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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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an. Auf der Mall waren Zelte errichtet worden, die Zirkuszelten an Größe kaum nachstanden, und Schrifttafeln mit den Hinweisen »Belletristik«, »Geschichte«, »Kinderbücher«, »Thriller«, »Lyrik« und anderen lockten Interessenten zu entsprechenden Events. In den Zelten hielten Schriftsteller, Illustratoren, Erzähler und andere Literaturschaffende große Zuhörergruppen mit Lesungen und Anekdoten im Bann.
    Auf der Constitution Avenue vereinigte sich der Sternmarsch gegen Armut, dessen Zielpunkt das Capitol war; es stand zu erwarten, dass nach dem Marsch zahlreiche Demonstranten das kostenlose und allgemein zugängliche Buchfestival besuchten.
    Stone hatte, beraten durch Alex Ford, den Ort des Austauschs mit aller Sorgfalt gewählt. Er befand sich nahe des Smithsonian Castle auf der Jefferson Street. Ein Ziel inmitten Tausender von Menschen konnte selbst ein Scharfschütze kaum treffen, nicht einmal aus größerer Entfernung. In der Ledertasche hatte Stone ein Gerät dabei, das es ihm ermöglichen sollte, im Anschluss an Calebs Auslösung seine weitergehenden Absichten unverzüglich in die Tat umzusetzen, denn er hatte keinesfalls vor, Albert Trent und seine Mitspione einfach entkommen zu lassen.
    »Da vorn«, sagte Reuben. »Vierzehn Uhr. An dem Fahrradständer.«
    Stone nickte, und sein Blick fiel auf Caleb, der auf einem kleinen, teilweise von einer hüfthohen Hecke umschlossenen Rasenstück stand. Dahinter ragte ein hoher, prunkvoller Springbrunnen empor. Dort war Caleb ein wenig abseits und geschützt vor dem Gedränge der Menschenmassen. Zwei Männer, getarnt mit Kapuze und Sonnenbrille, flankierten Caleb. Stone zweifelte nicht daran, dass sie bewaffnet waren, aber er wusste auch, dass auf dem Dach des Smithsonian Castle Scharfschützen Stellung bezogen und die Männer gewiss schon ins Visier genommen hatten. Doch schießen sollten sie nur im Notfall. Außerdem wusste er, dass Alex Ford zur Stelle war und die Aktion koordinierte.
    Eindringlich blickte Stone zu Caleb hinüber und versuchte dessen Aufmerksamkeit zu erregen, doch im Gewirr der vielen Menschen war es kaum möglich. Aus Calebs Miene sprach Panik, also ein bei ihm schon fast normaler Gemütszustand; doch in den Augen des Freundes entdeckte Stone noch etwas anderes, das ihm ganz und gar nicht behagte: Hoffnungslosigkeit. Und dann sah Stone, dass irgendetwas um Calebs Hals hing. »Mein Gott«, stieß er unterdrückt hervor. »Reuben, siehst du das?«
    Der Lange schaute beklommen drein. »Diese Drecksäue!«
    Stone wandte sich an Milton und Annabelle, die hinter ihnen folgten. »Bleibt zurück!«
    »Was?«, fragte Annabelle.
    »Oliver, aber …«, setzte Milton zum Widerspruch an.
    »Tut, was ich sage!«, befahl Stone barsch.
    Milton und Annabelle blieben stehen. Annabelle fühlte sich durch die schroffe Weisung anscheinend gekränkt, und Milton wirkte belämmert. Reuben, Stone und Trent gingen weiter, bis sie Auge in Auge mit Caleb und seinen Bewachern standen.
    Caleb begleitete das Plätschern des Springbrunnens mit leisen Jammerlauten und deutete auf den Gegenstand an seinem Hals; er hatte Ähnlichkeit mit einem Hundehalsband. »Oliver …?«
    »Ich weiß, Caleb, ich weiß.« Stone zeigte auf die Apparatur. »Nehmen Sie ihm das sofort ab«, sagte er zu den beiden Kapuzenträgern.
    Beide Männer schüttelten den Kopf. Einer hielt ein schwarzes Kästchen hoch, aus dem zwei Knöpfe ragten. »Erst wenn wir in sicherem Abstand sind.«
    »Sie glauben, ich lasse Sie gehen, während meinem Freund eine Bombe um den Hals hängt?«
    »Sobald wir fort sind, deaktivieren wir sie«, sagte der Mann.
    »Und ich soll Ihnen ganz einfach so über den Weg trauen?«
    »Genau.«
    »Dann gehen Sie nicht, und wenn Sie die Bombe zünden, sterben wir alle.«
    »Es ist keine Bombe«, entgegnete derselbe Mann. Er hob das schwarze Kästchen ein zweites Mal empor. »Drücke ich den roten Knopf, wird ihm genügend Gift eingespritzt, um einen Elefanten zu töten. Er wäre tot, bevor ich den Finger vom Knopf nehme. Wenn man den schwarzen Knopf drückt, wird die Apparatur deaktiviert, und man kann den Kragen gefahrlos entfernen. Versuchen Sie nicht, mir den Kontrollkasten zu entreißen. Und sollte ein Scharfschütze auf mich ballern, wird der Knopf durch meinen unwillentlichen Reflex betätigt.« Den Finger locker auf dem roten Knopf, lächelte er über Stones offenkundiges Dilemma.
    »Macht dir das Spaß, Arschloch?« Reuben spie aus.
    Der Mann ließ den Blick auf Stone

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