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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Hayes hingegen hatte nur an Stillem Wasser genippt und »War ja auch höchste Zeit!« gemurmelt.
    »Ja, Sir?«
    »Haben Sie jemals erlebt, dass ich einen nicht ernstzunehmenden Befehl erteilt habe?«
    »Das kann ich nicht behaupten.«
    »Als ich Ihnen die Anweisung erteilt habe, mir regelmäßig Meldung zu erstatten«, herrschte Hayes ihn an, »meinte ich damit nicht, dass Sie sich alle fünfzig Jahre bei mir melden!«
    Knox trat aufs Gas und ließ das friedliche Tazburg zügig hinter sich. Er wollte vermeiden, dass das Megatonnen-Donnerwetter, das er kommen spürte, die Ortschaft dem Erdboden gleichmachte.
    »Mit Verlaub, General, ich dachte mir, Sie sind ein vielbeschäftigter Mann. Wenn ich etwas Bedeutsames zu melden hätte , wären Sie selbstverständlich sofort und als Erster informiert worden.« Knox ließ nicht zu, dass Hayes noch eine Breitseite abfeuerte. »Tatsächlich hatte ich soeben vor, Sie anzurufen«, fügte er deshalb eilig hinzu. »Ich habe die Suche auf vier Orte eingegrenzt. Einen habe ich vorhin überprüft. Derzeit bin ich auf der Fahrt zur zweiten Ortschaft.«
    »Wie heißen diese Orte?«
    Diese Frage hatte Knox befürchtet. »Bei allem gebührenden Respekt, Sir – darf ich fragen, warum Sie das wissen wollen?«
    »Wie bitte? Habe ich nicht das Recht zu erfahren, wo Sie Ihre Ermittlungen durchführen? Stehen Sie unter Drogen, Knox?«
    »Ich bin bei klarem Verstand, Sir, das versichere ich Ihnen. Sollten Sie jedoch die Absicht haben, die hiesige Gegend mit Agenten zu überschwemmen, wäre das nach meiner Auffassung ein sehr schlechter Plan. Man begegnet unsereins hier mit Misstrauen. Außerdem hat Carr sich inzwischen möglicherweise mit irgendwelchen Landeiern verbrüdert, die ihre schützende Hand über ihn halten.«
    »Warum sollte jemand so etwas tun?«
    »Weil es so aussieht, als hätte die große, böse Regierung die Absicht, einen bedauernswerten Vietnamveteranen zu Tode zu hetzen. Carr kann den Leuten alles mögliche über seine Lebensgeschichte vorgelogen haben. Glauben Sie mir, ich habe hier genügend Geländewagen gesehen, in deren Türhalterungen es von Flinten und Jagdbüchsen nur so wimmelt, und Aufkleber, auf denen stand: ›Danke für den Besuch, und jetzt verpiss dich!‹ Hier herrscht eine unverkennbar feindselige Atmosphäre. Es gibt an einer Eisenbahnbrücke sogar ein drei Meter hohes Graffito mit dem Text ›Erschießt die Regierung‹. Weil die Farbe stark verwittert ist, muss ich daraus ableiten, dass es schon sehr lange existiert, ohne dass ein Versuch unternommen worden wäre, es abzuwaschen.«
    »Wo sind Sie, Knox? Raus mit der Sprache!«
    Also gut. Gehen wir zu Plan B über.
    Knox beschleunigte, ließ das Seitenfenster herunter und hielt das Handy in den kräftigen Fahrtwind. Er steckte den Kopf hinaus und rief ins Mikrofon: »General … Kilometer … Grenze … Stunde … Berg.«
    »Knox!«, brüllte Hayes. »Die Verbindung wird schlechter.«
    Knox tat so, als würde er nichts hören. Wer A sagte, musste auch B sagen. Vielleicht konnte seine Tochter ihn als Anwältin bei seinem Verfahren wegen krimineller Befehlsverweigerung vor Gericht verteidigen. Aber Hayes würde sich wahrscheinlich gar nicht mit einem Prozess aufhalten. Er würde Knox einfach verschwinden lassen.
    »Nächstes … dann … melden … Ermittlungen … Westen … Spur.« Diese Groteske belustigte Knox dermaßen, dass es ihn erhebliche Selbstbeherrschung kostete, nicht laut zu lachen.
    »Verdammt noch mal, Knox!«
    Knox schaltete das Handy aus, schloss das Seitenfenster und strich sich die Haare glatt. Mit ein bisschen Glück war Hayes’ Blutdruck so in die Höhe geschnellt, dass man ihn mit dem Gesicht auf dem Schreibtisch fand – das unglückliche Opfer eines von Agent Joe Knox verursachten tödlichen Herzschlags.
    Knox lenkte das Fahrzeug zum nächsten Zielort auf seiner Liste.

KAPITEL 51

    Während Stone durch den Krankenhausflur schritt, hörte er Gelächter. Als er Willies Zimmer erreichte, sah er den Grund dafür. Danny lag in dem Bett neben Willie, und zwischen ihnen saß Abby.
    Alle drei hoben den Blick, als Stone ins Zimmer trat.
    Danny hatte einen Verband um den Kopf, ein geschwollenes Auge und Schnittwunden im Gesicht. Als er sich zurechtsetzte, tat er es mit langsamen, steifen Bewegungen. Trotzdem grinste er auf seine gewohnt kesse Weise, als er Stone sah.
    »Guckt mal, wer da kommt. Unser Herkules für Arme, der Retter der Menschheit. Oder wenigstens zweier jämmerlicher

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