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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Leichenschau vorgenommen hat. Derzeit ist der Tote noch im Zustand der Leichenstarre. Wir können den Mund nicht weit genug öffnen, sonst könnte es sein, dass wir die Ergebnisse der Autopsie beeinflussen.«
    »Sind die da drüben vom FBI?« Alex blickte hinüber zu zwei Anzugträgern, die neben dem Leichnam standen.
    »Wie haben Sie das denn erraten?«, fragte der Polizist mit belustigter Miene.
    »Man sieht die Superman-Umhänge unter ihren Jacketts herausgucken«, gab Alex zur Antwort und entlockte dem Beamten ein Auflachen. »Und wer sind die?« Alex zeigte auf die beiden Männer, die sich leise besprachen.
    »Carter Grays Jungs vom NIC«, sagte der Polizist. »Wahrscheinlich analysieren sie gerade, was Al Kaida gegen Teddy Roosevelt hat.«
    Alex grinste. »Wären Sie einverstanden, uns Kopien der Ermittlungsergebnisse zu überlassen? Mein Chef ist einer dieser analfixierten Sammlertypen.«
    »Von mir aus. Bislang haben wir aber nur geringes Interesse an dem Fall. Bei dem Toten wurde die Brieftasche gefunden, ein Abschiedsbrief sowie eine Handfeuerwaffe, aus der nur ein Schuss abgegeben wurde. Und es hat den Anschein, dass er sich mit einem guten halben Liter Scotch abgefüllt hat. Man kann es jetzt noch riechen. Auf der Waffe und der Flasche sind Fingerabdrücke, und das Schießeisen ist auf ihn zugelassen. Es muss bloß noch nachgeprüft werden, ob es seine Fingerabdrücke sind.«
    »Weist die Hand Schmauchspuren auf?«, erkundigte sich Jackie.
    »Nein. Allerdings sieht die Waffe sehr neu und gepflegt aus. Und auch ein Revolver hinterlässt nicht immer Schmauchspuren.«
    »Gibt es Hinweise auf einen Kampf?«, fragte Alex.
    »Nein.« Der Polizist schüttelte den Kopf.
    »Noch etwas«, sagte Jackie. »Ist er mit dem Auto gekommen?«
    »Auf dem Parkplatz steht kein Wagen, der ihm gehören könnte«, erwiderte der Polizeibeamte.
    »Nun, es wäre denkbar, dass jemand ihn abgeknallt hat und dann weggefahren ist«, überlegte Jackie. »Aber wenn es Selbstmord war, wie ist er dann hergekommen?«
    »Am Nordende des Parkplatzes führt eine Fußgängerhochbrücke über den George Washington Parkway zur Chain Bridge«, erklärte der Polizist. »Auch der Fahrradweg verläuft über die Brücke, endet aber am Parkplatz der Insel. Wir bezweifeln jedoch, dass er auf dem Weg gekommen ist. Dann hätte irgendwer ihn sehen müssen.« Er zögerte. »Wir haben eine andere Theorie. Seine Kleidung ist klatschnass. Das kann nicht allein vom Tau sein.«
    Alex musste erst einen Moment nachdenken, bevor er die Andeutung verstand. »Was? Sie wollen sagen, er ist geschwommen?«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Wenn er im Wasser war und Selbstmordabsichten hatte, warum hat er die Gelegenheit nicht genutzt und sich einfach genügend Potomacwasser in den Hals gurgeln lassen?«
    »Tja, wenn er den Little Channel durchquert hat, also aus Richtung Virginia gekommen ist, musste er nicht weit schwimmen«, erklärte der Polizist.
    »Das stimmt schon, aber wenn er aus der Richtung gekommen ist, weshalb hat er nicht einfach die Fußgängerbrücke über den Little Channel benutzt, anstatt zu schwimmen?«, entgegnete Alex. »Und sturzbetrunken wäre er wohl ersoffen.«
    »Nicht wenn er den Scotch erst auf der Insel getrunken hat«, erwiderte der Polizist. »Und wir haben ein zusätzliches Indiz.« Er rief einem Mann von der Forensischen Abteilung, der die Umgebung nach Spuren absuchte, etwas zu. Der Mann brachte einen Gegenstand und reichte ihn dem Polizeibeamten. »Wir haben das da gefunden.« Es war ein Plastikbeutel, der einen anderen Plastikbeutel enthielt.
    Alex und Jackie betrachteten den Fund. Alex erkannte die Bedeutung als Erster. »Darin hatte er den Revolver verstaut, damit er beim Schwimmen nicht nass wird, stimmt’s?«
    »Hundert Punkte. Es ist ein Zweiundzwanziger für Mantelgeschosse.«
    »Und es gibt einen Abschiedsbrief«, rief Alex in Erinnerung.
    Der Polizist holte sein Notizbuch heraus. »Ich habe mir den Text wörtlich abgeschrieben.« Er ließ die beiden Secret-Service-Agenten den Wortlaut lesen, und Jackie schrieb ihn ins eigene Notizbuch ab.
    »Ist das Original in Ihrem Besitz?«, fragte Alex.
    »Darf ich wissen, wer Sie sind?«, erklang eine strenge Stimme. Alex drehte sich um und erblickte einen kleinen, stämmigen Mann in Brooks-Brothers-Anzug, Schlips und Herrenschuhen aus glänzendem Korduanleder. Alex zückte den Dienstausweis und stellte sich und Jackie vor. Der Mann streifte die Dienstausweise nur mit flüchtigem Blick. »Ich

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