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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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betreiben.
    Man setzte Brennan umfassend darüber in Kenntnis, was sich abgespielt hatte, doch wie es schien, blieb unklar, von wem er entführt worden war; mittlerweile stand fest, dass weder die Scharia-Gruppe noch Syrien mit dem Kidnapping zu tun hatten. Bei genauer Untersuchung stellte sich heraus, dass die Scharia-Gruppe in den Vereinigten Staaten überhaupt nicht die Möglichkeiten hatte, einen derartigen Anschlag zu verüben. Inzwischen hatte man die Leiche eines Anführers dieser Gruppe gefunden; der Mann war offensichtlich gefoltert worden. Und niemand wusste zu erklären, wie so viele in subversiven Techniken ausgebildete Ausländer in die Vereinigten Staaten hatten gelangen können, ohne dass der US-Geheimdienst irgendwelche Daten über diese Personen besaß.
    Damaskus hatte schwere Schäden davongetragen, die aber nichts waren im Vergleich zu den Verheerungen, die eine Trident-Rakete angerichtet hätte. Die Syrer und der gesamte übrige Nahe Osten standen noch unter Schock; doch nachdem die Welt so dicht am Abgrund geschwankt hatte, war eine Neigung zum Umdenken zu spüren, zur Zusammenarbeit und Partnerschaft. Ob diese Stimmung jedoch anhielt, blieb abzuwarten.
    Der amtierende Präsident Hamilton hatte erst einmal Urlaub genommen. Dass er der erste US-Präsident seit Harry Truman gewesen war, der den Einsatz von Atomwaffen angeordnet hatte, hatte einen schrecklichen Tribut von ihm gefordert. Doch ließ sich absehen, dass Hamilton sich erholen würde.
    Es hatte Brennan sehr erstaunt, dass die Attentäter nahezu vollzählig in den Tod gegangen waren und es dabei bewusst vermieden hatten, Bürger der USA zu töten. Während der Präsident noch über diese denkwürdige Tatsache nachgrübelte, sah er sich die Aufzeichnung einer Sendung seiner bevorzugten Polit-Talkshow an, die während seiner Entführung ausgestrahlt worden war. Jeder der vier Experten, die bei der Sendung anwesend waren, hatte die Schlussfolgerung gezogen, alles wäre nur ein schmutziger Trick.
    »Und wenn der Präsident tatsächlich wohlbehalten freigelassen wird?«, hatte der Moderator gefragt. Die vier Experten antworteten ohne jedes Zögern, auch das wäre nur ein Trick. »Mit welchem Ziel?«, hatte die nächste Frage des Moderators gelautet. »Die Entführer haben mehr als zwanzig Personen geopfert. Während der Aktion hätten sie den Präsidenten mühelos töten können. Was könnten sie mit seiner Freilassung denn gewinnen?«
    »Ihnen muss klar sein, dass solche Terroristen vor nichts zurückschrecken«, hatte einer der Experten erwidert. »Erst wollen sie uns abschlachten. Das ist nicht gelungen. Wir wehren uns und erringen im Krieg gegen den Terrorismus allmählich den Sieg. Also haben sie die Taktik geändert.«
    »Demnach hätten sie sich jetzt auf den ›schmutzigen Trick‹ verlegt«, fragte der Moderator verwirrt, »uns nicht mehr abzuschlachten?«
    »Ganz recht«, hatte der Experte selbstgefällig geantwortet.
    Brennan lag ein Exemplar der Forderungen vor, die seine Entführer gestellt hatten, und er verbrachte viel Zeit damit, sie mehrmals aufmerksam zu lesen. Voller Entsetzen vertiefte er sich in die Einzelheiten der unglaublichen Vorgänge, die dazu geführt hatten, dass die Vereinigten Staaten beinahe einen Atomschlag gegen eine Nation geführt hätten, die ein ihr vorgeworfenes Verbrechen gar nicht begangen hatte. Obwohl Brennan seinen Vizepräsidenten in der Öffentlichkeit lobte, machte es ihn tief betroffen, wie leicht Hamilton hatte überredet werden können, einen Atomwaffeneinsatz anzuordnen, und wie wenig bis zum Start einer atomaren Rakete gefehlt hatte. Deshalb dachte Brennan ernsthaft über andere Anwärter auf das Amt des Vizepräsidenten nach.
    Er sprach mit verschiedenen Islamexperten und diskutierte lange mit seiner Frau und der Familie. Mehrmals in der Woche ging er in die Kirche und suchte dort göttlichen Rat für die Lösung der weltlichen Probleme der Menschheit.
    Seit der Präsident wieder sicher im Weißen Haus saß, erörterte die internationale Presse die Forderungen der Kidnapper sehr viel freimütiger. Weil keine Leichen und keine Trümmerberge die Debatten überschatteten, konnten die Menschen in den Hauptstädten Europas, Südamerikas und Asiens sich jetzt unbefangen mit dem Inhalt der Forderungen auseinandersetzen.
    Schließlich berief Brennan eine Sitzung des Kabinetts, des Nationalen Sicherheitsrats und seiner führenden Militärberater ein. Auf der Tagesordnung standen die Anliegen der

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