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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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anzurufen. Doch weder hatte Trent sich gemeldet, noch war er zu erreichen gewesen. Dass man Trent in Gewahrsam genommen hatte, verkomplizierte die Situation zwar, stellte Seagraves jedoch – wie er meinte – vor keine unüberwindbaren Schwierigkeiten. Er musste annehmen, dass Oliver Stone und seine Kumpel sich inzwischen an die Behörden gewandt hatten, also wurde es erforderlich, sich auf mehreren Ebenen gegen Widrigkeiten zu behaupten, um Trent aus dem Schlamassel freizukämpfen – vorausgesetzt, der Mann hatte noch nicht gepetzt.
    Doch statt den morgigen Tag zu fürchten, freute Seagraves sich darauf. Solche Zeiten der Bewährung waren es, für die er lebte. Und nur der Beste blieb am Leben. Dass morgen er sich als der beste Mann erwies, da war Seagraves sich vollkommen sicher. Und ebenso sicher war er, dass Oliver Stone und seine ganze Bande den Tod fanden. 64

 
    KAPITEL 64
     
    Der folgende Tag versprach klar und warm zu werden. Stone und seine Freunde verließen das Hotel, beförderten Albert Trent in einer großen Truhe hinaus und luden ihn in einen Lieferwagen. Im Innern des Fahrzeugs kauerte Stone sich neben Trent und verabreichte ihm mit einer der Injektionsspritzen ein Mittel. Er wartete zehn Minuten und gab ihm mit der anderen Spritze eine zweite Injektion. Nach einer Minute zuckten Trents Lider. Als er schließlich wieder bei Besinnung war, stierte er wild umher und versuchte sich aufzusetzen.
    Stone drückte ihm eine Hand auf die Brust und zückte aus einer Gürtelscheide ein Messer. Er hob die Klinge vor Trents bebendes Gesicht, schob sie zwischen seine Haut und den Knebel und zerschnitt den Stoff.
    »Was treiben Sie mit mir?«, fragte Trent mit zittriger Stimme. »Ich bin Regierungsbeamter. Dafür müssen Sie mit Gefängnis rechnen.«
    »Sparen Sie sich das Gequassel, Trent. Wir wissen alles. Wenn Sie keine Dummheiten machen, tauschen wir Sie redlich und reibungslos gegen Caleb Shaw aus. Aber sollten Sie querschießen, bringe ich Sie eigenhändig um. Oder möchten Sie lieber wegen Hochverrats den Rest des Lebens im Kittchen absitzen?«
    »Ich habe überhaupt keine Ahnung, wovon …«
    Stone hielt die Klinge in die Höhe. »So hab ich’s nicht gemeint, als ich sagte, Sie sollen nicht querschießen. Wir haben das Buch und den Code, und wir können beweisen, dass Sie am Attentat auf Bradley mitgewirkt haben. Und wir wissen über die Morde an Jonathan DeHaven und Cornelius Behan Bescheid. Und fast hätten Sie auch mich und sie«, er wies mit dem Kopf auf Annabelle, »ins Jenseits befördert, aber wir mochten nicht mitspielen.«
    Annabelle lächelte. »Wenn Sie in Ihrem Haus Menschen von Schlägern überfallen lassen, um sie anschließend zu ermorden, achten Sie das nächste Mal darauf, dass niemand Sie im Spiegel sieht, Albert. Ginge es nach mir, würde ich Ihnen die Kehle durchschneiden und Ihre Leiche auf eine Müllkippe werfen. Da schmeißt man Dreck ja bekanntlich hin.«
    Stone löste die Handschellen von Trents Händen und Füßen. »Wir stellen uns einen sauberen Austausch vor, eins zu eins. Kriegen wir Caleb, sind Sie frei.«
    »Wie kann ich mir sicher sein?«
    »Sie können so sicher sein wie Caleb. Sie müssen es schlichtweg glauben. Aufstehen!«
    Auf wackligen Beinen erhob sich Trent und starrte auf die Gruppe, die sich im Lieferwagen um ihn herum versammelt hatte. »Sind Sie die Einzigen, die es wissen? Wenn Sie die Polizei eingeweiht haben …«
    »Halten Sie die Schnauze!«, brauste Stone auf. »Ich hoffe, Sie haben Ihren falschen Pass und das Flugticket bereitliegen.«
    Reuben öffnete die Hecktür, und alle stiegen aus dem Wagen, in der Mitte Trent. »Mein Gott«, rief Trent. »Du lieber Himmel, was ist denn hier los?« Er sah eine unüberschaubare Menschenmenge.
    »Lesen Sie keine Zeitung?«, fragte Stone. »Heute findet auf der National Mall das US-Buchfestival statt.«
    »Und es gibt einen Sternmarsch gegen Armut«, sagte Milton.
    »Insgesamt erwartet man rund zweihunderttausend Menschen«, erklärte Reuben. »Welch großer Tag für unsere Hauptstadt. Literaturlesungen und Einsatz für die Armen.« Er versetzte Trent einen Rippenstoß. »Vorwärts, Arschloch, wir wollen uns nicht verspäten.«
    Die National Mall erstreckte sich, gesäumt von riesigen Museen und imposanten Regierungsgebäuden, über fast dreieinhalb Kilometer, vom Lincoln-Denkmal im Westen bis zum Capitol im Osten. Das US-Buchfestival, das man jedes Jahr veranstaltete, zog inzwischen über hunderttausend Besucher

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