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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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erklärte Sykes, »die meisten Menschen sind Rechtshänder. Deshalb schüttle ich die Hand eines anderen immer mit der Rechten, salutiere allerdings mit der Linken. Na und?«
    »Hat sonst jemand etwas Ungewöhnliches bemerkt?«, fragte Martin.
    Alex wandte den Blick nicht von der Prothese. »Können Sie die Kunsthand mal vergrößern?« Martin und Sykes schauten ihn verdrossen an. »Tun Sie mir den Gefallen«, bat Alex. »Es ist ja nicht so, dass hier allzu viele Beobachtungen zur Diskussion stehen.« Martin betätigte die Zoomfunktion, bis die Handprothese fast den gesamten Bildschirm ausfüllte. »Achten Sie mal auf das da«, sagte Alex, wobei er nochmals auf die Bildfläche deutete.
    »Auf was? «, fragte Martin.
    »Der Handteller des Mannes ist feucht.«
    Sykes musterte Alex verständnislos. »Das wird Schweiß sein. Es war ein warmer Tag.«
    »Stimmt, aber künstliche Hände schwitzen nicht.«
    »Ach du Schande!«, rief Martin und starrte auf den Großbildschirm.
    Martin sprach Alex nochmals an, als die Versammlung den Saal verließ.
    »Sie haben keinen Grund, sich zu schämen. Im Gegenteil, Sie sind ein Held.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht«, entgegnete Alex. »Und ich glaub’s erst recht nicht.«

KAPITEL 58

    Vierundzwanzig Stunden waren verstrichen, und ein in Panik geratenes Amerika wartete noch immer auf Neuigkeiten über den verschwundenen Präsidenten. Man hatte den Wohnsitz des verdächtigen Nationalgardisten ermittelt, doch erwartungsgemäß war der Mann längst über alle Berge. Bei den ins Hospital eingelieferten Erkrankten wurde eine Vergiftung durch ein starkes synthetisches Halluzinogen diagnostiziert, die durch die Haut erfolgt war. Untersuchungen ergaben, dass dieses Gift einem Herzinfarkt ähnliche Symptome, partielle Lähmungen und Todesangst auslöste. Die Klinik zog Wissenschaftler und Spezialisten der CIA heran, um die Substanz zu identifizieren. Die CIA beeilte sich, jedermann zu versichern, sie hätte dieses Mittel noch nie eingesetzt, doch von Dreckskerlen wie den Feinden Amerikas dürfe man so viel Anstand natürlich nicht erhoffen. Immerhin gab es auch eine gute Neuigkeit: Die Droge wirkte nicht tödlich, und den Symptomen konnte man mittels verschiedener Medikamente leicht entgegenwirken. Anscheinend war die Substanz vom Präsidenten buchstäblich weitergereicht worden, als er an der Absperrung den nächsten fünf Personen die Hand drückte.
    Im Zentrum Brennans war in einer Autowerkstatt eine weitere Leiche gefunden worden. Alex erkannte in dem Toten den Mann, der hinter dem Mercy Hospital den Ambulanzwagen gefahren hatte. Die Werkstatt gehörte einem amerikanischen Geschäftsmann, doch auch von ihm ließ sich keine Spur entdecken. Anhand der ballistischen Untersuchung wurde festgestellt, dass die Kugel, die den Mann getötet hatte, aus derselben Waffe stammte, mit der Alex verwundet worden war: Das Geschoss, das den Arm des Secret-Service-Agenten gestreift hatte, war aus einem Holzgeländer geborgen worden. Diese Umstände – sowie die geringe Entfernung zwischen Klinik und Autowerkstatt – legten die Vermutung nahe, dass man das Umladen des Präsidenten vom Ambulanzwagen in Djamila Salems Lieferwagen in der Werkstatt vollzogen hatte. In dem Lieferwagen war der Präsident dann fortgebracht worden; vielleicht hatte man ihn in ein drittes Fahrzeug verfrachtet, in dem man ihn dann aus der Gegend um Brennan weggeschafft hatte.
    Der amtierende Präsident Hamilton hatte sich mit mehreren Reden an das amerikanische Volk gewandt und beteuert, die Lage sei stabil, die Regierung arbeitsfähig und die Täter bekämen die volle Härte des Gesetzes zu spüren. Die Terroristengruppe, die James Brennan entführt hatte, forderte er auf, ihn auf der Stelle unversehrt freizulassen, oder die Vergeltung der USA für die brutale Tat würde zur völligen Eliminierung der Verantwortlichen und sämtlicher Staaten führen, die ihnen Unterstützung gewährten.
    Dennoch hatte das Kidnapping die USA unübersehbar aus dem Gleis geworfen. An der Börse ging es abwärts; die Menschen hatten Angst, das Haus zu verlassen; die Nation kam zu einer Art Stillstand. Es trug nicht eben zur Beschwichtigung bei, dass einige moslemische Extremisten die Entführer aufriefen, Brennan zu töten, falls er noch lebte, und der ganzen Welt seine Leiche zu zeigen.
    Für die Streitkräfte war Alarmstufe DEFCON 2 ausgegeben. Es war erst das zweite Mal, dass das Strategic Air Command, die höchste militärische

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