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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Gleichgewicht wieder und blickte sich um. Außer einer offenkundigen extremen Übererregtheit fiel an dem jungen Mann auf, dass er keine Kleidung trug. Er fing sich an einem der rostigen Autowracks ab, die auf dem Gelände standen, stöhnte laut, sackte zusammen und zappelte im Lehm, als würde er mit einem Taser malträtiert.
    Der Alte packte Stones Arm. »Bitte helfen Sie ihm!«
    »Was hat er denn?«
    »Ein Delirium! Kommt von den Pillen runter oder so was. Ist durchgedreht. Hat sich die Klamotten vom Leib gerissen und die Einrichtung in Stücke gehauen.«
    Stone eilte an die Seite des Hingestreckten. Sein Atem ging flach, die Augen stierten glasig, und die Haut fühlte sich kalt und klamm an.
    »Alarmieren Sie den Rettungswagen«, rief Stone über die Schulter.
    »Gibt’s hier nicht.«
    »Wo ist das nächste Krankenhaus?«
    »Eine Stunde Fahrt.«
    »Ist ein Arzt in der Nähe?« Stone hatte den Bebenden in die Arme genommen und versuchte ihn zu beruhigen.
    »Doc Warner. Er wohnt im Ort, aber am anderen Ende.«
    »Haben Sie ein Auto?«
    »Die Karre da.« Der Alte deutete auf einen verbeulten Dodge. »Ihm wird doch wieder besser?«
    »Weiß ich nicht. Wer sind Sie?«
    »Sein Opa. Ich hab bloß mal bei ihm reingeschaut, und plötzlich dreht er durch.«
    »Können Sie mir helfen, ihn ins Auto zu heben?«
    Gemeinsam stemmten sie den jungen Mann in die Fahrzeugkabine, und Stone breitete eine Decke über ihn. Der Großvater zitterte noch so heftig, dass er unmöglich einen Wagen steuern konnte. Stone setzte sich ans Lenkrad und fuhr zum nächsten Arzt, wobei der Alte ihm die Richtung vorgab.
    »Wie heißt Ihr Enkel?«
    »Willie Coombs. Ich bin Bob Coombs.«
    »Wo sind seine Eltern?«
    »Sein Vater – also mein Sohn – ist tot. Und seine Mutter taugt nichts.«
    Stone warf einen Seitenblick auf Willie. Er hatte mit dem Zappeln aufgehört und lag ganz still da. Stone fasste nach seinem Puls, trat auf die Bremse und griff sich vom Armaturenbrett eine Taschenlampe, um ihm in die Augen zu leuchten. Die Pupillen hatten nur noch die Größe eines Stecknadelkopfs.
    »Scheiße!«
    »Was ist?«
    »Das sind keine Entzugssymptome. Er hat eine Überdosis. Sein Herz ist stehen geblieben.«
    Stone zerrte Willie aus dem Fahrzeug, legte ihn der Länge nach auf den Boden und begann mit der Herzmassage. Nochmals prüfte er den Puls und blickte verzweifelt in die Runde, während er immer wieder kräftige Stöße auf den Brustkorb des Besinnungslosen ausübte. Ringsum gab es nichts als Wald; nicht einmal in der Ferne glomm das Licht eines Hauses.
    »Komm, Willie, komm schon! Mach bloß nicht schlapp! Atme!« Wieder fühlte Stone nach dem Puls.
    Bob Coombs linste ihm ins Gesicht. »Ist er okay?«
    »Nein, ist er nicht. Er ist klinisch tot. Und uns bleiben vielleicht noch sechzig Sekunden, bis sein Gehirn Schaden nimmt.«
    Stone lief zum Dodge und riss die Motorhaube auf. Die Batterie gab für den beabsichtigten Zweck zu wenig Strom ab, doch ein anderer Teil des Motors eignete sich. Stone umrundete das Auto und wühlte in dem Krempel, der auf der Ladefläche verteilt lag. Er schnappte sich ein Zündkabel, Klebeband und einen Nagel.
    Als er sich umdrehte, sah er, dass Bob ihn ängstlich anstarrte. »Was haben Sie vor?«
    »Ich will versuchen, sein Herz wieder in Gang zu bringen.«
    Stone rupfte eine Zündkerzenleitung aus dem Verteiler, schob den Nagel hinein und umwickelte die so geschaffene Verbindung mit Klebeband. Er befestigte das positive Ende des Zündkabels am Nagel und erdete das negative Ende an einem Metallteil des Motors. Dann kniete er sich neben Willie und ergriff mit der rechten und linken Hand die anderen Enden des Zündkabels. »Bob«, rief er dem Alten zu, »lassen Sie den Motor an!«
    Bob starrte auf das Kabel, das vom Fahrzeug zu seinem Enkel verlief. »Damit versengen Sie ihn doch.«
    »Wir haben keine Zeit. Das ist die einzige Chance. Tun Sie’s, und zwar sofort. Sonst ist er gleich tot.«
    Bob sprang ins Fahrzeug.
    Stone betrachtete Willie und überzeugte sich davon, dass Kontakt bestand. Schon verfärbte der junge Mann sich bläulich. Es ging um Sekunden.
    Was Stone vorhatte, hatte er vor langer Zeit in Vietnam bei einem Kameraden praktiziert, der einen Herzstillstand erlitten hatte, nachdem ein größeres Geschoss ihm ein beträchtliches Stück Fleisch aus dem Oberkörper gerissen hatte. Zwar hatte Stone das Herz des Verwundeten wieder zum Schlagen gebracht, doch auf dem Transport zum Verbandsplatz war der Mann

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