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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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folgen Sie mir.«
    »Einen Moment«, fuhr Kronstein dazwischen. Er trat näher auf den Neetrass zu, der daraufhin seinen Kopf wandte. Die zwei Seitenaugen waren geschlossen. Nur das vordere Stirnauge war geöffnet.
    Ein Zeichen höchster Konzentration oder Anspannung, wie Bruder Leander durch seine langjährige Erfahrung mit den Neetrass wüsste.
    »Vorsicht«, riet er daher. Aber es war zu spät. David Kronstein hatte bereits sein Anliegen vorgetragen.
    »Lassen Sie uns zum Orakel«, forderte er.
    Ein trompetenartiger Laut entfuhr daraufhin dem Schlund des Priesters, der erschrocken einige Schritte zurückfuhr.
    »Niemals!«, entfuhr es dem Neetrass. Daneben stieß er noch eine Reihe von Lautäußerungen aus, die der Translator nicht so recht zu übersetzen vermochte. Aber es lag auf der Hand, dass sie alles andere als freundlich gemeint waren. Der Priester aktivierte mit Hilfe seiner linken vorderen Extremität ein kleines Modul, das an der Innenseite seines Panzers befestigt und daher den Menschen bislang nicht aufgefallen war. Es schien sich um eine Art Signalgeber zu handeln, denn nur einen Moment später gingen mehrere Türen auf. Türen, die sich zuvor in keiner Weise vom glatten, marmorartigen Kronstein der Wände abgehoben hatten.
    Etwa zwei Dutzend Neetrass kamen herein. Sie trugen rohrartige Gegenstände in den Greif-Extremitäten.
    »Sie sind bewaffnet«, stellte Bruder Leander fest.
    »Verdammt, wir hätten doch unsere schweren Kampfanzüge mitnehmen sollen!«, fluchte Kelleney. Jeder Muskel und jede Sehne an seinem Körper waren jetzt gespannt. Die Hand lag in der Nähe des Nadlergriffs.
    Gento reagierte ähnlich.
    »Sie brauchen nur Piep zu sagen, Lieutenant, dann schalten wir diese Riesenschildkröten aus.«
    »Oder die Sie«, mischte sich Bruder Leander ein. »Sie vermögen mit ihren Blasrohren außerordentlich präzise zu treffen. Was immer Sie also vorhaben – vergessen Sie es besser.«

    *

    »Captain, ein Funkspruch der K'aradan erreicht uns«, meldete Fähnrich Wiley Riggs von seiner Konsole aus.
    Rena Sunfrost atmete tief durch. Sie erhob sich von ihrem Kommandantensitz und wechselte einen kurzen, aber viel sagenden Blick mit Wong.
    »Auf den Schirm mit den K'aradan!«, forderte die Kommandantin der STERNENKRIEGER.
    Wenig später erschien das Gesicht eines Mannes mit rotbraunem Teint, der an die Hautfarbe von Indianern erinnerte.
    Äußerlich glichen sie absolut einem Menschen. Es gab kein körperlich sichtbares Detail, an dem man sie hätte unterscheiden können. Die Unterschiede lagen im Metabolismus und den inneren Organen, die bei den K'aradan jeweils zweifach vorhanden waren, was sie körperlich sehr viel robuster und widerstandsfähiger machte als Menschen.
    Inzwischen wusste man, dass sie von einer Spezies flugtauglicher Jäger abstammten, die in ihrem Verhalten wohl stark den Greifvögeln der Erde ähnelten. Das sah man den heutigen K'aradan natürlich genauso wenig an, wie den Menschen die Herkunft von kleinen, nagetierähnlichen Höhlenbewohnern.
    Abgesehen von Kleinigkeiten, wie der Tatsache, dass Menschen wie alle anderen Säugetiere nur drei verschiedene Farbrezeptoren besaßen – Reptilien und Vögel hingegen vier.
    Von den K'aradan hieß es, sie besäßen sogar fünf unterschiedliche Farbrezeptoren. Ihre Augen waren denen jedes Menschen weit überlegen.
    Und doch hinken sie uns in ihrer technischen Entwicklung hinterher und sind darauf angewiesen, uns die Prototypen unserer Waffen zu stehlen, ging es Sunfrost durch den Kopf.
    Das Siedlungsgebiet der K'aradan – der Vom-Planeten-Aradan-Kommenden – war dafür um einiges größer als das Verbreitungsgebiet der Menschheit.
    Aber ihre große Zeit ist lange Vergangenheit, wusste Sunfrost.
    Sie können froh sein, dass die Fulirr ihnen zahlenmäßig so unterlegen sind, sonst hätten die Sauroiden sie schon längst hinweggefegt…
    Der Schädel des K'aradan war vollkommen kahl. Gut sichtbar trug er eine Tätowierung, die ihn als Angehörigen eines Adelshauses auswies.
    »Hier spricht Sengon Tamris aus dem Haus Tasuvian, Kommandant des Raumschiffs DIE GLORREICHE. Unsere Sensoren haben registriert, dass Ihr Schiff manövrierunfähig ist und auf der Oberfläche eines nahen Planeten zerschellen wird – zumal Sie einen sehr gefährlichen Gegenstand an Bord haben.«
    »Hier spricht Commander Rena Sunfrost, Captain des Leichten Kreuzers STERNENKRIEGER im Dienst des Space Army Corps der Humanen Welten. Ich wusste gar nicht, dass ich Ihr

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