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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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letzten Ankömmling sah, zuckte er zusammen.
    Es war Tyree. Und doch nicht Tyree. Jedenfalls nicht Lincoln Tyree. Dieser Mann war eine kleinere, stämmigere Ausgabe des Sheriffs.
    Stone begriff sofort, dass er Howard Tyree vor sich hatte, Lincolns älteren Bruder, den Gefängnisdirektor. Er trug ein marineblaues Polohemd, eine gebügelte Khakihose und befranste Schuhe; auf der Nase des sorgsam rasierten Gesichts saß eine Drahtgestellbrille. Er wirkte nicht wie der grimmige Oberwachhund eines Hochsicherheitsgefängnisses, eher wie ein Versicherungsvertreter am Golfwochenende.
    »Guten Morgen, Gentlemen«, sagte er.
    Bei dieser Begrüßung schwand Stone der Mut. Genau diese Stimme hatte er gehört, als er mit Dannys Handy die unbekannte, unter dem Namen Tyree gespeicherte Telefonnummer angerufen hatte. Howard Tyree und der Sheriff hatten fast die gleiche Stimme.
    Scheißkerl.
    Als Tyree eintrat, hatten die anderen Männer Haltung angenommen. Nun setzte er sich Stone und Knox gegenüber an einen kleinen Tisch. Der Direktor hielt eine Akte in der Hand. Er klappte sie auf und las darin.
    Nach vielleicht einer Minute nahm er die Brille ab und richtete den Blick auf Stone. »Anthony Butcher, dreifacher Mörder, der das Glück hat, seine Verbrechen in einem Bundesstaat verübt zu haben, in dem man die Todesstrafe nicht zu schätzen weiß. Deshalb sind Sie statt zur wohlverdienten Hinrichtung zu lebenslanger Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung verurteilt worden. Während der letzten zwölf Jahre sind Sie aus vier verschiedenen Gefängnissen verlegt worden, darunter aus der Hochsicherheitsstrafanstalt in Arkansas, weil Sie zu gewalttätigen Wutausbrüchen neigen.« Er senkte den Blick wieder in die Akte. »Und Sie haben Probleme, Autoritäten zu respektieren.«
    Stone blickte Knox an, dann Tyree. Er konnte die Wut über das, was man hier mit ihnen trieb, nicht mehr unterdrücken. Er wusste zwar, dass er besser den Mund halten sollte, brachte es aber nicht fertig. »Was kostet es, solche Fetzen zu fabrizieren, Howie? In Ihrem Beruf müssen sie doch billig zu haben sein.«
    Der Direktor pochte mit dem Daumen auf den Tisch, und einer der Wärter reichte ihm einen Schlagstock, ein Handtuch und ein Stück Stretchkordel. Tyree stand auf, wickelte das Handtuch gemächlich um den Schlagstock und befestigte es mit der Stretchkordel.
    Einen Augenblick später hing Stone seitwärts auf dem Stuhl. Blut rieselte ihm über das anschwellende Gesicht.
    Nachdem Tyree das blutige Schlagwerkzeug auf den Tisch gelegt hatte, nahm er wieder Platz. Er zupfte ein Taschentuch aus der Hosentasche, wischte sich penibel einen verspritzten Blutfleck von der Brille und schaute dann erneut in die Akte. »Dank des Handtuchs gibt es kaum Beulen«, sagte er in sachlichem Tonfall. »So etwas ist uns hier eine Hilfe, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Häftlinge haben zu viel Zeit, sich dauernd über irgendwelche Kleinigkeiten zu beschweren.« Er blätterte in der Akte und deutete schließlich auf Knox. »Sie sind Richard Prescott alias Richie Patterson aus dem schönen Bundesstaat Mississippi. Vor einundzwanzig Jahren haben Sie in Newark bei einem bewaffneten Raubüberfall zwei Menschen getötet, eine dritte Person sogar während der Haft. In New Jersey will man Sie nicht mehr haben, darum sind Sie nun für den Rest Ihres irdischen Daseins unser Gast.« Er dozierte diesen Humbug, als hielte er vor einem Auditorium gelangweilter College-Neulinge eine anspruchsvolle Vorlesung.
    »Mein Name ist Joseph P. Knox von der CIA. In ungefähr vierundzwanzig Stunden wird hier ein Heer unserer Agenten über euch herfallen, und dann seid ihr Arschlöcher diejenigen, die ganz schnell in einem Hochsicherheitsknast vergammeln.«
    Tyree schlug Knox dermaßen brutal mit dem Schlagstock, dass sich die Schrauben des Stuhls lösten und Knox bewusstlos auf den Steinboden fiel. Der Direktor schloss die Akte. »Stellen Sie die Penner auf die Beine.« Die Wärter befreiten Stone und Knox von den Ketten und stemmten sie hoch. Tyree musterte den besinnungslosen Knox. »Wecken Sie ihn auf, George«, befahl er. »Er soll hören, was ich zu sagen habe.«
    Der Mann kippte Knox einen Eimer Wasser ins Gesicht. Er kam zu sich und prustete, spuckte Wasser und Blut. Tyree wartete, bis Knox wieder zu Atem gekommen war; dann stapfte er vor ihm und Stone auf und ab, die Hände auf dem Rücken gefaltet.
    »Wir befinden uns hier im Hochsicherheitsgefängnis Blue Spruce. Es unterscheidet sich

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