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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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Verbrecher.
    Curt empfand eine so starke Verzweiflung, wie das bei seiner optimistischen Wesensart möglich war. Dennoch war seiner Stimme nicht das Geringste anzumerken, als er die schwarze Gestalt voller Verachtung musterte.
    »Wer steckt denn nun in diesem Aufzug?«, verlangte er zu wissen. »Quale? Kells? Lucas Brewer?«
    Der Sternenkaiser zuckte zusammen, als hätten Curt Newtons Vermutungen ihn erschreckt.
    »Das werden Sie niemals erfahren, Captain Future!«, erklärte er. »Denn Sie werden sterben. Und zwar nicht schnell und schmerzlos, sondern auf die schlimmste Art, die einem Menschen widerfahren kann.«
     
    *
     
    Der finstere Verschwörer hob die Stimme und rief den Jovianern, die Captain Future und das Mädchen festhielten, einen Befehl zu.
    »Werft Sie in eine der Erdtrommelhöhlen!«, forderte er sie auf.
    Erneut begann Captain Future sich zu wehren und wandte jeden Ju-Jutsu-Kniff an, den der Androide Otho ihm beigebracht hatte. Doch es war aussichtslos.
    Joan und er wurden zu einer der tiefen Gruben geschleift, die zuvor als Erdtrommel gedient hatten. Die Jovianer stießen sie bis zum Rand und warfen sie dann hinein.
    Curt stürzte mehr als zehn Meter in die Tiefe und schlug auf dem Grubenboden auf. Joan landete dicht neben ihm.
    »Ich bin nicht verletzt«, keuchte sie. Dann weiteten sich ihre Augen angstvoll. »Hat er vor, uns hier unten liegen zu lassen, bis wir verhungert sind?«
    »Ich habe die Befürchtung, dass er etwas viel Schlimmeres plant, als uns einfach nur verhungern zu lassen«, erwiderte der große Rotschopf angespannt. Er blickte himmelwärts. Die Erdwälle der Grube verengten sich nach oben hin, und in der schmalen Öffnung am oberen Rand konnte er mit Strahlenpistolen bewaffnete Jovianer ausmachen, die zu ihnen herunterschauten.
    Der schwarze, behelmte Kopf des Sternenkaisers wurde nun sichtbar; seine Silhouette zeichnete sich gegen das funkelnde Mondlicht ab. Der finstere Verbrecher beugte sich zu ihnen herab.
    Curt konnte sehen, dass der Sternenkaiser sich wieder materialisiert hatte, denn in der Hand trug er etwas, das wie eine flache Metalllaterne aussah, in die eine große, durchsichtige Linse eingelassen war.
    »Sie wollten wissen, auf welche Weise ich die Menschen mit der Atavismusseuche infiziere, Captain Future«, höhnte der Ränkeschmied. »Ich werde Ihre Neugier jetzt befriedigen.«
    Während er sprach, streckte er die Hand mit dem kleinen, laternenartigen Gegenstand aus.
    »Dieser Apparat produziert eine sehr starke Vibration, die die Hypophyse jedes Lebewesens lähmt und auf diese Weise den Atavismus hervorruft«, sagte die schwarze Gestalt mit dröhnender Stimme. »Gestatten Sie mir, es Ihnen vorzuführen.«
    »Weg da, Joan!«, rief Captain Future und stellte sich mit seiner großen Gestalt schützend vor das Mädchen, das sich gegen die Grubenwand drückte.
    Es war zu spät. Die Linse, die in das eigenartige Instrument eingelassen war, glühte einen Moment lang schwach auf, und ein matter, fast unsichtbarer Lichtstrahl züngelte hervor und tauchte Curt und Joans Köpfe in fahles Licht. Für einen kurzen Moment fröstelten beide, als hätte ein eisiger Windstoß sie erfasst.
    Joan schrie entsetzt auf. Curt spürte, wie ihn blindwütiger Zorn erfasste. Er hatte nichts außer dieser plötzlichen eisigen Kälte verspürt, doch er wusste, dass der Sternenkaiser sein todbringendes Werk an ihnen vollbracht hatte. Joans und seine Hypophysen waren gelähmt worden, und schon bald würde der Atavismus sich bemerkbar machen ...
    »Jetzt werden Sie selbst erleben, wie sich die Verwandlung anfühlt, Captain Future«, sagte die teuflische schwarze Gestalt voller Hohn. »In diesem Loch werden Sie und das Mädchen sich innerhalb weniger Tage in scheußliche Bestien verwandeln. Ich werde ein paar meiner treuen Untertanen den Auftrag geben aufzupassen, dass Sie dort unten bleiben und elendiglich sterben.«
    Curt hatte große Mühe, mit ruhiger Stimme zu sprechen, während er zu der höhnischen Gestalt hinaufblickte.
    »Ich habe noch nie jemandem den Tod versprochen und mein Versprechen nicht gehalten«, sagte er mit eisiger, ausdrucksloser Stimme. »Und ich verspreche Ihnen jetzt den Tod.«
    Dann schwieg er. Doch der vernichtende Unterton in seiner Stimme bewirkte, dass die Gestalt des Sternenkaisers sich versteifte.
    »Weder Sie, noch irgendein anderer Mensch ist imstande, mich zu verletzen, solange ich mich in dematerialisiertem Zustand befinde«, erwiderte der Verbrecher.

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