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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bei Stone gewesen, wie sein straffer Dienstplan es zuließ, anfangs nur, um zwecks Verhütung etwaiger Schwierigkeiten in der Nähe des Weißen Hauses nach dem Rechten zu sehen. Damals hatte Alex im Umkreis zweier Quadratkilometer um das Gebäude jeden, der kein Secret-Service-Dienstabzeichen trug, als Feind betrachtet. Stone war für ihn keine Ausnahme gewesen, zumal der Mann keine Vergangenheit zu haben schien. Vom Hörensagen erfuhr Alex, dass Stone einmal für die Regierung gearbeitet haben sollte. Also nahm Alex in jede Datenbank Einsicht, die er kannte, um Lebensdaten zu rekonstruieren, doch er fand nichts.
    Nach »Oliver Stone« recherchierte er erst gar nicht, denn der Name war offenkundig falsch. Stattdessen verschaffte er sich heimlich Stones Fingerabdrücke und forschte im AFIS nach, der Fingerabdruck-Datenbank des FBI. Ohne Ergebnis. Dann prüfte er in den Datenbanken des Militärs, des Secret Service sowie aller in Frage kommenden Organisationen nach, die ihm einfielen – wieder ohne Ergebnis. Was die Regierung der Vereinigten Staaten betraf, existierte Oliver Stone nicht.
    Alex war Stone zu seinem Friedhofswärterhäuschen gefolgt. Er hörte sich bei der Gemeinde um, die den Friedhof unterhielt, doch niemand wollte mit der Sprache heraus, und Alex fehlte die Handhabe, die Leute unter Druck zu setzen. Mehrmals hatte er Stone auf dem Friedhof bei der Arbeit beobachtet und erwogen, das Häuschen zu durchsuchen, während Stone beschäftigt war. Doch der Mann strahlte irgendetwas aus – Ehrlichkeit, Würde, Redlichkeit –, sodass Alex seinen Plan letztendlich verwarf.
    »Warum wollten Sie mich denn sprechen?«, erkundigte sich Stone.
    »Ich komme zufällig vorbei. Adelphia sagte, Sie wären zu einem Meeting.«
    »Sie drückt sich gern geschwollen aus«, erwiderte Stone. »Ich habe mich drüben am Einkaufszentrum mit ein paar Freunden getroffen. Hin und wieder machen wir einen gemeinsamen Abendspaziergang.« Er blickte Alex an. »Und wie läuft es im WFO?«
    »Ich darf mal wieder dubiose Fälle bearbeiten. Nette Abwechslung.«
    »Ich habe gehört, einer Ihrer Kollegen ist ums Leben gekommen.«
    Alex nickte. »Patrick Johnson. Er war für das NTAC tätig, aber ich bin in die Angelegenheit verwickelt, weil Johnson formell noch als unser Mitarbeiter galt.«
    »Sie sind darin verwickelt?«, fragte Stone. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie in dem Fall ermitteln?«
    Alex zögerte. Eigentlich sah er keinen Grund, weshalb er es verschweigen sollte. Er führte ja keine verdeckten Ermittlungen durch. »Ich bin damit beauftragt worden, ein bisschen nachzuforschen, ja, aber offenbar ist der Fall inzwischen abgeschlossen.«
    »Davon habe ich noch nichts gehört.«
    »In Johnsons Haus wurde Heroin entdeckt. Man vermutet, dass seine Dealer-Komplizen ihn abserviert haben.«
    »Und was glauben Sie?« Stone musterte Alex mit scharfem Blick.
    Alex zuckte mit den Achseln. »Genau genommen werden wir bei den Ermittlungen vom FBI nur am Rande geduldet.«
    »Aber ein Mensch ist zu Tode gekommen.«
    Alex forschte in Stones Miene. »Weiß ich.«
    »In den vergangenen Jahren habe ich Sie immer ein wenig im Auge behalten, Agent Ford. Sie sind wachsam, hartnäckig und haben Gespür. Ich glaube, Sie sollten diese Gaben auch in diesem Fall einsetzen. Wenn Johnsons Tätigkeit für die nationale Sicherheit von Bedeutung war, dürfte es empfehlenswert sein, dass jemand sich diese Geschichte ein zweites Mal ansieht.«
    »Das Wesentliche habe ich bereits überprüft, Oliver. Und wenn’s nicht um Drogen ging, um was sonst?«
    »Genau das ist die Frage: Wenn nicht um Drogen, um was dann? Meines Erachtens sollte diese Frage mit aller Gründlichkeit untersucht werden. Vielleicht versteckt sich die Antwort im Beruf des Mannes. Denken Sie daran, dass es eine probate Methode wäre, ihm in seinem Haus Drogen unterzuschieben, um von völlig anderen Dingen abzulenken.«
    Auf Alex’ Gesicht spiegelten sich Zweifel. »Ziemlich unwahrscheinlich. Und offen gestanden, der NIC ist eine viel zu dicke Nuss, um von jemandem geknackt zu werden, der in drei Jahren in Pension geht.«
    »Drei Jahre sind keine allzu lange Zeit, Agent Ford. Bei weitem nicht so lange wie die Jahre, die Sie Ihrem Land schon gedient haben.«
    »Wenn ich mich in dieser Sache zu weit aus dem Fenster lehne, kann ich mir den Rest meiner Laufbahn abschminken.«
    »Aber Sie sollten eines bedenken. Nicht nur Ihre Dienststelle, auch Sie selbst werden sich am deutlichsten an das Ende Ihrer

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