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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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der besinnungslose Albert Trent ans Bett gekettet lag. Einen Moment lang stand Stone da und rang mir dem heftigen Verlangen, kurzerhand über den Schlafenden herzufallen, der ihnen so viel Unheil eingebrockt hatte.
    Eine Minute später gesellte er sich wieder zu den anderen. »Morgen wird ein langer Tag für uns, also sollten wir uns noch ein bisschen Schlaf gönnen. Wir bewachen Trent in Zweistundenschichten. Ich übernehme die erste Schicht.«
    Unverzüglich rollte sich Milton auf dem Sofa zusammen, und Reuben streckte sich auf einem der Doppelbetten aus. Binnen weniger Augenblicke waren beide Männer eingeschlafen. Stone kehrte ins Nebenzimmer zurück, setzte sich neben Trent auf einen Stuhl und starrte auf den Fußboden. Er erschrak, als Annabelle einen Stuhl an seine Seite stellte und ihm eine Tasse selbst zubereiteten Kaffees reichte. Sie trug Jeans und Sweater, hatte jedoch nackte Füße. Beim Hinsetzen schob sie ein langes, gebeugtes Bein auf den Stuhl. Stone bedankte sich für den Kaffee. »Sie sollten auch ein bisschen schlafen«, riet er ihr.
    »Eigentlich bin ich eher Nachtmensch.« Ihr Blick streifte Trent. »Wie groß ist die Aussicht, dass morgen alles glattgeht?«
    »Gleich null«, antwortete Stone. »Sie ist immer gleich null. Man unternimmt alles, um die Wahrscheinlichkeit eines vollen Erfolgs zu erhöhen, aber manchmal hat man es nicht in der Hand.«
    »Sie sprechen aus Erfahrung, stimmt’s?«
    »Aus was außer Erfahrung soll der Mensch sonst sprechen?«
    »Die meisten Leute sprechen aus Geschwätzigkeit. Aber nicht Sie.«
    Stone trank Kaffee und starrte vor sich hin. »Alex Ford ist ein fähiger Mann. Mit ihm würde ich jederzeit in den Kampf gehen. Tatsächlich haben wir schon auf derselben Seite gekämpft. Ich glaube, wir haben eine gute Chance, die Sache erfolgreich durchzuziehen.«
    »Am liebsten würde ich der kleinen Ratte den Hals umdrehen«, sagte Annabelle, wobei ihr Blick erneut auf den bewusstlosen Trent fiel.
    Stone nickte. »Er sieht wie ein Mäuserich aus, ein Aktenschmierer, und mehr ist er für die Mehrheit der Leute auch nicht, und er würde auch keiner Fliege was zuleide tun. Aber er ist ein Schreibtischtäter. Er lässt die Schweinereien von anderen erledigen, und seine Grausamkeit kennt keine Grenzen, weil er sie nicht mit ansehen und sich nicht die Pfoten schmutzig machen muss. Wegen seinesgleichen ist unsere Nation großen Risiken ausgesetzt.«
    »Alles für Geld?«
    »Ich weiß, dass manche dieser Typen behaupten, es wäre für irgendeine Sache, es geschähe aus Überzeugung oder bloß wegen des Nervenkitzels, aber letzten Endes ist es immer nur wegen der Knete.«
    Neugierig sah Annabelle ihn an. »Sie haben schon andere Hochverräter gekannt?«
    Er musterte sie von der Seite. »Warum finden Sie das interessant?«
    »Ich finde Sie interessant.« Stone schwieg. »Wie war das mit den Hochverrätern?«, hakte Annabelle nach.
    Stone zuckte die Achseln. »Ich habe mehr kennen gelernt, als mir lieb war. Aber ich habe sie nie lange gekannt.« Er stand auf und ging zum Fenster. »Um ehrlich zu sein, habe ich die meisten nur innerhalb einiger weniger Sekunden vor ihrem Tod gesehen«, fügte er im Flüsterton hinzu.
    »Wieso? Haben Sie amerikanische Verräter liquidiert?« Stones Schultern verkrampften sich. »Entschuldigung, John«, bat Annabelle hastig. »Das hätte ich nicht sagen sollen.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Ich habe wohl zu erwähnen vergessen, dass John Carr tot ist. Möchten Sie mich von nun an nicht lieber ›01iver‹ nennen?« Er nahm wieder Platz, ohne sie anzusehen. »Ich glaube, Sie brauchen wirklich etwas Schlaf.«
    Als Annabelle aufstand, um das Zimmer zu verlassen, sah sie sich nach Stone um. Er saß in starrer Reglosigkeit auf dem Stuhl und schien Albert Trent zu beobachten; doch Annabelle bezweifelte, dass er den mit Handschellen fixierten Spion musterte. Wahrscheinlich waren sein Blick und seine Gedanken in eine ferne Vergangenheit gerichtet; vielleicht erinnerte er sich daran, wie man einem schlechten Menschen einen schnellen Tod bescherte.
     
    Nicht allzu weit entfernt stellte auch Roger Seagraves ein Team zusammen, versuchte jeden Schritt vorauszusehen, den die Gegenseite tun könnte. Seagraves war nicht nach Hause zurückgekehrt, weil er bereits vermutet hatte, dass Trent etwas zugestoßen sein musste. Er und sein Komplize hatten sich stets an die Routinemaßnahme gehalten, sich abends, wenn alles in Ordnung war, um eine bestimmte Uhrzeit gegenseitig

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