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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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führt meine Buchhaltung und kümmert sich ums Marketing. Sie ist umwerfend.«
    »Ganz bestimmt«, sagte Reuben. »Es sind immer wieder diese tüchtigen, stillen Wasser, vor denen man auf der Hut sein muss. Man glaubt, sie sind richtig nett, und plötzlich springen sie einen regelrecht an. Ich hatte mal eine Verabredung mit einer Frau, die total adrett und bieder daherkam. Der Rock ging bis über die Knie. Aber ich schwöre euch beim lieben Gott, sie konnte mit dem Mund Sachen anstellen, die jeder Beschreibung…«
    »Es war bestimmt rechtswidrig«, fiel Stone ihm hastig ins Wort, »Chastity wegen ihres Gesundheitsproblems rauszuwerfen, sofern es sie nicht daran gehindert hat, ihre Arbeit zu erledigen.«
    »Oh, die Arbeit konnte sie locker schaffen. Es hieß, sie würde die Firma vor den Kunden blamieren, aber das war nur ein Vorwand. Zwei Kerle in der Geschäftsführung waren gegen sie – der eine, weil sie nicht mit ihm ins Bett gekrochen ist. Sie hat geklagt und eine Menge Zaster als Entschädigung gekriegt.«
    »Das ist das Land, das wir kennen und lieben«, sagte Reuben voller Ironie. »Die Vereinigten Staaten der Rechtsanwälte. Lass dir die reiche Schönheit nicht durch die Lappen gehen, Milton. Ich rate dir nicht etwa, sie zu heiraten, Gott behüte, aber wenn ein Mann in den heutigen, aufgeklärten Zeiten eine Frau halten kann, ist es nicht verkehrt, wenn eine Frau zum Mann hält.«
    »Sie kauft mir Sachen«, sagte Milton halblaut.
    »Tatsächlich?« Mit einem Mal zeigte Reuben Interesse. »Was denn für Sachen?«
    »Software für den Computer. Klamotten. Wein. Sie versteht unheimlich viel von Wein.«
    »Was für Klamotten?«, hakte Reuben nach.
    »Persönliche Kleidungsstücke«, antwortete Milton mit leicht gerötetem Gesicht, blickte rasch aufs Notebook und tippte in die Tasten. Reuben wollte noch etwas sagen, doch Stone gemahnte ihn mit einem strengen Blick zum Schweigen.
    »Also gut«, sagte Stone schließlich. »Ich habe für jeden von euch eine Aufgabe.«
    Nachdem er seinen Plan dargelegt hatte, kramte er einen alten Hut aus seinem Rucksack und drückte ihn sich auf den Kopf, leinte Goff an und stieg aus dem Wagen. In der Tasche hatte er Miltons Reservehandy. Reuben und Caleb durften im Auto bleiben, um das weitere Geschehen zu beobachten, während Milton sich auf dieser Straßenseite in die Richtung des Hauses bewegen sollte, in dem Johnson gewohnt hatte. Er hatte darauf zu achten, ob irgendwer Stone zu viel Aufmerksamkeit schenkte. Dafür hatte Stone ihn ausgewählt, weil Milton auf dem Boden des Ruderboots gelegen hatte, als die Killer sie auf dem Fluss verfolgten; dass er gesehen worden war, ließ sich deshalb nahezu mit Gewissheit ausschließen. Falls Milton einen Verdächtigen bemerkte, musste er Stones Handy anrufen.
    Gemächlich schlenderte Stone die Straße entlang. Einmal blieb er stehen, um einen Haufen, den Goff neben einem Baum gemacht hatte, in eine Abfalltüte zu füllen. »Braver Goff«, lobte Stone den Hund und tätschelte ihn. »Du hilfst uns sehr dabei, dass wir unverdächtig erscheinen.« Gerade als er Johnsons Wohnsitz erreichte, verließ ein Mann in FBI-Windjacke das Haus und trug einen großen, mit Polizeiklebeband umwickelten Karton ins Freie. »Was für eine schreckliche Tragödie, Officer«, sagte Stone in neugierigem Tonfall zu dem Mann. Doch der FBI-Agent gab keine Antwort, sondern stapfte eilig an Stone vorüber und händigte den Karton einer Frau aus, die in einem der Suburbans saß. Stone ließ Goff vor Johnsons Haus an einem Baumstamm schnuppern. Während das Tier sich für die Geruchskulisse interessierte, konnte Stone sich Einzelheiten des Hauses und der Umgegend einprägen. Schließlich setzte er den Weg fort und passierte eine am Bordstein geparkte Limousine. Beinahe wäre er zusammengezuckt, als er sah, wer auf dem Fahrersitz saß.
    Tyler Reinkes Blick bohrte sich flüchtig in Stones Augen, ehe er wieder seine ganze Aufmerksamkeit Johnsons Haus widmete. Offenbar hatte Reinke den Mann, den er in der Nacht zuvor fast erschossen hätte, nicht wiedererkannt. Insgeheim frohlockte Stone über seine Weitsicht, sein Äußeres radikal zu verändern. Nun lautete die nächste Frage: Wo steckte der zweite Mann?
    Stone schlenderte weiter die Straße entlang, bog an der nächsten Ecke links ab und telefonierte unverzüglich mit Caleb, um ihm zu erzählen, was er gesehen hatte. Dann rief er Milton an, der Augenblicke später zu ihm stieß.
    »Bist du sicher, dass er es ist?«,

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