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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gerichtet. »Wir gehen davon aus, dass hier überall Cops lauern, die nur darauf warten, sich uns zu schnappen, sobald Ihr Freund frei ist. Also werden Sie wohl entschuldigen, dass wir gewisse Sicherheitsvorkehrungen für erforderlich halten.«
    »Und was soll Sie daran hindern, auf den Auslöser zu drücken, nachdem Sie fort sind?«, fragte Stone. »Und kommen Sie mir nicht wieder mit dem Vertrauensvorschuss. Wenn ich den Humbug noch mal höre, muss ich kotzen.«
    »Ich habe Anweisung, den Mann nicht zu töten, es sei denn, man hält uns auf. Wenn Sie uns gehen lassen, bleibt er am Leben.«
    »Wie weit wollen Sie sich entfernen, ehe Sie die Deaktivierung vornehmen?«
    »Nicht allzu weit. In drei Minuten sind wir in Sicherheit. Aber wenn wir zu lange auf Ihre Entscheidung warten müssen, drücke ich den roten Knopf.«
    Stone sah Caleb an, dann den wütenden Reuben; schließlich wieder Caleb. »Hör zu, Caleb. Wir müssen ihnen trauen.«
    »O Gott, Oliver, bitte hilf mir …« Caleb erweckte nicht den Eindruck, als wäre er irgendwem zu trauen bereit.
    »Natürlich, Caleb, natürlich«, beteuerte Stone trotz insgeheimer Verzweiflung. »Wie viele vergiftete Spitzen sind in dem Ding?«
    »Was?«, fragte der Mann verdutzt.
    »Wie viele?«
    »Zwei. Ein Dorn ist an der linken, einer an der rechten Seite.«
    Stone drehte sich um und gab die Ledertasche Reuben. »Wenn wir abkratzen«, raunte er ihm zu, »dann sorg dafür, dass es nicht umsonst war.« Reuben nahm die Tasche und nickte; zwar mit bleichem Gesicht, doch in felsenfester Haltung. Indem er sich wieder Caleb zuwandte, hob Stone die Linke. »Lassen Sie mich die Hand unter den Kragen stecken, sodass der eine Dorn mich sticht statt meinen Freund.«
    Jetzt sah der Mann vollends verwirrt aus. »Aber dann sterben Sie beide.«
    »Ganz recht. Aber wir sterben zusammen.«
    Caleb hörte zu zittern auf und schaute Stone an. »Oliver, das kannst du nicht tun …«
    »Halt den Mund, Caleb.« Stones Blick wich nicht von dem Kapuzenträger. »Sagen Sie mir, wohin ich die Hand stecken muss.«
    »Ich weiß nicht, ob das …«
    »Raus mit der Sprache!«, fuhr Stone ihn an. Der Mann zeigte auf eine bestimmte Stelle, und Stone zwängte die Finger in den engen Zwischenraum; sein Handrücken ruhte jetzt an Calebs Hals. »Gut«, sagte Stone. »Wie erkenne ich, dass die Apparatur deaktiviert ist?«
    »Wenn dieses rote Lämpchen da grün wird, ist es so weit«, sagte der Mann und deutete auf eine am Kragen sichtbare, karmesinrote Anzeige aus Glas. »Dann können Sie den Schnappverschluss öffnen und den Kragen ohne jedes Risiko abnehmen. Doch falls Sie versuchen, ihn vorher mit Gewalt herunterzuzerren, erfolgt automatisch die Vergiftung.«
    »Kapiert.« Stone warf Trent einen grimmigen Blick zu. »Also, dann nehmen Sie diesen Abschaum mit, und verschwinden Sie.«
    Albert Trent entwand sich Reubens Faust und gesellte sich zu den Kapuzenmännern. Während sie sich entfernten, drehte Trent sich um und feixte. »Adios.«
    Stone hielt den Blick auf Calebs Gesicht gerichtet. Mit leiser Stimme sprach er auf den Freund ein, wenngleich Passanten ihre Schritte verlangsamten und mit dem Finger auf sie zeigten, denn der Anblick zweier Männer, von dem der eine seine Hand unter ein sonderbares Halsband des anderen geschoben hatte, musste zwangsläufig absurd anmuten.
    »Tief atmen, Caleb. Die bringen uns nicht um … die bringen uns schon nicht um. Atme tief durch.« Stone spähte auf die Armbanduhr. Vor sechzig Sekunden waren die Männer mit Trent in der Menschenmenge untergetaucht. »Noch zwei Minuten, und es ist überstanden. Sieht alles bestens aus, gleich sind wir fein raus.« Er warf einen neuerlichen Blick auf die Uhr. »Noch neunzig Sekunden. Wir haben’s fast geschafft. Halt durch, Caleb. Lass uns zusammen durchhalten.«
    Caleb krallte sich mit knallrotem Gesicht und nachgerade mörderischer Kraft an Stones Arm, und seine Atmung ging in unregelmäßigen Keuchlauten; und doch stand er fest auf den eigenen Beinen. »Geht klar, Oliver«, röchelte er zu guter Letzt.
    Einmal näherte sich ein misstrauischer Parkwächter, doch zwei Männer in weißen Overalls, die bis dahin Müllbehälter geleert hatten, passten ihn ab und schickten ihn weg. Inzwischen hatten sie auch die Scharfschützen über die neue Lage informiert und folglich die Gewehre gesenkt.
    »Noch dreißig Sekunden, Caleb, wir haben’s fast hinter uns.« Stones Blick ruhte nun unverwandt auf der roten Anzeige des Kragens, während er

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