den Grund dafür aber nicht erkennen. Er wusste nicht, dass Alex mit einem waghalsigen Sprung durch die Glastür am Eingang ins Gebäude eingedrungen war, doch war ihm klar, dass er sich beeilen musste. Deshalb wandte Adnan sich der Vorderseite des Krankenhauses zu und zählte seine Schritte, orientierte sich inmitten des dichten, dunklen Qualms ausschließlich mit seinem geschärften Gedächtnis. Unweit des Ausgangs spürte Adnan, wie irgendetwas gegen sein Schienbein stieß, doch er ließ sich nicht

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