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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kam von der anderen Seite Brennans, gegenüber dem Veranstaltungsort, und hatte unterwegs das Autoradio nicht eingeschaltet.
    »Lori?«, rief er. »Djamila?« Er warf die Schlüssel in der Küche auf die Arbeitsfläche und suchte das Haus ab, rief wiederholt die Namen der beiden Frauen. Schließlich öffnete er das Garagentor und fand zu seiner Verwunderung sowohl das Cabrio seiner Frau wie auch den großen Navigator SUV vor. Waren alle in Djamilas Lieferwagen weggefahren?
    »Lori? Jungs?« George wurde mulmig, als er hinauf ins Obergeschoss stieg. Als er die Schlafzimmertür öffnete, wuchs sein Unbehagen sich zum Entsetzen aus, als er das Telefon auf dem Fußboden und das zerrissene Bettlaken sah. »Lori? Schatz?« Dann hörte er ein Geräusch aus dem Kleiderschrank. Er sprang hin, riss die Tür auf und entdeckte seine gefesselte Gattin. Loris Augen wirkten verschleiert, doch anscheinend sah sie ihn. Eilends bückte sich George und befreite sie vom Knebel. »Mein Gott, Lori, was ist denn passiert?«, sprudelte er hervor. »Wer hat das getan?« Sie raunte etwas, doch er konnte es nicht verstehen.
    »Wer?«
    »Djamila«, sagte Lori kaum vernehmlich. »Sie hat die Kinder.« Dann brach Lori in den Armen ihres Mannes in Schluchzen aus.
    Das Ambulanzfahrzeug raste in die Autowerkstatt, und das Tor wurde geschlossen. Adnan und Achmed sprangen aus dem Fahrerhaus, öffneten die Hecktür und luden den Präsidenten aus.
    Djamila hatte unterdessen das Heck ihres Lieferwagens geöffnet, stand an der hinteren Seitentür und versuchte die Kinder zu beruhigen. Natürlich waren sie völlig verängstigt und kaum zu bändigen, aber Gott sei Dank zu jung, um sich der Sicherheitsgurte zu entledigen.
    Djamila eilte zum Heck des Lieferwagens, beugte sich in den Laderaum und drückte die in einer Vertiefung versteckte Taste. Der Innenboden hob sich, und ein Behältnis kam zum Vorschein. Es hatte eine Beschichtung aus Blei und Kupfer und war in zwei Behältnisse unterteilt: Eines besaß die Gestalt eines Menschen mit angezogenen Knien, das andere die eines kleineren, zylindrischen Gegenstands. Das erste Behältnis entsprach in den Abmessungen der Körpergröße Präsident Brennans, ließ rundum allerdings etwa drei Zentimeter Raum.
    Djamila starrte den jungen Mann an, der soeben zur Seite gewichen war, damit der Arzt, Adnan und der vierte Mann Brennan von der Trage heben konnten.
    »Achmed?«, fragte Djamila ungläubig. Er schaute sie an. »Achmed, ich bin’s, Djamila.« Der junge Mann war tatsächlich Achmed, ihr iranischer Poet, der schon vor langer Zeit das genaue Datum und die Uhrzeit seines Todes niedergeschrieben hatte; der Mann, der ihr so viele gute Ratschläge erteilt hatte; der Mann, von dem sie hoffte, mit ihm im Paradies weilen zu dürfen.
    Doch in seinen Augen stand ein Ausdruck, den Djamila noch nie bei ihm gesehen hatte, nicht einmal, wenn sein Geist und seine Reden vom leidenschaftlichsten agitatorischen Schwung durchdrungen gewesen waren. Sein Blick flößte ihr Angst ein.
    »Ich kenne dich nicht, Weib«, sagte er kalt. »Sprich nicht mit mir.«
    Djamila wich einen Schritt zurück. Seine Antwort brach ihr das Herz.
    Während man Brennan in den Lieferwagen umlud, trat Achmed näher an das Ambulanzfahrzeug. Djamila beobachtete, dass er die Hand ins Heck ausstreckte, sah aber nicht, was er tat. Als er sich wegdrehte, um zu den anderen Männern zu gehen, wandte Djamila sich noch einmal an ihn.
    »Achmed, wir waren zusammen in Pakistan im Ausbildungslager. Du musst dich doch erinnern.«
    Diesmal würdigte Achmed sie keiner Antwort. Stattdessen hielt er plötzlich ein Messer in der Faust und setzte die Spitze an den Hals des Präsidenten. Djamila schrie auf.
    Adnan war schneller, rammte Achmed von der Seite und warf ihn von den Beinen.
    »Du Narr!«, brüllte Achmed und erhob sich, während Adnan eine Pistole auf ihn richtete. »Ist dir nicht klar, wen wir da haben?« Achmed zeigte auf Brennan. »Das ist der amerikanische Präsident. Der König des Bösen. Er hat alles zerstört, was wir besessen haben.«
    »Du wirst ihn nicht ermorden«, sagte Adnan.
    »Hör zu!«, schnauzte Achmed ihn an. »So eine Gelegenheit erhalten wir nie wieder. Begreifst du denn nicht? Die Amerikaner werden uns weiter massakrieren. Mit ihren Panzern und Flugzeugen bringen sie uns alle um. Aber wir können ihn töten. Das wird Amerika in den Untergang stürzen.«
    »Nein«, sagte Adnan mit Nachdruck.
    »Warum nicht? Wegen des Plans?«, fragte Achmed

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