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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ich ihn benutzen für Gesicht.«
    Als Stone sich in dem kleinen Spiegel sah, den Adelphia ihm reichte, nachdem sie fertig war, erkannte er sich kaum wieder. Seine Hand strich über Hautpartien, die er seit Jahren nicht gesehen hatte. Nachdem seine lange, verfilzte Mähne geschnitten und der Bart gänzlich verschwunden waren, betrachtete er seine hohe Stirn und seinen schmalen, glatten Hals. »Nettes Gesicht Sie haben«, sagte Adelphia, und ihre Stimme klang aufrichtig. »Und Ihr Hals wie Babypopo. Mein Hals nicht glatt. Mein Hals wie bei alte Frau. Wie bei Truthenne.«
    »Ich finde, Sie haben ein sehr hübsches Gesicht, Adelphia«, sagte Stone. Da er nach wie vor sein Spiegelbild bestaunte, merkte er nicht, dass sie errötete und den Blick senkte.
    »Sie Besuch hatten letzte Nacht.«
    Stone wandte sich ihr zu. »Besuch? Wen?«
    »Mann in Anzug. Sein Name Fott oder so, ich mich nicht genau erinnern. Er sagte, ich erzählen soll Ihnen von ihm.«
    »Fott?«
    »Ich manchmal ihn sehe reden mit die Männer von gegenüber auf Straße. Mit die Geheimdienstmänner.«
    »Der Secret Service. Meinen Sie Ford? Agent Alex Ford?«
    Adelphia hob den Finger. »Das Name, ja. Er großer Mann. Größer als Sie.«
    »Hat er gesagt, was er wollte?«
    »Er lässt nur grüßen.«
    »Um welche Zeit war er dort?«
    »Sehe ich aus wie Uhr? Ich doch sag, er lässt grüßen.« Adelphia zögerte. »Ich glaube, war Mitternacht, als Mann gekommen. Sonst ich weiß nichts.«
    Stone stand auf und streifte das Laken ab. »Ich möchte Ihnen das gutmachen«, sagte er, doch Adelphia winkte ab.
    »Irgendwie muss ich Sie doch für Ihre Freundlichkeit belohnen«, beharrte Stone.
    »Ich was weiß«, sagte Adelphia, worauf Stone sie verdutzt anschaute. »Wir demnächst Kaffee trinken. Wenn Sie nicht haben wichtiges Treffen mitten in Nacht.«
    Stone nickte. Was konnten ein Kaffee und ein bisschen Geplauder schon Unheil anrichten? »Na klar, Adelphia. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir so was mal machen.«
    »So es ist gut.« Sie streckte ihm die Hand entgegen. Es überraschte ihn, wie viel Kraft in ihren langen Fingern steckte.
    Als Stone wenige Minuten später die Straße entlangging, dachte er an den nächtlichen Besucher. Stone kannte Alex Ford besser als alle anderen Secret-Service-Agenten. Also konnte sein Aufkreuzen purer Zufall gewesen sein.
    Stone ging in einen benachbarten Secondhand-Laden. Mit dem von Reuben erhaltenen Geld kaufte er zwei Arbeitsanzüge, ein Paar feste Straßenschuhe, Socken, Hemden, einen Sweater und einen leicht verblichenen blauen Blazer. Der Inhaber, mit dem Stone gleichfalls gut bekannt war, gab ihm als Bonus zwei fabrikneue Garnituren Unterwäsche dazu.
    »Sie sehen um Jahre jünger aus, Oliver«, bemerkte der Mann.
    »Ich weiß, ich spüre es selbst«, antwortete Stone. Er suchte mit seinen Erwerbungen den Lafayette Park auf, um einen kurzen Blick in sein Zelt zu werfen. Doch als er seinen Stützpunkt betreten wollte, hielt eine Stimme ihn zurück.
    »Was haste denn vor, Freundchen?« Stone hob den Blick und sah sich einem uniformierten Secret-Service-Agenten gegenüber. »Das Zelt ist bewohnt, also zieh Leine.«
    »Das ist mein Zelt, Officer«, erklärte Stone.
    Der Wächter trat näher. »Stone? Sind Sie das tatsächlich?«
    Stone feixte. »Kürzere Haare und kein Bart, aber ich bin es, jawohl.«
    Der Agent schüttelte den Kopf. »Wo sind Sie gewesen? Bei Elizabeth Arden?«
    »Wer Elizabeth Arden?«, rief eine Frauenstimme.
    Beide Männer wandten sich um und sahen Adelphia herannahen, wobei sie einen vorwurfsvollen Blick auf Stone richtete. Adelphia trug noch dieselbe Kleidung wie vorhin; inzwischen aber hing ihr das Haar auf die Schultern.
    »Konstruieren Sie bloß keine neue Verschwörungstheorie, Adelphia«, ulkte der Agent. »Das ist ein Institut, wo man sich Schönheitskuren unterziehen kann. Meine Frau ist mal dort gewesen. Ich sag Ihnen was: Bei den Preisen behalte ich sie lieber so, wie sie ist.« Er lachte auf und stapfte davon.
    Adelphia blieb vor Stone stehen. »Sie jetzt möchten gehen Kaffee trinken und reden mit mir?«, fragte sie.
    »Würde ich gern, aber erst muss ich mich mit jemandem besprechen. Aber sobald ich wieder da bin.«
    »Werden sehen wir«, antwortete Adelphia merklich enttäuscht. »Ich hab auch noch zu tun Arbeit. Ich kann nicht warten ewig auf Sie.«
    »Nein, bestimmt nicht«, räumte Stone ein, doch sie hatte sich schon umgedreht und ging davon.
    Stone schlüpfte ins Zelt, kleidete sich

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