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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Abby schien sich ernsthafte Gedanken um Stone zu machen. »Oliver.«
    »Wäre Oliver nicht gewesen, hätte ich jetzt keinen Sohn mehr, also werde ich alles tun, um Ihnen zu helfen.«
    »Falls Sie sich doch noch an irgendetwas erinnern, das nützlich sein könnte – ich bin unter dieser Nummer zu erreichen.« Annabelle gab Abby ihre Visitenkarte, drückte ihr zur Ermutigung kräftig die Hand und ging.
    Versonnen nahm sie im Lieferwagen Platz. »Was nun, Annabelle?«, fragte Caleb, während Reuben sie verwundert musterte.
    »Ist alles klar mit dir?«, fragte Reuben.
    Annabelle zuckte zusammen und schaute ihn an. »Was? Ja, sicher.«
    »Au Backe, Abby Riker muss ja massenhaft Schotter haben«, meinte Reuben, als er das riesige Wohnhaus betrachtete.
    »Ja. Allerdings hat es sie ihren Ehemann gekostet.«
    »Was machen wir nun, Annabelle?«, wiederholte Caleb seine Frage.
    Annabelle antwortete nicht, weil sie keine Antwort wusste.
    Wo um Himmels willen bist du abgeblieben, Oliver?

KAPITEL 63

    Zur Eingliederung in die Haftanstalt Dead Rock gehörte offenbar, dass man in vorgebeugter Haltung und so schmerzhaft wie möglich die Gesäßbacken gespreizt bekam, während mehrere Männer und eine Frau zuschauten. Zum würdigen Ablauf der Prozedur trug bei, dass die Frau die Vorgänge mit einer Videokamera festhielt. Nachdem die Körperöffnung gründlich durchsucht worden war, rasierte man Stone und Knox den Schädel kahl.
    Verdacht auf Läusebefall, hörte Stone einen Wärter scherzen; einer seiner Kollegen spekulierte belustigt, in den Haarwurzeln könnten Waffen versteckt sein.
    Als Nächstes saßen Knox und Stone geduckt in einer Ecke, während Männer sie mit harten Bürsten, deren Borsten aus Stahl zu sein schienen, energisch abschrubbten, bis die Haut sich von Kopf bis Fuß wund anfühlte. Danach spritzte man sie mit einem Wasserschlauch ab, aus dem der Strahl mit solcher Wucht schoss, dass sie hilflos gegen die Wand gedrückt wurden.
    Gekleidet in orangerote Overalls, führte man sie, an Händen und Füßen mit Ketten gefesselt, durch einen Betonkorridor zu einer Zelle. Die Wärter hielten Elektroschocker in nur wenigen Zentimetern Abstand neben ihnen bereit, als warteten sie bloß auf die Gelegenheit, sie mit 50000 Volt zu kitzeln. Die Zellentür bestand aus fünf Zentimeter dickem, massivem Stahl, hatte zwei Klappen in der unteren Hälfte – eine zum Essendurchreichen, eine zum Anlegen der Handschellen – und ein kleines Sichtfenster in der oberen Hälfte. Man stieß Stone und Knox hinein, nahm ihnen die Ketten ab – auf eine Weise, dass man ihnen die Haut aufschrammte – und schlug die Zellentür krachend zu, ehe sie geräuschvoll verriegelt wurde.
    Knox und Stone sanken nebeneinander in die Hocke und ließen den Blick durch die trostlose, zwei Meter fünfzig mal vier Meter große Zelle schweifen. Es gab eine Toilette und ein Waschbecken, beides aus Stahl und an die Mauer geschraubt, jedoch ohne Hähne, die als Waffen hätten missbraucht werden können. Außerdem diente eine Stahlplatte als Tisch. Zwei weitere, längere Stahlplatten an der Wand, auf denen Plastikmatten und Plastikkissen lagen, dienten als Liegen. Das einzige Fenster war eine fünfzehn Zentimeter breite, senkrechte Scharte in der Stahlbetonmauer.
    In der nächsten halben Stunde beschränkten die beiden Männer sich unter Ächzen und Stöhnen darauf, ihre zahllosen Prellungen, Kratzer und Beulen zu massieren.
    Schließlich lehnte Knox sich an die Wand, wackelte mit dem Finger im Mund an einem gelockerten Zahn und richtete den Blick auf Stone. »Herrje, was ist bloß aus dem guten alten Brauch der ordnungsgemäßen Gerichtsverfahren geworden?«
    »Dieser Brauch gerät offenbar zusehends in Vergessenheit«, sagte Stone und rieb sich behutsam eine dicke Schwellung an der Schläfe.
    »Es überrascht mich, dass sie uns zusammen eingesperrt haben. Ich hatte erwartet, dass sie uns trennen.«
    »Das haben sie sich gespart, weil es ihnen egal ist, worüber wir uns unterhalten.«
    »Sie meinen, weil wir hier sowieso nie wieder rauskommen?«
    »Wir sind schon so gut wie hinüber. Die Typen können mit uns machen, was sie wollen. Der Direktor hat vor unseren Augen einen Menschen ermordet. Also rechnet er nicht im Geringsten damit, dass wir jemals als Zeugen gegen ihn aussagen könnten. Glauben Sie, dass die Zelle verwanzt ist?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute so neugierig sind, aber man kann nie wissen.«
    Stone rückte näher, trommelte in

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