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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Passanten ihn anstarrten. Er lächelte ihnen zu und schlenderte weiter, wechselte zurück auf die andere Straßenseite und tat so, als würde er sich Schaufenster ansehen. Als er zur Bäckerei gelangte und sie betrat, begegnete er an der Theke Bob Coombs.
    »Na, Bob. Wie geht’s Willie?«
    Bob lächelte. »Die Ärzte sagen, er darf bald nach Hause.«
    »Ich möchte ihn heute noch mal besuchen. Zurzeit benutze ich seinen Dodge. Ich hoffe, es spricht nichts dagegen.«
    »Nach allem, was Sie getan haben, dürfen Sie benutzen, was Sie wollen.«
    Bob kaufte sich einen Becher Kaffee und mehrere Donuts, während Stone das hinter der Ladenkasse prangende, allerdings nur halb fertige Wandgemälde einer Wiesenlandschaft bewunderte. Bob bot Stone an, ihm einen Kaffee zu spendieren, doch Stone lehnte dankend ab.
    »Gestern Abend bin ich Ihrer Schwiegertochter über den Weg gelaufen«, sagte er, nachdem sie die Bäckerei verlassen hatten. »Sie hat Andeutungen gemacht, der ganze Ort hätte etwas gegen sie. Haben Sie eine Ahnung, was sie meint?«
    Mit düsterer Miene biss Bob in einen Donut. »Es betrifft Joshs Tod. Dass er an dem Scheißtag auf die Jagd ging, war gar nicht geplant. Aber Shirley hat herumgenörgelt, weil er in der damaligen Jagdsaison noch kein Stück Wild erlegt hatte. Dabei mochte sie gar kein Wild. Sie kann sowieso nicht kochen, sie bringt nur Schlangenfraß zustande. Aber das war nun mal ihre Art, Josh zu schikanieren. Jedenfalls hörte sie mit dem Quengeln nicht auf, und schließlich ist Josh an dem Morgen allein auf die Jagd gegangen. Er war ziemlich sauer.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Während der Fahrt in den Wald hat Josh mich angerufen und sich bei mir beklagt. Eine Stunde später war mein Junge tot.«
    Als die beiden Männer sich voneinander verabschiedet hatten, fiel Stones Blick auf das Gerichtsgebäude. Vor dem Haus parkte ein weißer Cadillac mit dem Kennzeichen HKDR. Dann sah Stone eine Frau und blieb abrupt stehen.
    Warum ging Shirley Coombs zum Gericht?

KAPITEL 44

    Nach einer langen Fahrt waren Annabelle und Caleb in der Ortschaft eingetroffen, in der Stone und Danny aus dem Zug gestiegen waren. Nachdem Annabelle sich rasch im kleinen Ortskern umgeschaut hatte, nahm sie an der Theke des von Stone so benannten Imbissrestaurants Zum letzten T. Platz. Neben ihr saßen mehrere männliche Gäste. Einige jüngere Burschen warfen ihr mehr als einen Blick zu. Annabelle schenkte diesem ein Lächeln und nickte jenem zu, um das Interesse der Männer zu schüren für den Fall, dass sie Nutzen daraus ziehen konnte.
    »Woher kommen Sie?«, erkundigte sich die Kellnerin, während sie Kaffee in Annabelles Becher goss.
    »Aus Winchester, Virginia.« Mit dieser Ortsangabe gedachte Annabelle sich einen glaubhaften ländlichen Hintergrund zu verleihen.
    »Ich hab einen Verwandten in der Gegend. Hat ’ne Pferdezucht.«
    »Es ist ein schönes Land«, sagte Annabelle, trank den Kaffee und gab eine Menü-Bestellung auf. »Erinnert mich an die Landschaft hier, nur ist es ein bisschen flacher.«
    Der Mann neben ihr lachte leise. Er war groß und breitschultrig, trug ein kariertes Hemd, eine Jeansjacke mit dem Abbild des Rennfahrers Dale Earnhardt senior und abgewetzte Stiefel. »Fast jedes Land ist flacher als hier bei uns.«
    »Haben Sie mal die Rocky Mountains gesehen?«, fragte Annabelle.
    »Nein, Ma’am, kann ich leider nicht behaupten.«
    »Sie sind viel höher als diese Berge, aber längst nicht so schön. Bloß braune Zacken, Schneegipfel und wenig Bäume. Hier sind die Berge grün.«
    »Sind Sie nur auf der Durchreise, oder gucken Sie sich bei uns nach einem eigenen Fleckchen Grün um?«, fragte die Kellnerin, die sich wieder zu Annabelle gesellte, nachdem sie die Bestellung weitergereicht hatte.
    »Weder noch. Ich suche jemanden. Würde mich sehr interessieren, ob Sie ihn gesehen haben.«
    Die Kellnerin und Annabelles Platznachbar wechselten einen Blick. »Wer soll es denn sein?«, fragte der Mann mit merklicher Zurückhaltung.
    »Mein beschissener Ex, der sich verdrückt hat und mir ein Jahr an Kindesunterhalt für unsere zwei Sprösslinge schuldig geblieben ist.«
    »So ein Sackgesicht«, sagte der Mann. »Wie sieht er denn aus?«
    Annabelle beschrieb Knox.
    »Hört sich nach dem Schnüffler an, der kurz vor Ende meiner Schicht hier war und uns mit Fragen gelöchert hat«, sagte die Kellnerin, während sie Kringel auf ihren Bestellblock malte. »War Polizeiagent oder so was. Hat er jedenfalls

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