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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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einer Eisenbahn drei Schläger ausgeschaltet, hat einem jungen Burschen mit Hilfe eines Zündkabels das Leben gerettet und drei weitere Typen unschädlich gemacht, die mit Baseballschlägern bewaffnet waren. So ein Haudegen kann kein Wanderprediger sein.«
    »Er hat gewisse spezielle Fähigkeiten, das stimmt schon.«
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu ihm?«
    »Er ist mein Vater.«
    »Prächtig. Er war beim Militär, habe ich gehört.«
    »In Vietnam.«
    »Bei den Sondereinsatzkräften?«
    »Bei einer ganz besonderen Truppe.«
    »Und ist es jetzt sein Hobby, durch die Natur zu wandern?«
    »Eine Zeitlang hatte er einen Posten in einer Regierungsbehörde, aber er hatte es schnell satt, am Schreibtisch zu sitzen.«
    Trimble erlaubte sich ein herablassendes Lächeln. »Ich bezweifle, dass Ihr Vater jemals an einem Schreibtisch gesessen hat. Wenn Sie mir nicht die Wahrheit verraten, Miss, habe ich keinen Grund, Ihnen die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich glaube, ich habe Ihnen schon genug verraten. Wie wär’s, wenn Sie jetzt mit ein paar Informationen herausrücken?«
    »Also gut. Ihr Vater hat viel Zeit mit Abby Riker und ihrem Sohn Danny verbracht. Danny ist so was wie ein Sorgenkind. Der Inbegriff des Highschool-Mädchenschwarms, der mit achtzehn seine beste Zeit hatte und mit dem es seitdem ständig bergab geht.«
    »Nimmt er Drogen? Ist er ein Säufer?«
    »Drogen nimmt er nicht, aber er kippt sich gerne einen hinter die Binde. Seine Mutter hat einen spektakulären Prozess gegen ein Bergwerksunternehmen gewonnen, bei dem es um einen Unfall ging, der ihren Ehemann das Leben gekostet hat. Deshalb haben diese Leute massenhaft Geld und wohnen in einem großen Haus, aber Dannys Leben ist schon längere Zeit aus den Fugen geraten.«
    »Der Sheriff sagt, dass dieser Danny ebenfalls vermisst wird.«
    »Ich habe in Ihrem Vater einen anständigen Menschen gesehen, der das Richtige zu tun versucht. Aber gehen Sie ja nicht davon aus, dass jeder hier im Ort die gleiche Einstellung hat. Das gilt auch für Danny, obwohl Ihr Vater ihm das Leben gerettet hat.«
    »Und gilt es auch für Sie?«, fragte Annabelle.
    »Ich wohne noch nicht sehr lange hier. Vorher war ich vierzig Jahre in Washington zu Hause. Ich habe dort noch viele Freunde, die mich regelmäßig über gewisse Dinge informieren. Und …« Trimble unterbrach sich. Sein Blick schien sich mit einem Mal durch Annabelle hindurch auf etwas viel Interessanteres zu richten.
    »Mr. Trimble?« Der Blick gefiel Annabelle ganz und gar nicht.
    Trimble gab sich Mühe, sie anzuschauen, doch seine Augen bezeugten, dass seine Gedanken sich mit etwas anderem beschäftigten. »Entschuldigen Sie, ich muss sofort etwas überprüfen.« Er eilte davon.
    Annabelle ging zum Lieferwagen und stieg ein. Rasch setzte sie Reuben und Caleb über ihr Gespräch mit Tyree und die Unterhaltung mit dem Zeitungsverleger ins Bild.
    »Du glaubst, er hat einen Verdacht, was Oliver betrifft?«, fragte Caleb.
    »Gut möglich. Und in Anbetracht der Situation dürfen wir uns nicht den kleinsten Schnitzer erlauben.«
    »Verdammt, dem armen Oliver ist keine Atempause vergönnt, was?«, rief Reuben. »Er entscheidet sich für dieses Loch, und sieh an, es wimmelt von Mördern.«
    »Fahren wir schleunigst zu dem Zimmervermieter. Die Uhr tickt.«
    Etliche Minuten später hatte Annabelle sämtliche Informationen aus Bernie Sandusky herausgekitzelt und fand sich wieder im Lieferwagen ein. »Knox war hier. Er hat von Olivers Anwesenheit erfahren. Bernie hat ihm gesagt, Oliver müsse im Krankenhaus sein. Wenn nicht, sollte er es bei Abby Riker versuchen, auf der Mittsommerfarm. Falls Knox im Krankenhaus war, Oliver aber nicht angetroffen hat, dürfte er zur Mittsommerfarm gefahren sein. Also nichts wie hin.«

KAPITEL 61

    An Metallstühle gekettet, die im Steinboden verschraubt waren, saßen Stone und Knox in einem fensterlosen Betonverschlag mit grau gestrichenen Wänden. Viele Stunden saßen sie da schon, und es war dermaßen kalt, dass beide zitterten. Sie erschraken, als krachend die Tür aufflog und eine Gruppe von fünf massigen Männern eintrat. Sie trugen blaue Uniformen und waren mit Pistolen bewaffnet; an den breiten Gürteln baumelten Schlagstöcke. Die Muskelpakete bildeten hinter den zwei Gefangenen einen Halbkreis und verschränkten die Arme vor der Brust.
    Stone und Knox waren von dieser Truppe dermaßen beeindruckt, dass sie den sechsten Mann erst hörten, als er die Tür hinter sich schloss. Als Stone den

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