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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Computerdateien?«
    »Wir suchen noch. Aber ich bezweifle, dass Johnson so unvorsichtig war, etwas Derartiges anzulegen. Wir teilen Ihnen mit, was wir noch finden, damit Sie Ihre Akte ebenfalls vervollständigen können.«
    Als Jackie und Alex zurück zum Wagen gingen, sah Jackie ihren Kollegen an. »Jetzt sind Sie die Scherereien los, auf die Sie ohnehin verzichten wollten. Gratuliere.«
    »Danke«, sagte Alex.
    »Aber ein Drogenhändler im NIC, das wird auf jeden Fall Wirbel machen.«
    »Manches kommt halt, wie es kommt.«
    »Zurück zum WFO?«
    Alex nickte. »Ich schreibe meine E-Mail und schicke einen umfangreicheren Bericht hinterher, sobald Freund Lloyd in meiner Akte die Lücken gefüllt hat, und wir geben uns wieder damit zufrieden, uns Geldfälscher zu greifen und an Türen zu stehen, um vielleicht ’ne Kugel abzufangen.«
    »Klingt spannend.«
    »Ich hoffe, das ist Ihr Ernst, denn Sie werden so was noch lange Zeit tun müssen.«
    »Ich beklage mich nicht. Ich habe den Dienst freiwillig angetreten, niemand hat mich gezwungen.« Doch Jackies Tonfall wirkte nicht überzeugend.
    »Wissen Sie, Jackie, im Normalfall kümmere ich mich um meinen eigenen Kram, aber Sie sollten von jemandem, der schon sehr viel erlebt hat, einen ehrlich gemeinten Rat annehmen, der Ihrer Karriere beim Secret Service förderlich sein kann.«
    »Ich höre.«
    »Erledigen Sie Ihren Teil an Routineaufgaben, egal wer die Hand über Sie hält. Erstens werden Sie dadurch eine bessere Agentin, und zweitens finden Sie dann im Dienst wenigstens einen Freund.«
    »Und der wäre?«, fragte Jackie gereizt.
    »Ich.«

KAPITEL 22

    Auf dem Hubschrauberdeck des NIC stieg Gray in einen Helikopter vom Typ Sikorsky VH-60N. Der Präsident benutzte das gleiche Modell als Marine One; die Maschine sollte in den kommenden Jahren jedoch durch eine Lockheed Martin ersetzt werden. Gray flog regelmäßig im Sikorsky zum Weißen Haus, um die Besprechungen mit Brennan abzuhalten, sodass einige verständlicherweise anonym gebliebene Personen den Flugapparat mit bissigem Hohn »Marine One and a Half« getauft hatten. Doch zwischen Grays und Brennans Hubschraubertransport gab es einen deutlichen Unterschied. Wenn der Präsident auf der Andrews Air Force Base oder in Camp David startete, flogen drei gleiche VH-60N gemeinsam ab. Zwei dienten als Köder, sodass ein Möchtegern-Attentäter mit Boden-Luft-Rakete lediglich eine Wahrscheinlichkeit von eins zu drei hätte, das beabsichtigte Ziel zu treffen. Carter Gray dagegen flog allein. Schließlich gab es viele Minister, aber nur einen Präsidenten.
    Traditionell durfte ausschließlich Marine One auf dem Gelände des Weißen Hauses landen, doch Brennan hatte Gray gegen den heftigen Protest des Secret Service eine Sondererlaubnis erteilt. Diese ersparte Gray jeden Tag ein quälendes Hin- und Herpendeln zwischen dem Weißen Haus und Loudoun County, und die Zeit des Geheimdienstzars war überaus kostbar. Dennoch murrte der Secret Service noch immer. Aus nachvollziehbaren Erwägungen sah er ungern irgendwelche Fluggeräte auf die 1600 Pennsylvania Avenue zufliegen, wenn sie nicht den Präsidenten an Bord hatten.
    Bei einer Geschwindigkeit von 280 km/h verlief der Flug schnell und ereignislos, doch Gray war ohnedies zu beschäftigt, um sich mit Nebensächlichkeiten zu befassen. Er schritt in dem Wissen über das Gelände des Weißen Hauses, dass die auf den umliegenden Dächern postierten Scharfschützen seinen weißen Schopf zu Zielübungen missbrauchten. Im Westflügel nickte Gray verschiedenen Leuten zu, die er kannte. Bis 1902 hatten an dieser Stelle Gewächshäuser gestanden. Damals hatte Teddy Roosevelt beschlossen, sich einen ruhigeren Arbeitsplatz zuzulegen, abseits seiner zahlreichen Kinder und ihres Zoos von Haustieren, um als Oberhaupt der Nation seine Aufgaben kompetent bewältigen zu können. Sein Nachfolger, der rundliche William Taft, hatte den Westflügel weiter ausbauen lassen und das Oval Office auch im Leben aller späteren Präsidenten zur Konstante gemacht.
    Auch Grays heutiger täglicher Besuch war angemeldet, genehmigt und eingeplant worden. Niemand betrat das Oval Office ohne vorherige Ankündigung, nicht einmal die First Lady. Brennan traf sich mit Gray stets im Oval Office, nicht im benachbarten Roosevelt Room, wo er häufig andere Untergebene oder Besucher empfing.
    Brennan hob den Blick von seinem 750 Kilo schweren Schreibtisch, der aus dem Holz des britischen Schiffes HMS Resolute gebaut worden

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