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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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am meisten schmerzte, war dieser eine Satz: Ich kenne dich nicht. Der Hass hatte Achmed umnachtet und sein Dichterherz erstickt. Anders konnte Djamila sich nicht erklären, was mit ihm geschehen war.
    Ein Pochen gegen die Seitenscheibe schreckte sie aus ihren Gedanken. Die Polizei. Sie ließ das Fenster herunter, und das Plärren der Kinder drang an die Ohren der Beamten.
    »Was ist denn mit den Kindern, Lady?«
    »Sie haben Angst«, gab Djamila die auswendig gelernte Antwort. »Ich habe auch Angst. Überall hört man Sirenen, und überall ist Polizei. Die Leute rennen herum und schreien. Es ist Wahnsinn. Man könnte meinen, die Welt ist verrückt geworden. Ich bin mit den Kindern nach Hause unterwegs.« Djamila führte diese Erklärungen an, obwohl es wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre. »Ich bin Kindermädchen.« Wieder wurde sie von Schluchzen geschüttelt, und die beiden älteren Jungen krakeelten umso lauter. Damit weckten sie den Jüngsten, der daraufhin mit seinen kräftigen Lungen den Lärm weiter verschlimmerte.
    »Schon gut, schon gut«, sagte der Polizeibeamte, »wir fertigen Sie ganz schnell ab.« Er nickte seinen Untergebenen zu. Sie durchsuchten den Wagen, und dabei trennten nur Zentimeter sie vom bewusstlosen Präsidenten. Doch er blieb für sie unsichtbar, und sie hatten es eilig, sich mit dem nächsten Auto zu befassen. Dem üblen Geruch nach zu urteilen, der sich von der Rückbank ausbreitete, hatten die drei Jungen alles unter sich gehen lassen.
    Die Polizeibeamten knallten die Wagentüren zu. »Gute Fahrt«, rief einer von ihnen Djamila zu und winkte sie durch.
    Knapp eine Minute später erhielt George Franklin nach zahllosen vergeblichen Versuchen endlich Verbindung mit dem Polizeinotruf und meldete, was sich ereignet hatte; außerdem beschrieb er Djamila, seine Söhne und den Lieferwagen. Doch lange bevor diese Informationen die Einsatzkräfte der Polizei erreichten, war Djamila unterwegs zum Treffpunkt.
    Zehn Minuten später ratterte ein schwarzer Hubschrauber über dem verwüsteten Veranstaltungsort, kam dröhnend vom Himmel herab und landete auf dem Parkplatz. Eine Tür schwang auf. Heraus sprang Tom Hemingway und lief zu Carter Gray, der sich gerade mit einigen FBI-Agenten unterhielt.
    »Mein Gott, Sir, wir waren auf dem Rückflug von New York, als wir hörten, was vorgefallen ist. Lebt der Präsident noch?«
    Gray hatte wieder einen festen Blick, und sein Verstand war auf die Prioritäten gerichtet. »Wie wir eben erfahren mussten, ist der Präsident entführt worden«, sagte er. »Deshalb ist es dringend erforderlich, dass ich schnellstmöglich nach Washington zurückkehre.«
    Eine Minute später hob der Hubschrauber ab und nahm Kurs nach Süden.

KAPITEL 56

    Langsam fuhr Djamila vom Treffpunkt zurück zum Wohnsitz der Franklins. Den Präsidenten aus dem Lieferwagen in sein letztes Transportmittel umzuladen war reibungslos vonstatten gegangen und hatte lediglich eine Minute beansprucht. Djamila hatte das Radio eingeschaltet, um das Gezeter der Kinder auf der Rückbank zu übertönen, aber auch, um zu hören, was in den Nachrichten gebracht wurde. Sämtliche Sender schalteten ständig Sondermeldungen ins Programm, doch dem Geschnatter der Sprecher und Kommentatoren ließ sich wenig Sinn entnehmen. Es war von zahlreichen Toten die Rede, doch die ganze Nation, die zu einem beträchtlichen Teil den Vorfall ohnehin live vor dem Fernseher verfolgt hatte, schien sich momentan ausschließlich dafür zu interessieren, dass man den Präsidenten ins Krankenhaus gebracht hatte. Dass die Wahrheit ganz anders aussah, sollte die Öffentlichkeit erst in Kürze erfahren.
    Djamila war so sehr in Gedanken vertieft, dass sie die Streifenwagen, die hinter ihr aufschlossen, anfangs nicht bemerkte. Sie blickte erst in den Innenspiegel, als das Flackern der Warnleuchten auf den Fahrzeugdächern ihre Aufmerksamkeit erregte. Dann hörte Djamila eine laute, dröhnende Stimme, als die Polizei sich durch das Megafon eines Streifenwagens an sie wandte.
    »Halten Sie am Straßenrand, und steigen Sie unverzüglich aus!«
    Weder lenkte Djamila den Wagen an den Straßenrand, noch hatte sie die Absicht, ihn zu verlassen. Stattdessen beschleunigte sie leicht.
    Im vorderen Streifenwagen warfen die Polizeibeamten einander verwunderte Blicke zu. »Sieht ganz so aus, als hätte sie noch die Kinder dabei.«
    Der andere Polizist nickte. »Wir könnten sie einkeilen und versuchen, sie zur Aufgabe zu überreden.«
    »Ja,

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