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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Befehlsgewalt des Landes, diese Alarmstufe ausrief. Das erste Mal war es während der Kuba-Krise 1962 gewesen. Selbst die Vorfälle des 11. September hatten nur Alarmstufe DEFCON 3 ausgelöst. Militärexperten warnten, je nach dem weiteren Verlauf der Ereignisse könnte DEFCON bald die höchste Stufe 1 erhalten – und von da an war nichts mehr undenkbar.
    Die Geheimdienste unternahmen, was sie konnten, um die Identität der Entführer zu ermitteln. Auch auf diplomatischer Ebene wurden auf allen Seiten Erkundigungen eingeholt. Und dem Pentagon juckten gewissermaßen die Finger, seine Hightech-Waffen auf irgendein Ziel loszulassen.
    »Wir haben keine Lust mehr, im Kampf gegen solche Leute Soldaten um die halbe Welt zu schicken«, sagte ein Dreisternegeneral im Gespräch mit einem Senator. »Wir schicken bloß noch Raketen. Diesmal können sie einpacken.«
    Der Senator widersprach ihm nicht.
    Die ohnehin starken Spannungen zwischen der islamischen Welt und Amerika steigerten sich auf ein noch bedrohlicheres Niveau. Zwar übernahm keine terroristische Organisation die Verantwortung für den Anschlag, doch die in Brennan umgekommenen Attentäter waren allesamt Araber, Iraner oder Afghanen gewesen. Erstaunlicherweise waren ihre Fingerabdrücke und sonstige personenbezogenen Daten anhand der umfassenden, als vollständig eingeschätzten NIC-Datenbanken überprüft worden, doch ohne ein Ergebnis. Es schien unvorstellbar, dass sämtliche Geheimdienstorganisationen der Vereinigten Staaten über keinen der Täter ein einziges Byte an Informationen hatten, und doch verhielt es sich offenbar so.
    Derzeit beschäftigten sich allerdings die wenigsten Menschen in den Vereinigten Staaten mit dieser Ungereimtheit. Sie wollten ihren Präsidenten wiederhaben. Und sie wollten Klarheit darüber, wie so etwas überhaupt hatte passieren können.
    Am späten Abend des Tages nach der Entführung klopfte Kate Adams in Manassas an Alex’ Haustür, nachdem sie etliche Male vergeblich versucht hatte, ihn telefonisch zu erreichen.
    Irgendwo im Haus ertönten schwermütige Gitarrenklänge. Sie verstummten, und Schritte näherten sich der Tür.
    »Ja?«
    »Alex, ich bin’s, Kate.«
    Alex öffnete die Haustür. Sein Haar war wirr, das Kinn unrasiert. Er trug eine rissige Jeans und ein schmuddeliges T-Shirt, aber keine Schuhe. Er hatte gerötete Augen, und in seinem Atem roch Kate Alkohol. In der Rechten hielt er eine Akustikgitarre.
    »Du hast nicht zurückgerufen«, sagte Kate. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Tut mir leid«, antwortete er knapp. »War beschäftigt.«
    Kate betrachtete das Instrument in seiner Hand. »Wie kannst du mit einer Schussverletzung am Arm Gitarre spielen?«
    »Wer Jack Daniels hat, braucht keine Schlinge.«
    »Darf ich hereinkommen?«
    Alex zuckte mit den Achseln, trat beiseite und schloss hinter Kate die Tür.
    »Es wundert mich«, sagte Kate, »dass die Medien nicht dein Haus belagern.«
    »Mein Name ist ungenannt geblieben. Ich bin der unbekannte Secret-Service-Agent, der Bockmist gebaut und die Entführung des Präsidenten nicht verhindert hat.« Er führte Kate in ein kleines, spärlich möbliertes Wohnzimmer, und sie nahmen Platz. Das Zimmer wirkte dermaßen kahl, als zöge gerade jemand ein oder aus. Das einzige Ungewöhnliche war ein Regal mit Hunderten von Schnapsgläsern. »Von jedem Ort, an dem ich als Personenschützer gewesen bin, verwahre ich als Andenken ein Schnapsglas.« Kate drehte sich um und sah Alex’ Blick auf sich ruhen. »Keine tolle Bilanz nach so vielen Jahren, was?«, fügte er hinzu. Peinliches Schweigen folgte. »Möchtest du was trinken?«, fragte Alex schließlich.
    »Aber nichts so Starkes, wie du es getrunken hast.« Alex stand auf und kehrte einen Moment später mit einem Glas Cola und Eis zurück. »Da ist doch kein Whiskey drin?«, vergewisserte Kate sich vorsichtshalber.
    »Nein, ich sitze sowieso auf dem Trockenen. Gestern hab ich ’ne ganze Flasche geschlappt.«
    »Willst du jetzt nur noch zu Hause hocken, Johnny-Cash-Balladen klimpern und dich besaufen, bis du tot vom Sofa fällst?«
    »Immerhin eine Möglichkeit«, gab Alex ihr matt zur Antwort.
    »Das ist keine gute Idee.«
    »Hast du eine bessere?«
    »Du hast mir versprochen, dich mit Oliver und den anderen zu treffen.«
    »Ach ja«, sagte Alex zerstreut, »dem Camera Club.«
    »Nein, dem Camel Club.«
    »Egal«, meinte Alex und schlug auf der Gitarre ein paar Saiten an.
    Kate schaute sich im Wohnzimmer um, bis

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