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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Funkwellen. Möglicherweise können sie uns dabei helfen, die Verbindung zum Orakel trotz dieser…« Der Translator schien Schwierigkeiten damit zu haben, für die Lautfolge, die der Neetrass jetzt ausstieß, den passenden Begriff zu finden, sodass es zu einer gewissen Verzögerung in der Übersetzung kam. »… dieser Störung«, fuhr das Mitglied im Rat der Weisesten schließlich fort.
    »Worin besteht die Störung?«, hakte Bruder Guillermo sofort nach.
    Aber die Antwort des Neetrass zeigte, dass der vom Translator gewählte Begriff vielleicht doch nicht ganz adäquat war.
    »Das Signal des Orakels wird schwächer, weil es seine Kraft für sich selbst braucht«, sagte Ayre.
    »Warum?«, fragte Kronstein.
    »Weil es sich verteidigen muss.«
    »Gegen wen?«
    »Gegen den Vernichter. Den, dessen Macht der Zerstörung unbegrenzt ist. Den, der den dunklen Sternenschlund erschaffen kann, der alles verschlingt und das Licht nicht freilässt.«
    Bruder Guillermo hob die Augenbrauen. »Klingt fast so, als hätte dieser Vernichter einen Sprengkopf vom Typ SEETEE SHOCK 005 zur Verfügung«, murmelte er vor sich hin und erntete für diese Bemerkung ein paar irritierte Blicke. Fast entschuldigend zuckte er die Achseln und setzt hinzu: »Tut mir Leid, aber der Erste Offizier hat mir seine Simulation vorgeführt, als er noch daran arbeitete und was ich dort sah erinnerte mich nun mal sehr an die Beschreibungen unseres Gastgebers…«

    *

    Kronstein und seine Gruppe wurden in einen sehr niedrigen Raum geführt. Die Decke war kaum zwei Meter hoch und es herrschte eine spärliche Beleuchtung. Dafür war die Temperatur deutlich höher als im Rest der unterirdischen Neetrass-Siedlung.
    In der Mitte des Raumes befand sich ein Steinquader, auf dem ein etwa ein Meter langer und ebenso breiter, nach oben offener Metallkasten befestigt war.
    Im Inneren bewegte sich etwas.
    Ein Miniatur-Neetrass, der in jedem Detail einem ausgewachsenen Exemplar dieser Spezies glich, abgesehen davon, dass er nur ein einziges Auge besaß.
    Dr. Nikolaidev holte ihren medizinischen Scanner hervor und begann sofort mit der Untersuchung.
    Der Kopf des winzigen Neetrass hob sich. Der Einäugige stierte die Schiffsärztin der STERNENKRIEGER an. Dr. Nikolaidev machte mit Hilfe ihres Scanners nicht nur eine vollständige Tomografie, sondern zeichnete auch den genetischen Code auf, um ihn mit den in der Vergangenheit von den Olvanorern gesammelten Daten zu vergleichen.
    Dann konnte man sehen, ob die genetische Uhr dieser besonderen, jeden Planetenumlauf nur einmal auftretenden Mutation vielleicht aus dem Takt geraten war oder ob etwas ganz anderes dahinter steckte.
    Auch Bruder Leander hatte ein Analysegerät dabei, bei dem es sich um eine Spezialanfertigung der Olvanorer handelte.
    Simone Nikolaidev hatte Geräte dieses Typs während der Zeit, die sie bereits auf Aldrin verbracht hatte, schon des Öfteren bei den Angehörigen des Forscherordens bemerkt.
    Mehr als dass es sich dabei um ein Modul zur Aufzeichnung von Bio-Daten handelte, war ihr allerdings dazu nicht mitgeteilt worden, und bislang hatte Nikolaidev noch keine Zeit gefunden, um noch mal darauf zurückzukommen.
    Der Neetrass-Priester befand sich ebenso wie Ayre im Raum.
    Aber er hielt sich abseits und demonstrierte damit, dass er die Autorität eines Mitgliedes im Rat der Weisen zwar akzeptierte, es aber lieber gesehen hätte, wenn der Einäugige den fremden Zweibeinern nicht gezeigt worden wäre.
    Kronstein schaute sich im Raum um.
    Die Wände waren mit winzigen Schriftzeichen bedeckt, die mit einer unbekannten Technik förmlich in den Kronstein hineingebrannt worden waren. Und das in einer Feinheit, die das Vorhandensein äußerst filigraner Werkzeuge vermuten ließ.
    »Das Funkrauschen wird wieder stärker«, meldete Osurac mit Blick auf sein Ortungsgerät an Kronstein gerichtet. »Eine Steigerung von 300 Prozent in den letzten fünfzehn Sekunden.
    Außerdem ist da noch etwas anderes. Sehen Sie sich das doch mal an, Lieutenant. Sie verstehen mehr davon als ich.«
    Kronstein nahm das Ortungsgerät an sich, das Osurac ihm entgegenstreckte und blickte stirnrunzelnd auf das Display.
    »Das ist die fünf dimensionale Strahlungskomponente, die in den Sandströmraum hineinreicht und deswegen unseren Überlichtfunk stört«, stellte Kronstein fest.
    »Richtig, aber ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass diese Komponente in demselben Augenblick stark an Intensität zugenommen hat, als dies auch bei dem

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