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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ein Vergehen, ein regierungseigenes Dokument zu stehlen, aber das kümmerte Knox nicht mehr.
    Er betrachtete Hayes’ säuberliche Unterschrift.
    Was haben Sie sich dabei gedacht, General, als Sie diesen Befehl unterzeichneten?
    Jetzt hatte er eine Verbindung zwischen Hayes und Carr entdeckt. Sie veränderte die Dynamik seines Auftrags, nur durchschaute Knox noch nicht, in welcher Hinsicht. Eines jedoch war klar geworden: Die Begründung des Auftrags, Carr aufzuspüren, hatte gelautet, der einstige Drei-Sechser wüsste Geheimnisse, durch die die US-Regierung in Verlegenheit geraten könne – oder wenigstens die CIA. Hayes zufolge sollte auch Carter Gray sich deswegen Sorgen gemacht haben. Und deshalb hätte er es auf Carr abgesehen gehabt, doch offenbar sei Carr ihm zuvorgekommen.
    Diese Behauptungen stufte Knox als widersinnig ein. Carr hatte sich in Grays Villa aufgehalten, und zwar an dem Abend, als sie in die Luft flog. Deshalb hatte er ohne Zweifel gewusst, wo Gray wohnte. Obendrein hatte Carr in den letzten dreißig Jahren Stillschweigen gewahrt. Warum also hätten Gray, Hayes und die CIA sich sorgen sollen, dass der Mann plötzlich doch den Mund aufmachte?
    Es mochte sein, dass Gray sich aus irgendeinem Grund mit Carr angelegt hatte, jedoch nicht in der Absicht, ihn zu töten. Weshalb die Anordnung, das Grab zu öffnen? Hatte er damit bezweckt, Carr aufzuscheuchen? Ihn in die Flucht zu jagen? Aber weshalb? Knox hegte den Verdacht, dass die Antwort in der Tabuzone verborgen lag, in die seinen Blick zu lenken man ihm untersagt hatte. Doch untersagt hatte man ihm schon manches. Dennoch war er seinen Weg gegangen.
    Und Hayes hatte ebenso einen starken Beweggrund, Carr abservieren zu wollen. All die Jahre lang musste er geglaubt haben, Carr sei tot. Als man das Grab öffnete, hatte er sich noch auf der sicheren Seite gewähnt. Und dann lag keine Leiche im Sarg! In all den Jahren war Hayes sich keiner Gefahr bewusst gewesen. Jetzt sah er eine Gefahr, und er benutzte Knox, um das Problem beseitigen zu lassen.
    Und was genau mochte sich im Capitol-Besucherzentrum abgespielt haben? Hatte Carr wirklich so viele Menschen getötet? Wenn ja, warum? Hatten sie ihn umzubringen versucht? Knox erinnerte sich, in den Akten etwas darüber gelesen zu haben, dass jemand ehemalige Drei-Sechser liquidiert hatte. Konnte auch Carr auf der Todesliste gestanden haben? Waren die Männer aus irgendeinem Grund mit seiner Beseitigung betraut worden?
    Das war ein Teil des Rätsels, mit dessen Lösung zu befassen man Knox verboten hatte. Es würde sich zeigen, ob er sich daran hielt.
    Und wenn Carr irgendetwas gegen Hayes in der Hand hatte? Private Geheimnisse? Das war zu überprüfen und konnte von Interesse sein – und sei es nur zu dem Zweck, sich notfalls den Rücken zu decken. Aber er durfte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Falls Hayes es merkte …
    Während Knox nachdachte, hatte er das Radio in seinem Arbeitszimmer eingeschaltet; nun erregten die Nachrichten seine Aufmerksamkeit. Die Behörden wüssten, wer der Mörder sei, hieß es, und man stünde kurz vor seiner Festnahme. Sämtliche Fluchtwege seien dem Killer versperrt.
    Zum Teufel, was soll denn das?
    Knox rief Hayes an. Nach dem zweiten Klingeln meldete sich der General.
    »Ich habe gerade die Nachrichten gehört«, sagte Knox. »Ich dachte, die anderen Dienste würden aus der Sache herausgehalten. Wenn mir eine FBI-Meute im Nacken sitzt, wüsste ich gern darüber Bescheid.«
    »Keine Sorge, Knox, ich habe diese Meldung lanciert. Ein Mann wie Carr wird vermutlich die Nachrichten verfolgen. Ich möchte, dass er glaubt, in der Falle zu sitzen. Wer sich in die Enge getrieben glaubt, macht Dummheiten. Dann schlagen wir zu. Ich will Ihnen bloß die Arbeit erleichtern.« Hayes beendete das Telefonat.
    »Einen Scheiß willst du«, sagte Knox in den Apparat. Das Schnarren des Telefons lenkte seine Gedanken von dem ab, was Hayes eben gesagt hatte. Die Nummer des Anrufers kannte Knox nicht. »Hallo?«
    »Mr. Knox, hier ist Susan Hunter. Ich würde gern mit Ihnen sprechen. Über Oliver.«
    Knox straffte sich. »Können wir das am Telefon erledigen?«
    »Nein. Man weiß nie, wer zuhört.«
    Dem konnte Knox nicht widersprechen. Wahrscheinlich lauschte tatsächlich jemand.
    »Ich verstehe. Wann sollen wir uns treffen?«
    »Sofort.«

KAPITEL 27

    Annabelle stand bereits an der vereinbarten Straßenecke in Georgetown, als Knox dreißig Minuten später dort vorfuhr. Er stieß die

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