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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Haus gegenüber wirkte verlassen.
    Während Stone Behans Villa von der Ecke aus beobachtete, indem er vorgab, in einem Stadtplan zu blättern, fuhr drüben ein großer Möbelwagen vor, dem zwei kräftige Männer entstiegen. Als eine Hausangestellte die Tür öffnete, spitzte die gespannte Aufmerksamkeit der Reporter sich zu. Die Männer gingen hinein und kamen ein paar Minuten später mit einer großen Holztruhe heraus. Obwohl die beiden Männer offensichtlich ziemlich stark waren, machte ihnen das Gewicht der Truhe zu schaffen. Stone erahnte die Gedanken der Reporter: Mrs. Behan versuchte in der Truhe den Medien zu entfliehen. Was für ein Knüller!
    Handys wurden herausgerissen, und etliche Journalisten sprangen ins Auto, als der Möbelwagen abfuhr, um die Verfolgung aufzunehmen. Zwei Wagen, die hinter der Villa gestanden hatten, schlossen sich nun der Hatz an. Aber einige Reporter blieben, vermuteten offenbar einen Trick. Sie täuschten vor, sich zu entfernen, bezogen jedoch knapp außerhalb der Sichtweite Lauerstellung. Eine Minute später wurde die Haustür nochmals geöffnet, und eine Frau in Hausangestelltentracht und mit großem Damenhut trat ins Freie. Sie stieg in ein Auto, das am Vordergarten der Villa parkte, und fuhr davon.
    Wieder ahnte Stone die Gedanken der Reporter: Mit der Truhe vollführte man nur ein Ablenkungsmanöver, und die Hausherrin hatte sich als Angestellte verkleidet. Die restlichen Journalisten rannten zu ihren Autos und folgten dem Wagen. Aus der Parallelstraße gesellten sich noch zwei Journalisten zu ihnen, die ihre Kollegen wohl per Handy verständigt hatten.
    Ohne Zögern bog Stone um die Ecke und strebte zum benachbarten Häuserblock hinter Behans Anwesen. Dort gab es eine Gasse, und Stone versteckte sich hinter einer Hecke. Er brauchte nur kurz zu warten. Wenige Minuten später näherte sich Marilyn Behan; sie trug jetzt eine Damenhose, einen langen schwarzen Mantel und einen breitrandigen Hut. Sobald sie das Ende der Gasse erreichte, sah sie sich vorsichtig um.
    Stone trat hinter der Hecke hervor. »Mrs. Behan?«
    Sie schrak zusammen und fuhr herum. »Wer sind Sie?«, fragte sie schroff. »So ein Scheißreporter?«
    »Nein, ich bin ein Freund von Caleb Shaw. Er arbeitet in der Kongressbibliothek. Wir waren auf Jonathan DeHavens Bestattung.«
    Anscheinend suchte sie in ihrem Gedächtnis. Ihre Haltung vermittelte den Eindruck einer gewissen Benommenheit. Doch ihr Atem roch nicht nach Alkohol. Also Medikamente?
    »Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Bei der Gelegenheit habe ich den kleinen Seitenhieb geäußert, dass C. B. was vom Sekundentod versteht.« Mit einem Mal musste sie husten und wühlte in der Handtasche nach einem Taschentuch.
    »Ich möchte Ihnen mein Beileid ausdrücken«, sagte Stone und hoffte, dass die Frau sich nicht daran entsann, dass auch Reuben, der angebliche Mörder ihres Gatten, zu ihrer Gruppe gehört hatte.
    »Danke.« Sie blickte die Gasse hinab. »Wahrscheinlich kommt Ihnen mein Verhalten reichlich abstrus vor.«
    »Ich habe die Reportermeute gesehen, Mrs. Behan. Die Situation muss für Sie albtraumhaft sein. Aber Sie haben sie an der Nase herumgeführt. So was ist nicht leicht hinzukriegen.«
    »Wenn man mit einem steinreichen Mann verheiratet ist, der Kontroversen auslöst, lernt man es, den Medien aus dem Weg zu gehen.«
    »Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen? Vielleicht bei einer Tasse Kaffee?«
    Mit einem Mal wirkte sie nervös. »Ich weiß nicht. Es ist jetzt eine schwierige Zeit für mich.« Sie verzog das Gesicht. »Oh, verdammt, ich habe gerade meinen Mann verloren.«
    Stone ließ nicht locker. »Es geht um den Tod Ihres Mannes. Ich wollte Sie nach etwas fragen, das er während der Beisetzung erwähnt hat.«
    Sie stutzte. »Was wissen Sie über seinen Tod?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Längst nicht so viel, wie ich es gern hätte. Aber ich glaube, es könnte eine Verbindung zu Jonathan DeHavens Ableben geben. Schließlich ist es ziemlich mysteriös, wenn zwei nebeneinander wohnende Nachbarn … unter so ungewöhnlichen Umständen sterben.«
    Sie machte eine nachdenkliche Miene. »Sie glauben auch nicht, dass DeHaven an einem Herzanfall gestorben ist, stimmt’s?«
    Auch nicht? »Mrs. Behan, hätten Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit? Bitte, es ist wichtig.«
    In einem nahen Starbucks bestellten sie Kaffee. »Ihr Mann hat mit Ihnen über DeHavens Tod gesprochen, ja?«, fragte Stone unumwunden, sobald sie an einem Tisch saßen.
    Sie nahm einen

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