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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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schüttelten den Kopf. »Ich wusste gar nicht«, sagte der Zugbegleiter, »dass ich auf so etwas achten muss.«
    »Das liegt daran, dass es geheim ist«, erläuterte Annabelle. »Auf diese Weise soll verhindert werden, dass jeder x-Beliebige unsere Ausweise fälscht. Aber es ist eine zweischneidige Sache. Auf der einen Seite wird es geheim gehalten, damit die Allgemeinheit nichts davon erfährt. Auf der anderen Seite bin ich persönlich der Meinung, dass Regierungseinrichtungen eingeweiht werden sollten. Und Sie sind ja so etwas wie eine Regierungseinrichtung, nicht wahr?«
    »Gewissermaßen«, entgegnete der Bahnhofsvorsteher. »Aber der Bundesregierung scheint das nicht bewusst zu sein. Meine Güte, viele Leute in der Regierung fragen sich, wieso das Land überhaupt eine Eisenbahn braucht! Dabei beantwortet diese Frage sich von ganz allein. Wenn man bedenkt, dass die Autobahnen verstopft sind, der Himmel überfüllt ist von Flugzeugen und jede zivilisierte Nation der Welt Züge und Schienenwege im Rekordtempo baut.«
    »Wir werden bei der nächsten Haushaltsberatung ein gutes Wort für Amtrak einlegen«, sagte Caleb spöttisch. »Aber im Moment müssen wir schleunigst diesen Kerl aufspüren.«
    »Sagen Sie mal, müssen Leute wie Sie nicht Jacken mit dienstlichen Kürzeln tragen?«, fragte der Zugbegleiter.
    »Ja«, gab Annabelle ungeduldig zur Antwort, »wenn wir jemandem die Tür eintreten, um ihn hoppzunehmen. Aber nicht, wenn wir verdeckt ermitteln, um einen Spion zu stellen.«
    Caleb warf ihr einen scharfen, genau abgestimmten Blick zu und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Der Mann ist ein Spion?«, rief der Zugbegleiter.
    »Ja«, bestätigte Annabelle. »Und jetzt muss ich genau erfahren, was Sie ihm erzählt haben.«
    Die beiden Männer informierten sie umfassend, während Caleb sich Notizen machte. »Ich mache Ihnen nicht zum Vorwurf, was passiert ist«, sagte Annabelle, als sie fertig waren. »Und wir hoffen zuversichtlich, dass wir den Mann dank Ihrer Informationen zu fassen kriegen.«
    »Wünschen Sie uns Glück«, sagte Caleb. »Wir können es gebrauchen, denn der Kerl hat einen beachtlichen Vorsprung.«
    Rasch verabschiedete sich das Paar und kehrte zum Lieferwagen zurück. »Da hast du einen tollen Auftritt hingelegt, Caleb«, meinte Annabelle bewundernd.
    »Ich war am College in der Theater-AG. Damals hatte ich noch Träume. Nicht Hollywood, Gott bewahre. Aber hinsichtlich der Bühne.«
    »Du wolltest an den Broadway, bist aber Bibliothekar geworden? Wieso?«
    »Die Schauspielerei hat mir Spaß gemacht, bloß hatte ich ein Manko, das ich nie überwinden konnte.«
    »Und das war?«
    »Lampenfieber. Vor jeder Vorstellung war ich stundenlang krank. Ich habe so viel Gewicht verloren und so viele Rollen verpatzt, dass ich letzten Endes kapitulieren musste.«
    »Na, heute jedenfalls hast du deine Rolle so gut gespielt wie ein Star.«

KAPITEL 43

    Anfangs verlief Charlie Trimbles Interview besser, als Stone es erwartet hatte. Trimble richtete gut durchdachte Fragen an Stone und stellte sie auf höfliche Weise. Dann aber schlug die Situation um. Der Reporter, der in einem alten Drehstuhl saß, bekam mit einem Mal einen durchdringenden Blick, der Stone Unbehagen bereitete.
    »Irgendwie kommen Sie mir bekannt vor, Ben. Sind wir uns schon mal begegnet?«
    »Ich wüsste nicht, wo.«
    »Sind Sie je in Washington gewesen?«
    »Nie.«
    Trimble lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. »Warum sind Sie in Divine?«
    »Ich wollte sicher sein, dass es Danny gut geht.«
    »Das ist alles?«
    »Warum nicht?« Stone ließ Trimble keine weitere Frage stellen, sondern verlegte sich selbst aufs Fragen. »Was wissen Sie über den Tod von Debby Randolph und Rory Peterson?«
    Im ersten Augenblick wirkte Trimble betroffen; dann zeigte sich Belustigung auf seinem Gesicht. »Warum möchten Sie das wissen?«
    »Irgendjemand wollte Danny umbringen. Außerdem glaube ich, dass jemand Willie Pillen untergeschoben hat, um ihn zu vergiften.«
    »Darüber habe ich schon mit Bob Coombs gesprochen. Haben Sie Beweise?«
    »Es spricht einiges dafür. Zum Beispiel, was Willie mir erzählt hat und was die Ärzte in seinem Blut gefunden haben.«
    »Willie ist drogensüchtig und nicht gerade der glaubwürdigste Mensch auf Erden.«
    »Haben Sie mit ihm über den Vorfall gesprochen?«, fragte Stone schroff. Trimble schüttelte den Kopf. »Dann können Sie seine Glaubwürdigkeit doch gar nicht

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