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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hintergrundrauschen der Fall war?«
    »Da scheint es tatsächlich eine Korrelation zu geben, die genauer untersucht werden sollte«, mischte sich Bruder Guillermo ein, dessen Blick auf sein eigenes Ortungsgerät gerichtet war.
    »Sie könnten Recht haben«, murmelte Kronstein. Insgeheim dachte er dabei: Wie habe ich das übersehen können? Mit geradezu fieberhafter Eile begann er jetzt, auf dem Touchscreen des Ortungsgerätes herumzutippen, das die ganze Zeit über eingeschaltet gewesen war und Daten aufgezeichnet hatte.
    »Es gibt tatsächlich eine Korrelation«, stellte Kronstein fest. »Immer dann, wenn das Rauschen besonders stark wird, nimmt auch die fünfdimensionale Strahlungskomponente zu. Besonders stark schlugen beide Werte nach oben aus, als wir vorhin auf die Entscheidung des Orakels warteten.«
    »Dann gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Orakel und Collins«, sagte Bruder Guillermo.
    Kronstein sah ihn entgeistert an.
    »Was reden Sie da, Guillermo?«
    »Es war einfach nur so ein Gedanke – aber wäre das nicht logisch? Die fünfdimensionale Strahlungskomponente geht von Collins aus und…« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Es ist wahrscheinlich blanker Unsinn, was ich da gerade gesagt habe.«
    Kronstein sah sich die Daten noch einmal an, ließ sich verschiedene Diagramme zeigen und atmete dann tief durch.
    »Das kann nicht sein…«, murmelte er schließlich und schüttelte den Kopf.
    »Niemand sollte sich selbst ein Denkverbot erteilen«, sagte Bruder Guillermo auf eine für ihn ungewöhnlich bestimmte Art und Weise.
    Kronstein hob den Blick. »Ich dachte gerade nur, dass mich das Ganze an etwas erinnert…«
    »An was?«, hakte Guillermo nach. »Vielleicht bringt uns das weiter!«
    »Die ersten Versionen des Sandström-Funks, die von den Raumschiffen der Humanen Welten benutzt wurden, erzeugten im Normalraum ein ähnliches Rauschen, dessen Intensität mit der Impulsstärke korrelierte. Auf manchen Frachtern sind diese Dinger noch im Einsatz, aber für militärische Zwecke empfiehlt es sich natürlich, jegliche Spuren der eigenen Kommunikation zu unterdrücken.«
    »Sie meinen, es handelt sich um ein Signal, das über den Sandströmraum abgegeben wird?«, vergewisserte sich Osurac.
    »Ja«, bestätigte Kronstein.
    Guillermo meldete sich wieder zu Wort. Beschwörend wandte er sich an Kronstein.
    »Sie genießen bei Ayre ein besonderes Vertrauen, das steht völlig außer Frage. Erkundigen Sie sich bei ihm, wie schnell das Orakel normalerweise antwortet.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Bruder Guillermo?«, mischte sich Osurac ein.
    »Es ist nur eine Hypothese«, sagte Bruder Guillermo. »Für genauere Untersuchungen brauchen wir mehr Computerkapazität. Vielleicht reicht schon der Bordrechner der L-1…«
    »Soll ich Naderw mit der L-1 hierher beordern?«, unterbrach Osurac.
    »Tun Sie das«, nickte Kronstein. Er richtete den Blick auf Guillermo. »Fahren Sie fort!«
    »Angenommen es handelt sich um Signale, die unserem Sandströmfunk zumindest ähnlich sind, dann liegt es nahe, dass Collins ihr Ursprung ist. Es muss dort jemanden oder etwas geben, das sie absendet.«
    »Aber Collins ist ohne Leben«, gab Kronstein zu bedenken.
    »Eine organische Lebensform kann es nicht sein, da gebe ich Ihnen Recht. Aber vielleicht ein Mechanismus. Ein technisches Artefakt oder dergleichen.«
    »Ein technisches Artefakt, das mächtig genug ist, den Sandströmfunk in einem ganzen Sonnensystem zu stören?«
    »Es könnte sein, dass das nicht einmal beabsichtigt ist, sondern nur ein Nebeneffekt von…
    Kommunikationsbemühungen!«
    »Das Orakel«, murmelte Kronstein.
    »Die Neetrass sagen, es wurde angegriffen.«
    Kronstein begriff. »Das Auftauchen der STERNENKRIEGER könnte durchaus so interpretiert worden sein – zumal es sich um einen sehr komplexen Mechanismus handeln müsste, der in der Lage ist, unseren Funkverkehr abzuhören.«
    Inzwischen hatten Dr. Nikolaidev und Bruder Leander ihre Untersuchungen abgeschlossen.
    Ayre näherte sich ihnen, als er bemerkte, dass die beiden Zweibeiner, wie er sie zu nennen pflegte, sich nicht mehr mit dem zu früh aus dem Ei geschlagenen Einäugigen beschäftigten, sondern offensichtlich über die Ergebnisse ihrer Scans miteinander diskutierten.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte er. »Steht der Untergang unseres Volks bevor? Wir viele dieser Fehlgeborenen wird es geben, die dann gezwungen sein werden, ihre Nachkommen während des Ewigen Tages zu zeugen, wenn

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