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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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voraussetzt, dass sie stark genug abbremsen, um sich mit uns zu treffen und nicht die Absicht haben, wie ein Geschoss an uns vorbeizuschnellen.«
    »Dann kommen sie ja noch rechtzeitig, um sich das große Inferno ansehen zu können!«, sagte Sunfrost. Sie blickte Wong offen an. »I.O., lösen Sie Gefechtsalarm aus. Auch wenn es im Augenblick nicht so aussieht, als würde die STERNENKRIEGER je wieder in der Lage sein, ein Gefecht zu führen. Machen Sie außerdem eine allgemeine Durchsage. Ich will, dass die Mannschaft über die Lage informiert wird und weiß, was auf sie zukommen kann.«

    *

    Yasuhiro von Schlichten setzte sich mit missmutigem Gesicht mit einem Tablett an einen freien Platz in Aufenthaltsraum D.
    Er hatte die Bedürfnisse seines Körpers zwischenzeitlich völlig vergessen und daher zunächst weder Hunger noch Durst registriert. Aber die Zeit war überfällig, ihm Tribut zu zollen.
    Er blickte auf, als die hoch aufgeschossene Gestalt des Waffenoffiziers vor ihm erschien.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen, Professor?«
    »Wenn Sie die Zeit dazu haben, Lieutenant! Wie ich hörte, nähern sich drei K'aradan-Schiffe und die STERNENKRIEGER ist weder manövrierfähig noch verfügt sie über einsatzfähige Waffensysteme!«
    »Das ist leider richtig, Professor.« Ukasi hatte sich ebenfalls ein Tablett genommen und sich eine Mahlzeit zusammengestellt. »Die zehn Minuten, die ich brauche, um das hier hinunterzuschlingen, werden uns sicherlich nicht noch weiter ins Hintertreffen bringen.«
    »Wenn das überhaupt noch möglich ist«, gab von Schlichten zu bedenken.
    Ukasi lächelte matt und setzte sich zu von Schlichten an den Tisch. »Im Moment führt unsere Chefingenieurin eine Hardwareprüfung der für den Waffeneinsatz relevanten Speichermedien durch. Das bedeutet, ich bin ohnehin für einige Zeit zur Untätigkeit verurteilt. Und bis die K'aradan hier eintreffen wird es noch ein paar Stunden dauern.«
    »Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie – so scheint Ihr Motto zu sein, Lieutenant«, sagte von Schlichten und zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich sind wir alle in Kürze entweder Sternenstaub oder Gefangene der K'aradan, die vermutlich nur darauf warten, sich den Prototyp von SEETEE SHOCK 005 unter den Nagel reißen zu können.«
    »Gut möglich, dass Sie Recht haben, Sir«, erwiderte Ukasi.
    Von Schlichten lachte heiser. Es blitzte in seinen Augen.
    »Wahrscheinlich werden Sie mir jetzt Vorwürfe machen wollen. Dass das ganze Unternehmen nicht gut genug vorbereitet war, dass nicht alle Risiken ausreichend bedacht wurden und Lieutenant Wong mit seiner Skepsis Recht hatte. Nur zu, ich kann es vertragen! Schließlich bin ich nicht aus Zucker und zerfließe sofort vor Selbstmitleid, nur weil unsere Überlebenschancen im Moment extrem schlecht sind.« Von Schlichten blickte ins Leere. Mitten durch Ukasi hindurch, so als würde der Waffenoffizier der STERNENKRIEGER in diesem Moment gar nicht vor ihm sitzen. Zweifellos waren von Schlichtens Gedanken im Augenblick meilenweit entfernt. Er dachte an die Vergangenheit. An eine Raumstation, die zu einer Feuerhölle wurde… Ein Kinderlachen mischte sich in diese inneren Bilder. Von Schlichten schloss die Augen, aber aus Erfahrung wusste er, dass es nichts half. Er konnte diese Bilder nicht loswerden, so sehr er die Augen auch zusammenkniff.
    Äußerlich wirkte er jetzt wie jemand, der unter einem schier unerträglichen Schmerz litt.
    »Ich denke gar nicht daran, Sie in irgendeiner Form zu kritisieren, Professor«, sagte Ukasi. »Ganz im Gegenteil. Ich bin hier, um Ihnen meine Bewunderung auszusprechen, die ich für Sie und ihre Arbeit empfinde. Es ist an Bord für keinen ein Geheimnis, dass ich der Humanity First-Bewegung nahe stehe. Ich bin der Meinung, dass die Menschheit ihren Platz im Universum behaupten muss – und zwar notfalls auch auf robuste Weise. Wir dürfen uns nicht zurückdrängen lassen, sonst werden wir verloren sein. Wenn die Menschheit endlich eine Antimateriewaffe besitzt, könnte das ein wichtiger Schritt zu einer selbstbewussten, weniger gefährdeten Existenz werden. Die Fulirr haben auch Antimaterie-Waffen und werden deshalb respektiert.«
    »Allerdings werden wir uns wohl keine Hoffnungen darauf zu machen brauchen, dass die Sauroiden das Geheimnis der Antimaterie jemals mit uns teilen.«
    »In meinen Augen handelt es sich um ein ziemlich einseitiges Bündnis«, meinte Ukasi. »Im Übrigen finde ich, unterstützen wir im Krieg der Fulirr

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