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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eigenen Leuten im Feindgebiet zu operieren.«
    »Das hieße, ein K'aradan hätte es bis in den Sicherheitsbereich der Entwicklungsabteilung von Far Galaxy geschafft, wenn es stimmt was Sie sagen, Professor«, stellte Rena fest.
    Von Schlichten verzog das Gesicht zur Karikatur eines Lächelns und erwiderte: »Ich denke, dass man das Sicherheitsloch wohl zuallerletzt bei Far Galaxy suchen sollte. Ich habe da eher die Bürokratie des Space Army Corps in Verdacht oder das Wartungspersonal von Spacedock 13.«
    »Natürlich – die Fehler sucht man am besten immer bei anderen«, konnte sich Wong eine bissige Bemerkung nicht verkneifen.
    »Meine Herren, das führt doch so zu nichts«, griff Sunfrost ein, obwohl sie innerlich Wongs Bemerkung sogar teilte. Aber in ihrer Position als Kommandantin des Leichten Kreuzers STERNENKRIEGER musste sie natürlich eine neutralere Position einnehmen.
    Von Schlichten atmete tief durch.
    Er ist nicht der Einzige, bei dem die Nerven im Moment blank liegen, dachte Rena.
    »Das ist natürlich alles Spekulation«, gab der Professor zu. »Allerdings besteht auch noch die Möglichkeit, dass sich irgendein Alien-Fanatiker dafür hergegeben hat, das Projekt SEETEE SHOCK 005 an die K'aradan zu verraten, damit wir die Bombe nicht gegen unsere angeblichen Brüder im Kosmos einsetzen…«
    Von Schlichten warf dabei Ukasi einen etwas längeren Blick zu.
    »Wir sollen uns an Fakten halten, anstatt anzufangen, der Reihe nach unsere Loyalität in Frage zu stellen«, fand Raphael Wong.
    Captain Sunfrost unterstützte die wohltuend nüchterne Auffassung ihres Ersten Offiziers.
    »Das entspricht genau meiner Meinung«, erklärte sie.
    Von Schlichten machte eine wegwerfende Handbewegung und meinte: »Fakten wollen Sie? Die Fakten sehen doch so aus, Captain: Drei K'aradan-Schiffe sind auf dem Weg hierher, um sich den Prototyp unter den Nagel zu reißen. Und so wie sich die Lage des Schiffes derzeit darstellt, haben wir nicht die Mittel, sie daran zu hindern.«

    *

    »Auch Sie haben schlechte Nachrichten empfangen?«, fragte Ayre, dessen Translator wohl einiges von der auf Kronsteins Armbandkommunikator abgespielten Transmission erfasst hatte.
    »Ja«, bestätigte der Lieutenant. Er stand noch ganz unter dem Eindruck dessen, was er soeben gehört hatte.
    Danach trieb die STERNENKRIEGER manövrierunfähig mit einer scharf geschalteten Antimateriewaffe im Silo auf die Oberfläche von Collins zu, während sich K'aradan-Schiffe mit einer nicht schwer zu erratenden Absicht näherten.
    »Wir können von hier aus nichts tun«, sagte Bruder Guillermo.
    Kronstein blickte auf.
    Das Einfühlungsvermögen dieses Olvanorers ist schon fast beängstigend, dachte er. Er scheint intuitiv genau zu erfassen, was in seinem Gegenüber vor sich geht und welche Worte er wählen muss. Eigentlich hätte er Diplomat werden sollen!
    Das Schlimme aber war, dass Bruder Guillermo Recht hatte.
    Für die Crew der L-1 gab es keinerlei Möglichkeit, in das Geschehen um Collins eingreifen zu können. Wir würden zu spät kommen und könnten darüber hinaus nichts ausrichten, war Kronstein klar, aber alles in ihm sträubte sich gegen diese Erkenntnis.
    »Was werden wir jetzt tun?«, fragte Bootsmann Osurac.
    Und Kelleney blies ins selbe Horn. »Sollen wir den K'aradan vielleicht kampflos die Antimaterie-Waffe überlassen?«
    »Wir haben wohl keine andere Wahl«, sagte Kronstein. »Unsere Mission geht weiter wie geplant.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst«, widersprach Osurac, der bekannt dafür war, dass ihm Vorschriften und Hierarchien im Zweifelsfall gleichgültig waren. Er erntete für seinen nicht gerade qualifiziert vorgebrachten, sehr emotionalen Widerspruch von Kronstein einen tadelnden Blick, der den Bootsmann zunächst einmal verstummen ließ.
    Stattdessen meldete sich Kelleney zu Wort.
    »Mit Verlaub, Lieutenant – aber die Frage, warum hier ein Einäugiger zu früh auf die Welt gekommen ist, dürfte jetzt wohl ziemlich uninteressant geworden sein!«
    »Ich sagte: Wir setzen unsere Arbeit wie geplant fort.« Kronstein sah Ayre an. »Was genau war die Nachricht des Orakels? Hat es sich dazu geäußert, ob wir den Einäugigen sehen dürfen?«
    »Nur indifferent«, gab Ayre zu. »Das Orakel schien sehr verwirrt und verängstigt zu sein.«
    »Wir sollten diese Dinge nicht mit Fremden teilen«, unterbrach der Priester.
    »Warum nicht?«, fragte Ayre zurück. »Diese Fremden verfügen auch über die Fähigkeit der Verständigung über

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