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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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aufmischen musste.
    Knox hämmerte so lange und so laut gegen das Eingangstor des Busbahnhofs, bis drinnen ein mürrischer Mann mittleren Alters angelatscht kam. Knox drückte seine Dienstausweise gegen die Verglasung. Als der Mann sie sah, wurde er bleich und schloss rasch das Tor auf.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte er mit zitternder Stimme.
    »Das will ich doch sehr hoffen – in Ihrem eigenen Interesse.«
    Zwanzig Minuten später hatte Knox seine Antworten und eilte zurück zu seinem Wagen.
    Der Mann hatte sich an Carr erinnert. Er war mit einem jüngeren Begleiter unterwegs gewesen. Sie hatten einen Bus genommen, der noch weiter in den Südwesten gefahren war. Der Mann hatte den Fahrer zu Hause am Telefon erreicht. Und dieser konnte sich sogar noch daran erinnern, wo das Paar ausgestiegen war: mitten im Nirgendwo.
    Aber jetzt hatte Knox wenigstens einen Ansatzpunkt.
    Er trat das Gaspedal durch.
    Allmählich dämmerte ihm, dass die vielleicht einzige Chance, diesen Schlamassel zu überleben, darin bestand, John Carr zu finden.

KAPITEL 48

    Während Knox die Landstraße entlangfuhr, versuchte er sich darüber klar zu werden, wie jemand ihm bis in diese Gegend hatte folgen können. Nicht einmal Macklin Hayes mit seinen schier unerschöpflichen Mitteln hätte das schaffen können. Es schien, als wüssten seine Verfolger stets ganz genau, wo er sich befand …
    Beinahe wäre Knox von der Straße abgekommen, als er das Lenkrad herumriss und in einen dunklen Waldweg bog. Er hielt, öffnete den Sicherheitsgurt und suchte sorgfältig das Wageninnere ab, fand aber nichts. Die Inspektion des Fahrzeugäußeren erwies sich als ergiebiger: Knox hob den winzigen magnetischen Peilsender vor die Augen. Er war unter dem Schutzblech an einem der Hinterräder versteckt gewesen. Während er den Sender betrachtete, legte sich ein Schmunzeln auf Knox’ Lippen.
    * * *

    Annabelle saß am Steuer des Lieferwagens, während Caleb den kleinen Monitor im Auge behielt.
    »Wie steht’s?«, fragte Annabelle.
    »Er ist uns ungefähr anderthalb Kilometer voraus und folgt dem Verlauf der Straße.« An einer Seite der Landstraße erhob sich eine fast senkrechte Felswand; auf der anderen Seite klaffte ein Abgrund von achthundert Meter Tiefe, ohne dass es eine Leitplanke gab. »Vermutlich hat Oliver einen Bus genommen.«
    »Wenn wir danach gehen, dass Knox wie der Blitz aus dem Busbahnhof geschossen kam, ist das ziemlich wahrscheinlich«, sagte Annabelle.
    Caleb blickte sie an. »Wo bleibt Reuben?«
    »Ich habe ihn eben gesprochen. Er ist irgendwo hinter uns. Wenn Knox das nächste Mal anhält, kann Reuben zu uns aufschließen.«
    Caleb blickte durch die Frontscheibe. »Ganz schön einsam hier.«
    »Na klar. Oder hast du damit gerechnet, dass Oliver sich eine Vorstadtwohnung mietet?«
    »Manchmal findet man das beste Versteck inmitten vieler Menschen.«
    »Ja, manchmal aber auch nicht. Oliver kann sich sehr wohl hier in den Bergen verborgen halten. Für den Burschen, der in North Carolina eine Bombe in die Abtreibungsklinik geworfen hatte, war es jedenfalls ein Ausweg.«
    »Aber am Ende hat man ihn doch geschnappt«, wandte Caleb ein.
    »Das schon, aber …«
    »Au, verdammt!«
    »Was ist?«
    Caleb starrte auf den kleinen Bildschirm, auf dem die Bewegungen von Knox’ Geländewagen zu sehen waren. »Er hat gewendet. Er kommt direkt auf uns zu.« Annabelle warf einen Blick auf den Monitor. Tatsächlich kam der rote Lichtpunkt, der Knox’ Position darstellte, ihnen genau entgegen. »Runter von der Straße! Schnell!«, rief Caleb.
    »Wohin denn? Soll ich gegen die Felswand fahren oder uns in den Abgrund stürzen?«
    »Da rein!« Mit dem Zeigefinger deutete Caleb auf einen schmalen Waldweg, der an einer Stelle, wo die Landstraße sich auf einer Strecke von gut fünfzig Metern von der Felswand entfernte, zu einer größeren Baumgruppe führte.
    Annabelle lenkte das Auto in die Bresche hinein. Beide drehten sich um und beobachteten die Straße. Eine Minute später röhrte ein Exxon-Tanklastzug vorüber.
    Erneut senkte Caleb den Blick auf den Bildschirm. »Jetzt stecken wir in Schwierigkeiten.«
    Auch Annabelle schaute auf den Monitor. »Er hat den Peilsender gefunden und auf den Tanklaster geworfen. Scheiße!«
    Zerstreut nickte Caleb, bevor er den nutzlos gewordenen Monitor unter den Beifahrersitz schob. »Und was machen wir jetzt?«
    Annabelle legte den Rückwärtsgang ein, steuerte den Lieferwagen aus dem Wäldchen zurück auf die

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