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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Okkultisten, die behaupteten, die Stimmen von Toten aus dem Bandrauschen der damaligen primitiven Audio-Aufnahmegeräte heraushören zu können. Auf derselben Art von Einbildung dürften die Botschaften dieses Orakels beruhen.«
    »Tatsache ist, dass die Intensität dieses Signals weiter steigt«, gab Osurac zu bedenken.
    Bruder Leander lächelte überlegen. »Das mag sein. Wir haben über die Jahre immer mal wieder Schwankungen registriert, aber da handelte es sich zweifellos um ein natürliches, radioastronomisches Phänomen.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür wieder.
    Ayre trat als Erster hinaus, dann erst folgte der Priester.
    Keiner der beiden Neetrass sagte zunächst ein Wort.
    Irgendetwas stimmt hier nicht, durchzuckte es Kronstein. Er registrierte, dass auch Bruder Leander von der Situation irritiert war.
    »Schreckliche Zeiten stehen bevor«, sagte der Priester. »Die Ordnung selbst wird umgestoßen, das Orakel spricht vielleicht nicht mehr länger zu uns und die verfrühte Geburt des Einäugigen scheint das zu sein, was wir befürchtet haben: Ein Zeichen des Untergangs und der Verdammnis…«
    In diesem Augenblick meldete sich Titus Naderw über Kronsteins Kommunikator. Das Gesicht des Piloten der L-1 erschien auf dem Minibildschirm.
    »Hier Naderw. Wir haben soeben einen Funkspruch von der STERNENKRIEGER empfangen… Captain Sunfrost scheint ziemlich in der Bedrouille zu stecken!«
    »Überspielen Sie mir die Original-Botschaft, Naderw!«, forderte Kronstein.
    »In Ordnung. Transmission läuft.«

    *

    Der Panoramaschirm auf der Brücke der STERNENKRIEGER blitzte auf, flackerte und verlosch wieder.
    »Ich starte einen erneuten Versuch«, kündigte Fähnrich Wiley Riggs an.
    Im nächsten Augenblick entstand ein stabiles Außenbild, das den Planeten Collins zeigte. Die aufblitzenden Reflektionen auf den von den kristallinen Strukturen bedeckten Gebieten wurden automatisch von Lichtfiltern abgedämpft.
    »Das Ortungssystem funktioniert wieder einigermaßen«, meldete Fähnrich Jamalkerim, die mit fieberhafter Intensität Fähnrich Riggs dabei unterstützt hatte, die für Ortung und Kommunikation wichtigen Systeme neu zu kalibrieren.
    »Dann beglückwünsche ich Sie beide zu Ihrem Erfolg«, sagte Rena Sunfrost.
    »Sie scheinen ein gutes Team zu bilden.« In Gedanken setzte sie hinzu: Das war die erste gute Nachricht, seitdem uns dieses Monstermagnetfeld erfasst hat und hier buchstäblich die Lichter ausgegangen sind…
    Die Bilanz dieses Vorfalls war nicht ganz so katastrophal, wie es im ersten Moment den Anschein gehabt hatte. Immerhin gab es außer Professor Gawuljan lediglich drei weitere schwer Verletzte. Es handelte sich dabei um die Crewmitglieder Poulson, Jespers und Phongh, die in einem der Hangars Wartungsarbeiten durchgeführt hatte, als es zur Katastrophe gekommen war. Die Schwankungen und der Totalausfall in der künstlichen Schwerkraft in dieser Sektion für ein paar Sekunden hatten dafür gesorgt, dass sowohl die Landefähre als auch zahlreiche kleine Gegenstände und Reparaturwerkzeuge durch die Luft geschleudert worden waren. Das Ergebnis waren die schwer verletzten Crewmitglieder, um die sich - bedingt durch die Abwesenheit der Schiffsärztin - Fähnrich Murzek als Assistenzärztin intensivmedizinisch zu kümmern hatte. Und dabei waren die Systeme der Krankenstation auf ähnlich provisorische Weise wiederhergestellt worden, wie dies für die Ortung und die Kommunikation galt.
    Von den schwerverletzten abgesehen gab es durchweg nur leichte Blessuren, die teilweise von den Besatzungsmitgliedern zunächst selbst behandelt werden konnten.
    Rena wandte sich an ihren Ruderoffizier.
    »Lieutenant Taranos?«
    »Wir haben nach wie vor keinerlei Kontrolle über sämtliche Antriebssysteme, Captain«, musste der Ruderoffizier Rena Sunfrost zu seinem Leidwesen berichten. Und das bereits zum wiederholten Mal.
    Alle Versuche, irgendwie die Manövrierfähigkeit des Schiffes wiederherzustellen waren bislang gründlich gescheitert. Zu verheerend war der Einfluss des fluktuierenden Magnetfeldes auf die Steuersysteme gewesen.
    Sämtliche Abschirmungen hatten offenbar nicht ausgereicht, um dieser Gewalt standhalten zu können. Das Ergebnis war ein so vollständiges Chaos in den Systemen, dass die Chancen, sie auf absehbare Zeit wieder in Betrieb nehmen zu können, verschwindend gering waren.
    Ähnliches galt für den von Robert Ukasi befehligten Bereich.
    Auch die Waffensysteme reagierten nicht.
    Nach

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