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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Bergburschen.«
    Abby lächelte. »Den Bergburschen ist anscheinend wesentlich wohler zumute, seit sie im selben Zimmer liegen.«
    »Kommt mir auch so vor.« Stone zog sich einen Stuhl heran und nahm neben ihr Platz. »Wie geht’s, Danny?«
    »Ich kann klarer denken als je zuvor. Weißt du, ein paar Schläge auf den Hinterkopf haben mir das Gehirn geradegerückt.«
    »Schade, dass dir das nicht schon passiert ist, als wir noch Football gespielt haben«, meinte Willie. »Erinnerst du dich an das grausige Match in unserem Einstiegsjahr, als du beim Halbfinale dabei sein durftest? Ich stand völlig frei, aber du hast den Ball zielsicher ins Publikum geworfen. Fast hätten wir das Spiel verloren.«
    »Ach, das Spiel lief ganz gut. Das einzige Problem war, ich hab beim Werfen auf die Cheerleader der gegnerischen Mannschaft geguckt. Eins von den Mädels hat sich ständig nach vorn gebeugt. Wetten, dass die mich ablenken wollte?«
    »Na, das ist ihr dann ja auch gelungen«, sagte Abby matt. »Jungs werden nie erwachsen, nur älter, und ihnen wächst mehr Haar, und dann bezeichnen die Leute sie als Männer.«
    »Tyree hat mir erzählt«, sagte Stone, »er hätte dich besucht.«
    Dannys Miene wurde verschlossen. Er schaute zum Fenster hinaus, hielt aber den Mund, was ganz untypisch für ihn war.
    »Diese Mistkerle hätten dich um ein Haar totgeschlagen, Danny«, fügte Stone hinzu. »Und mich hätten sie auch fast umgebracht.«
    »Das tut mir schrecklich leid, Ben. Die Sache ging dich ja gar nichts an.«
    »Wer waren die Typen?«
    »Ich kann mich wirklich nicht erinnern. Die Ärzte sagen, ich hätte ’ne Gehirnerschütterung.« Danny blickte Stone mit wieder aufgeheiterter Miene an. »Na ja, sobald wir entlassen werden, gehen Willie und ich nach Kalifornien. Nicht wahr, Willie?«
    Willie nickte. »Wir haben die Sache gestern Abend besprochen. Es ist schon alles geplant.«
    »Seid ihr sicher, dass ihr nicht bloß unter dem Einfluss der Betäubungsmittel irgendwas geschwafelt habt?«, fragte Abby.
    »Nein, ganz bestimmt nicht. Für uns beide ist Divine zu klein. Was, Willie?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Er scheißt auf den Bergbau, und ich werde Filmstar. Dann wird Willie mein Agent.«
    »Was versteht ihr zwei denn von diesen Dingen?«, fragte Abby mit ungläubiger Miene.
    »In meinen Augen sind Schauspieler bloß bezahlte Lügner. Sie merken sich ’ne Menge Sätze und leiern sie runter. Und du hast doch immer gesagt, Mam, ich könnte den größten Mist reden, ohne die Miene zu verziehen.«
    »Da ist was dran, Mrs. Riker«, sagte Willie.
    »Kalifornien ist weit weg«, gab Abby versonnen zu bedenken.
    Danny musterte sie. »Soll ich bleiben?«
    »Aber nein. Ich will ja, dass du Glück und Zufriedenheit findest. Und dass du in Sicherheit bist. Und wenn das bedeutet, du musst nach Kalifornien gehen, dann gehst du eben nach Kalifornien. Vielleicht komme ich dich mal besuchen.«
    »Wenn ich richtig was werde, kauf ich dir eine Villa gleich neben Brad Pitt! Aber du musst mir erlauben, dass ich ab und zu rüberkomme, damit ich über den Zaun heimlich Mrs. Pitt begaffen kann.«
    »Na klar, Danny, wird gemacht«, sagte Abby gefasst, aber sichtlich voller Sorge.
    Danny bemerkte es. Er zog eine Hand unter der Bettdecke hervor und ergriff die Hand seiner Mutter. »Mam, es wird alles gut. Ich versprech’s dir.«
    »Sicher. Ich weiß.«
    »Du kannst dich an den Vorfall der vergangenen Nacht überhaupt nicht erinnern?«, fragte Stone hartnäckig.
    »Nein«, antwortete Danny mit Nachdruck. »Aber falls meine Erinnerung wiederkehrt, erfährst du es sofort.«
    Stone wollte noch etwas sagen, als eine Krankenschwester ins Zimmer kam. »Sie werden auf ärztliche Anordnung entlassen, Willie. Wir stellen gerade die Papiere zusammen. Haben Sie eine Möglichkeit, nach Hause zu kommen?«
    »Ich bin in Ihrem Dodge hergefahren«, sagte Stone. »Ich bringe Sie gerne hin.«
    »Klasse, aber vorher ruf ich Opa an. Bestimmt will er bei mir zu Hause auf mich warten.«
    »He, Willie, vergiss bloß nicht, was wir vereinbart haben! Kalifornien, wir kommen!«
    »Na logo, Mann.«
    Beide stießen die Fingerknöchel aneinander, um die Abmachung zu besiegeln.
    »Wie lange bleibst du noch hier?«, erkundigte Stone sich bei Abby.
    »Ein paar Stunden. Möchtest du heute Abend zum Essen kommen?«
    »He«, sagte Danny, »habt ihr zwei was laufen?«
    »Hör mal, Mr. Filmstar, du bist nicht der Einzige, der Träume hat«, antwortete Abby und errötete dabei ein wenig.
    * *

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