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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wie vor saß die mit dem scharf geschalteten Antimateriesprengkopf SEETEE SHOCK 005 bestückte Rakete in ihrem Silo fest. Immerhin war das Eindämmungsfeld für den Sprengkopf stabil und würde es wohl auch ohne irgendwelche nachträglichen Korrekturmaßnahmen bleiben, solange die STERNENKRIEGER nicht in den Sandströmraum eintrat.
    Aber damit war bis auf Weiteres nicht zu rechnen.
    »Wie lange haben wir noch Zeit, um einer Kollision mit Collins zu entgehen?«, erkundigte sich Rena bei ihrem Ruderoffizier.
    »Glücklicherweise hatten wir die Geschwindigkeit vor Erreichen unserer gegenwärtigen Position auf ein Minimum gedrosselt, sodass noch knapp 15 Stunden bis zur Kollision bleiben, Captain.«
    »Eine Kollision, die niemand von uns überleben dürfte«, ergänzte Wong. »Es wird zum ganz großen Knall kommen. Der Antimateriesprengkopf wird detonieren, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Eindämmungsfeld bei dem Aufprall stabil gehalten werden kann, wenn selbst die Aggregate für Energie und Lebenserhaltung ausfallen.«
    Dann bekommt von Schlichten ja trotz aller Widrigkeiten doch noch seinen Test!, überlegte Rena sarkastisch. Nur dass er den Ruhm dafür nicht mehr ernten kann.
    Rena wandte sich an Riggs. »Informieren Sie Raumstation EAGLE per Funk über unsere gegenwärtige Lage, falls das schon möglich sein sollte…«
    »Es ist möglich«, erklärte Wiley Riggs. »Allerdings nur im Unterlichtbereich, da der Sandströmfunk wie eh und je starken Störungen unterliegt. Unsere Nachricht wird also etwa zwei Stunden unterwegs sein. Die Antwort erreicht uns dann frühestens in vier Stunden.«
    »Ist wohl nicht zu ändern. Senden Sie denselben Funkspruch auch an das Außenteam unter Lieutenant Kronstein. Helfen können er und seine Leute uns zwar nicht, aber sie sollten informiert sein.«
    »In Ordnung, Captain«, bestätigte Fähnrich Riggs.
    Rena wandte sich an Wong.
    »I.O., was ist mit einer Evakuierung der STERNENKRIEGER?«, fragte Sunfrost. »Nur als Option, falls es uns nicht gelingt, das Schiff wieder manövrierfähig zu bekommen?«
    Raphael Wongs Gesichtsausdruck offenbarte tiefe Skepsis.
    »Ich bekomme hier Meldung auf mein Display, dass beide noch in den Hangars befindlichen Fähren nicht mehr flugtauglich sind. Dabei wiegen die Beschädigungen durch die Gravitationsschwankungen nicht so schwer wie die Tatsache, dass die Steuersysteme für den Ionenantrieb ebenso außer Gefecht gesetzt wurden, wie dies bei der STERNENKRIEGER
    der Fall ist. Davon abgesehen ist es selbst bei maximaler Auslastung nur möglich, einen kleinen Teil der Besatzung damit auszuschiffen, wie ich Ihnen ja wohl nicht in Erinnerung zu rufen brauche.«
    »Und eine Evakuierung durch die auf EAGLE stationierten Raumfähren?«, hakte Sunfrost nach.
    Es ging um das Leben ihrer Besatzung. Da musste nach jedem Strohhahn gegriffen werden.
    Wong winkte jedoch ab. »Diese Raumer verfügen nicht über ähnlich leistungsfähige Triebwerke wie unsere L-Fähren. Die Beschleunigungswerte dürften um ein Drittel geringer sein. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, hätten sie kaum eine Chance hier zu sein, bevor sich Collins in ein Mini Black Hole verwandelt! Schließlich wird man auf EAGLE erst in ein paar Stunden von unserer Lage erfahren.«
    Rena erhob sich von ihrem Platz und ging ein paar Schritte auf und ab. Schließlich blieb sie neben John Taranos' Konsole stehen. Mit vor der Brust verschränkten Armen warf sie einen Blick auf die Anzeigen und Kontrollen.
    »Nichts zu machen, Ma'am«, sagte der Rudergänger fast entschuldigend.
    »Sie können am allerwenigsten etwas dafür, Lieutenant.«
    »Ma'am…«
    »Fahren Sie mit Ihren Bemühungen fort. Vielleicht bekommen Sie ja doch noch eine Neukalibrierung hin!«
    Die Gedanken rasten nur so in Renas Kopf. Beklag dich nicht. Genau das hast du doch gewollt. Ein eigenes Kommando. Verantwortung. Und das hast du jetzt. Man erwartet von dir, dich richtig zu entscheiden… Das Dumme ist nur, dass dir das Schicksal nicht eine einzige vernünftige Option lässt!
    In diesem Moment meldete sich Fähnrich Jamalkerims helle Stimme zu Wort.
    »Captain! Die Sensoren orten soeben drei K'aradan-Schiffe, die in den Unterlichtflug gegangen sind.«
    Rena ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten.
    »Also doch!«, murmelte sie grimmig.
    »In etwa acht Stunden werden sie hier sein«, meinte Wong, der sich die entsprechenden Orter-Daten ebenfalls auf die Konsole geholt hatte. »Zumindest, wenn man

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