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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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kroch in den Gang, den das blutrünstige Untier hinterlassen hatte. Die Höhle war voll loser Erde, doch Captain Future kämpfte sich immer weiter durch die Dunkelheit, während Joan tapfer hinter ihm herkroch.
    Der enge Gang mündete bald in einen breiteren Tunnel, in dem sie gebückt stehen konnten.
    »Das hier ist ein normaler Wühlertunnel«, erklärte Curt dem Mädchen. »Möglicherweise endet er an der Oberfläche.«
    Sie folgten dem Tunnelverlauf, wobei sie in der drückenden, erdigen Luft fast erstickten. Captain Future schöpfte neue Hoffnung, als er bemerkte, dass sich der Tunnel leicht nach oben neigte. Die Dunkelheit, die sie umgab, war undurchdringlich.
    Nach ein paar weiteren Minuten gelangten sie plötzlich aus dem niedrigen Tunnel in eine deutlich geräumigere Höhle, in der sie aufrecht stehen konnten. Doch die Luft war immer noch drückend, und es roch faulig nach alten Knochen und nach Tier.
    »Wo sind wir?«, fragte Joan verwirrt. »Ich dachte ...«
    »Ruhig!«, zischte Captain Future. »Schauen Sie – die Augen!«
    In der Finsternis leuchteten, unheimlich phosphoreszierend, ein Dutzend roter Augenpaare und beobachteten sie.
    »Wir sind aus Versehen auf das Nest der Wühler gestoßen!«, flüsterte er. »Und sie haben uns bemerkt!«
     

17. KAPITEL
    KAMMER DES SCHRECKENS
     
    Joan stieß einen leisen Schreckensschrei aus. Sofort begannen sich die phosphoreszierenden roten Augen der Kreaturen in der Dunkelheit auf sie zu richten.
    Captain Future stellte sich schützend vor Joan und wartete auf den Angriff der Raubtiere, während sich das Mädchen an die Höhlenwand presste.
    »Können wir nicht einfach zurück durch den Tunnel fliehen?«, flüsterte Joan verzweifelt.
    »Sie hätten uns innerhalb von Sekunden eingeholt, und wir hätten in dem engen Tunnel keinen Platz, uns gegen ihren Angriff zu wehren«, erwiderte Curt mit zusammengebissenen Zähnen. »Hier können wir wenigstens gegen sie kämpfen.«
    Die Situation war so bedrohlich, dass sogar Captain Future trotz seiner stählernen Nerven nervös wurde. Die tiefe Finsternis, die erstickende Atmosphäre, die üblen Gerüche und die roten Augenpaare, die sich ihnen vorsichtig näherten ...
    Er ballte die Hände zu Fäusten, obwohl er genau wusste, dass er mit ihnen gegen die Übermacht der Untiere nur wenig ausrichten konnte. Dennoch war er entschlossen, den Kampf aufzunehmen – in vergleichbar aussichtslosen Situationen vom Merkur bis zum Pluto hatte er sich schließlich auch immer nach Kräften gewehrt.
    Seltsamerweise war das Gefühl, das ihn in diesem Augenblick beherrschte, in erster Linie Zorn. Der Gedanke, dass der Sternenkaiser seine schändlichen Pläne ungehindert weiterverfolgte und den Jupiter in eine Hölle aus Krieg und Schrecken verwandelte, nur um seinen wahnsinnigen Ehrgeiz zu befriedigen, versetzte ihn in blinde Wut.
    »Dort!«, rief Joan plötzlich. »Was ist das?«
    Captain Future sah im selben Moment, was sie meinte. Aus einem der Tunnel floss etwas schwach Schimmerndes in das Nest der Wühler. Es sah aus wie ein Strom aus zähem, eigenartig funkelnden Gelee, der sich geschmeidig seinen Weg hinunter in die Erdkammer bahnte.
    »Das ist ein Kriecher!«, rief er heiser.
    »Ein Kriecher?« Joans Stimme zitterte bei der Erwähnung dieser Schrecklichsten aller jovianischen Spezies.
     Die sogenannten Kriecher waren die tödlichste Lebensform, die der Jupiter je hervorgebracht hatte. Sie glichen gewaltigen zähflüssigen Strömen aus Protoplasma, die sich fortbewegten, indem sie über den Erdboden krochen und ihre Beute mit Scheinfüßchen packten. Die ersten menschlichen Forscher, die ihnen auf dem Jupiter begegnet waren, hatten sie zunächst für eine niedere Lebensform gehalten.
    Inzwischen war jedoch bekannt, dass die Kriecher eine zwar fremdartige, aber hoch entwickelte Intelligenz besaßen. Alle anderen jovianischen Kreaturen fürchteten sie. Und nun konnte Curt mit eigenen Augen sehen, dass sie sich auf der Suche nach Beute sogar in die Tunnel der Wühler hinabwagten.
    Die Wühler, die sich drohend auf Curt und Joan zubewegten, hatten die fließende Gefahr in ihrem Rücken noch nicht bemerkt, da ihr Blick unverwandt auf den jungen Mann und das Mädchen geheftet war. Curt sah, dass eines der Scheinfüßchen der schimmernden, zähflüssigen Kreatur vorschnellte und sich einen dunklen Wühler schnappte.
    Lautes Quietschen zerriss die Luft, und die anderen Wühler stoben kopflos in alle Richtungen davon und versuchten

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