Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
diesem Datenstrom auch noch weitere Informationen verborgen, das könnte ich allenfalls bei einer aufwändigeren Analyse feststellen.«
    »Dann haben wir einen Verräter an Bord«, lautete Wongs nüchterne Feststellung.
    Sunfrost schlug das Herz bis zum Hals. Dass die Spionage der K'aradan auf dem Gebiet der Humanen Welten leichtes Spiel hat und außerdem hervorragend funktioniert war mir ja bekannt, durchfuhr es sie. Aber, dass der Arm der Geheimdienstzentrale von Aradan bis auf mein Schiff reicht…
    Unwillkürlich ballte Sunfrost die Hände zu Fäusten.
    Sie trat neben Fähnrich Jamalkerim.
    »Irgendwelche Anhaltspunkte auf die Identität des Verräters?«, fragte der Captain der STERNENKRIEGER.
    Susan Jamalkerim tippte hektisch auf ihrem Terminal herum. »Es wurde der Autorisationscode eines Brückenoffiziers verwendet….«
    »Wessen?«, verlangte Wong zu wissen.
    Fähnrich Jamalkerim blickte angestrengt auf ihr Display.
    Dann fuhr sie hoch und starrte Robert Ukasi an.
    »Es war Ihre Autorisation, Lieutenant«, stellte Susan Jamalkerim fest.

    *

    Der Neetrass-Priester stieß einen dumpfen, grollenden Laut aus, den der Translator gar nicht erst zu übersetzen brauchte.
    »Es widerspricht unseren heiligen Prinzipien, Fremde mit dem Orakel in Kontakt treten zu lassen«, erklärte er. Er bewegte seine vier Laufextremitäten und näherte sich damit Kronstein und Bruder Guillermo. »Genauso widerspricht es unserer Überlieferung, die Individualbezeichnung einem Nicht-Neetrass zu verkünden. Das ist eine unangemessene Verbrüderung! Sind etwa wir und sie aus denselben bleiernen Eiern geschlagen worden? Nein! Sie haben nichts mit uns zu tun. Mag es der Rat der Weisesten weise finden, die Kapuzen tragenden Zweibeiner auf unserem Planeten ihre Forschungen betreiben zu lassen, aber dies geht zu weit!«
    »Die Zweibeiner können uns helfen«, widersprach Ayre. »Ich weiß, dass sie über eine Funktechnik verfügen, die die unsere weit in den Schatten stellt. Und da auch das Orakel über Funkwellen mit uns kommuniziert, spricht nichts dagegen, dass sie es schaffen, den Kontakt wieder herzustellen!«
    »Nein«, beharrte der Priester trotzig.
    Nach wie vor waren fast ein Dutzend Blasrohre auf Kronstein und seine Gruppe gerichtet. Jedes falsche Wort konnte zur Eskalation führen, dessen war sich der Offizier der STERNENKRIEGER sehr wohl bewusst.
    »Das Orakel befindet sich in höchster Not«, sagte Ayre. »Sollen wir ihm die Hilfe verweigern, da es uns doch so oft mit Rat zur Seite stand? Sollen wir tatenlos zusehen, wie unser Band zu den Sonnengöttern durchschnitten wird, ohne dass wir überhaupt richtig verstehen, was da eigentlich vor sich geht?«
    Ayre stieß ein tiefes Knurren aus, das offenbar den Ärger und die Verzweiflung deutlich machen sollte, die er empfand.
    »Sie glauben wirklich, dass diese Fremden uns oder dem Orakel helfen könnten? Sie sind einfach zu naiv. Und vielleicht auch zu alt…«
    »Sie haben uns doch auch geholfen, zu untersuchen, ob die Bausteine des Lebens bei dem Einäugigen in Ordnung sind. Haben Sie das schon vergessen?«, erwiderte Ayre.
    Aber im Moment stand er noch auf ziemlich verlorenem Posten. Der Priester war einfach nicht bereit, auch nur einen Millimeter von seiner gegenwärtigen Position abzurücken.
    »Wahrscheinlich ist das nicht der erste Konflikt zwischen den beiden«, vermutete Bruder Guillermo.
    Sein Ordensbruder Leander musste unwillkürlich über diese Bemerkung schmunzeln.
    »Sie scheinen sich ausgesprochen gut in die Mentalität der Neetrass hineindenken zu können, Bruder Guillermo«, meinte der Vorsteher des Olvanorer-Camps auf Aldrin.
    Zwischen Ayre und dem Priester ging es hoch her. Dabei wuchs der Anteil nonverbaler Lautäußerungen im Verlauf der Auseinandersetzung stark an, sodass die Translatoren der Menschen immer größere Schwierigkeiten hatten, den vollen Bedeutungsgehalt des Gesagten zu erfassen.
    Schließlich machte ein Einwurf von Bruder Guillermo dem ein Ende.
    »Wir kennen den Angreifer«, sagte er laut und deutlich, sodass er damit den Streit der beiden Neetrass untereinander übertönte.
    Augenblicklich war es totenstill im Raum.
    Die beiden Neetrass starrten Bruder Guillermo entgeistert an.
    Beide hatten für einige Augenblicke ihre seitlichen Augen geschlossen, dafür das Stirnauge aber umso weiter geöffnet, sodass es sogar ein wenig aus seiner Höhle hervorzutreten schien.
    Bruder Guillermo atmete tief durch.
    Anschließend wiederholte er, was er

Weitere Kostenlose Bücher