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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sicherlich zu einem historischen Abriss verdichten lassen. Wir wissen jedenfalls, dass es vor fünfhundert Standardjahren einen Planeten namens Gesarimoa gegeben hat, auf dem offensichtlich eine starke Ketzerbewegung den Großteil der Bevölkerung erfasst und in ihrem Sinne beeinflusst hatte.«
    »Was geschah?«
    »Der Planet wurde vollkommen verwüstet und ist heute nichts anderes als ein atmosphäreloser, verstrahlter Gesteinsbrocken am Rande des Qriid-Gebietes. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass diese Geschichte den Tatsachen entspricht, allerdings hat die gegenwärtige Führung des Imperiums offenbar ein großes Interesse daran, die Erinnerung an die Ereignisse von Gesarimoa lebendig zu halten, um künftige Ketzerbewegungen abzuschrecken. Dies scheint jedoch nicht ganz geglückt zu sein.«
    Admiral Fabri aktivierte inzwischen einen Bildschirm, auf dem eine Sternenkarte in Pseudo-Drei-D-Qualität entstand.
    »Sie sehen hier das Gebiet der Qriid, Commander«, erläuterte Admiral Fabri. Ein bestimmtes Areal war farbig markiert. Es lag etwas außerhalb des relativ geschlossenen Bereichs, den die Qriid zu ihrem heiligen Imperium zählten.
    »Dies hier ist die Noirmad-Exklave – ein Gebiet, das noch nicht allzu lange zum Imperium gehört, aber dennoch eine Reihe von enorm wichtigen Industriewelten beherbergt. Wir haben Grund zur Annahme, dass sich dort in den letzten Monaten eine Ketzerbewegung unter Führung eines geheimnisvollen Anführers etabliert hat, der sich bislang einfach nur der Prediger nennen lässt. Der Qriid-Geheimdienst scheint diese Bewegung sehr ernst zu nehmen, hatte aber bislang noch keinen Erfolg damit, ihren Anführer auszuschalten.«
    Commodore Jackson schob Sunfrost einen Datenträger über den Tisch und ergänzte: »Hier finden Sie alle nötigen Angaben. Die Datensammlung bezüglich des Predigers und seiner Bewegung sind auf dem letzten Stand unserer Erkenntnisse. Aber bedenken Sie bitte, dass die noch immer sehr spärlich und möglicherweise auch fehlerhaft sind. Schließlich stammt das Meiste, was wir an Informationen über die Ketzer-Bewegung besitzen, von ihren erbitterten Gegnern und ist dementsprechend tendenziös.«
    »Ist etwas Genaueres über die Ziele dieser Bewegung bekannt?«
    »Sie argumentieren natürlich theologisch, wie man das innerhalb des Qriid-Imperiums auch erwarten kann. Vor allem behaupten Sie, dass die herrschende Priester-Kaste die Überlieferung falsch auslegt und Teile davon bewusst unterdrückt. Für uns ist wichtig, dass sich die Zahl ihrer Anhänger in der Noirmad-Exklave geradezu explosionsartig vergrößert haben muss. Der Prediger scheint den Nerv vieler Qriid zu treffen, die einfach kriegsmüde sind… Elf Jahre Kampfpause haben sie offenbar auf den Geschmack gebracht.«
    Rena Sunfrost deutete auf die Sternenkarte. »Wir werden im Sandströmraum den Zentralbereich des Imperiums durchfliegen müssen, um in die Noirmad-Exklave zu gelangen«, gab sie zu bedenken.
    Commodore Jackson bestätigte dies. »Das ist vollkommen korrekt, Commander – aber ein Risiko besteht da nur, wenn Sie die Sandström-Passage wider erwartend unterbrechen müssten.«
    Er atmete tief durch und fuhr anschließend in gedämpftem Tonfall fort: »Sie wissen ja, was im Wega-System geschehen ist. Es steht nicht gut und die Analysen des Geheimdienstes gehen davon aus, dass wir die Qriid auf lange Sicht gesehen nicht aufhalten können.«
    »Man könnte verzweifeln«, mischte sich Fabri ein.
    »Während im Humanen Rat gerade eine Vorlage zur Mobilmachung gescheitert ist, sind die Qriid längst dabei, auch die letzten industriellen Reserven für den Krieg zu mobilisieren.«
    Rena nahm den Datenträger an sich.
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück, Commander«, hörte sie Commodore Jackson sagen.
    Es klang für Rena wie aus weiter Ferne.
    Ein Vorstoß in die Höhle des Löwen lag vor ihr und in ihren Gedanken war sie bereits auf die nächsten notwendigen Schritte konzentriert.

    *

    Garinjan, Noirmad-Exklave, Heiliges Imperium der Qriid…
    Der Naarash führte Pan-Sen durch die engen, verwinkelten Gassen von Sarashtor, einer sich unkontrolliert ausbreitenden Siedlung, die sich um den gleichnamigen Industriekomplex herum gebildet hatte. Der Industriekomplex war auf dem neuesten Stand der Qriid-Technik und produzierte vor allem Traserkanonen jeder nur erdenklichen Größe. Die meisten davon wurden irgendwann in Kriegsschiffe eingebaut, die sich dann in die Weiten des Alls aufmachten, um die

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