Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Mensch.«
    Reuben hob die Schultern. »Gewiss, aber du hast ja selbst erwähnt, dass diese Sammelei zur Manie werden kann. Und so ein Buch könnte ihn dazu verleitet haben, ausnahmsweise ein krummes Ding zu drehen. Das würde erklären, wieso er es geheim gehalten hat.«
    »Aber es musste doch irgendwann auffliegen«, sagte Caleb. »Er war ja nicht unsterblich.«
    »Offensichtlich hat er mit seinem plötzlichen Ableben nicht gerechnet. Vielleicht hatte er irgendwelche Pläne mit dem Buch, fand aber keine Gelegenheit mehr, sie durchzuführen.«
    »Wie soll ich ein Buch versteigern lassen, für das er keinen Nachweis rechtmäßiger Eigentümerschaft hinterlassen hat?«
    »Caleb, ich weiß, er war dein Freund«, sagte Reuben halblaut, »aber irgendwann muss die Wahrheit wohl ans Licht kommen.«
    »Es wird einen Skandal geben.«
    »Ich sehe keine Möglichkeit, wie sich das vermeiden ließe. Achte einfach darauf, dass du nicht auch in den Abgrund gerissen wirst.«
    »Wahrscheinlich hast du recht, Reuben. Vielen Dank für deine Hilfe. Bleibst du hier?«
    Reuben schaute auf die Armbanduhr. »Es ist noch ein bisschen zu früh. Ich halte es für besser, wir gehen zusammen, und ich schleiche mich dann später wieder ins Haus. Wenigstens konnte ich am Nachmittag ein bisschen schlafen.«
    Gemeinsam verließen die beiden Männer das Haus. Drei Stunden später, kurz vor dreiundzwanzig Uhr, kehrte Reuben durch die Hintertür ins Haus zurück. Er aß in der Küche eine Kleinigkeit; dann stieg er erneut auf den Dachboden.
    Von dort aus hatte er nicht nur Einblick in Cornelius Behans »Erotikzimmer«, sondern durch ein anderes bogenförmiges Bleiglasfenster auch Ausblick auf die Good Fellow Street. Reuben beobachtete abwechselnd Behans Villa durch das Fernrohr und das Haus gegenüber durch ein eigens mitgebrachtes Fernglas.
    Als gegen ein Uhr morgens vor Behans Haus ein Auto vorfuhr, schenkte Reuben ihm seine volle Aufmerksamkeit. Dem grünen Cadillac SUV entstiegen Behan, eine junge Frau in langem Ledermantel und zwei Leibwächter. Alle gingen ins Haus. Seine Gattin musste fort sein, folgerte Reuben, als er sich am Fernrohr positionierte, um das weitere Geschehen im Auge zu behalten.
    Lange musste er nicht warten. Im Schlafzimmer wurde die Beleuchtung eingeschaltet, und herein kamen der Rüstungsindustrielle und seine Schöne der Nacht.
    Behan setzte sich in einen Sessel und klatschte in die Hände, und die junge Dame nahm unverzüglich Aktivitäten auf. Knopf um Knopf öffnete sie den Ledermantel. Als sie ihn auseinanderbreitete, entfuhr Reuben ein Aufkeuchen, obwohl er geahnt hatte, was kam. Durchs Fernrohr sah er beinlange Netzstrümpfe, einen Spitzen-BH und ein bloß aus ein paar Streifen Stoff bestehendes Höschen. Ruben gab einen lang gezogenen Seufzer der Begeisterung von sich.
    Einen Moment später gewahrte er durch das Fenster zur Straße ein rotes Aufleuchten. Er blickte hinüber. In dem Glauben, das Bremslicht eines vorbeifahrenden Autos hätte ihn abgelenkt, zuckte er mit den Schultern und spähte wieder durchs Fernrohr. Inzwischen hatte die junge Frau den BH auf den Fußboden geworfen und streifte langsam die Strümpfe von den langen Beinen, während ihr chirurgisch vergrößerter Busen auf den flachen Leib baumelte.
    Was braucht es Natur, wenn es Silikon gibt, dachte Reuben und seufzte noch einmal bewundernd. Leuchtend roter Glanz erregte seine Aufmerksamkeit, sodass er den Blick erneut auf das andere Bleiglasfenster richtete. Das konnte kein Bremslicht sein. Er eilte zum Fenster, erhielt wieder Ausblick auf das Haus gegenüber und schnappte nach Luft: Die ganze verdammte Bude stand in Flammen! Angespannt lauschte Reuben. Hört er Sirenen? Hatte jemand schon die Feuerwehr alarmiert?
    Ihm blieben Antworten auf diese Fragen verwehrt. Hinterrücks traf ihn ein Hieb, und er brach zusammen. An Reubens ausgestreckter Gestalt vorbei schlich Roger Seagraves zu dem Bleiglasfenster, durch das er sogar ohne Fernrohr erkennen konnte, dass die junge Dame sich mittlerweile vollends entkleidet hatte und sich mit schelmischem Lächeln langsam vor den zweifellos überglücklichen Cornelius Behan kniete.
    Sein Glück sollte nicht lange währen.
    Als Reuben die Besinnung wiedererlangte, wusste er zuerst nicht, wo er sich befand. Langsam setzte er sich auf und wartete, bis er die Umgebung wiedererkannte. Er befand sich noch auf dem Dachboden. Auf wackeligen Beinen erhob er sich. Dann fiel ihm ein, was sich zugetragen hatte. Er schnappte

Weitere Kostenlose Bücher