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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aus war. Er hatte die Konsequenzen einer Enttarnung gekannt, lange bevor er sich in diesen Einsatz begeben hatte.
    Und dabei war es so leicht gewesen…
    Die Sicherheitsvorkehrungen bei Far Galaxy hatte er mit ein paar Tricks am Rechner aushebeln können. Als er auf Spacedock 13 an Bord der STERNENKRIEGER gelangt war, hatte er nicht einmal den Scan durch ein M-Feld fürchten müssen, das unter normalen Umständen seine Identität als K'aradan sofort entlarvt hätte. Die gesamte Anlage war nämlich während der Installation von SEETEE SHOCK 005 auf Grund befürchteter Interferenz-Phänomene ausnahmsweise
    abgeschaltet gewesen…
    Aber auch das hätte mich im Zweifel nicht aufhalten können, dachte Soerenson. Schließlich habe ich ja an Bord der STERNENKRIEGER einen Helfer mit hoher Sicherheitsautorisation…
    Der Befehl für Agenten des Reiches von Aradan, die in Gefangenschaft gerieten, war eindeutig.
    Die Konditionierung, die Soerenson während seiner Ausbildung erhalten hatte, machte es ihm leichter, ihn zu befolgen.
    Er zerbiss mit aller Kraft einen hohlen, künstlichen Zahn.
    Das ausströmende Gift tötete ihn innerhalb von Sekunden und ein triumphierendes Lächeln gefror auf seinem Gesicht.

Band 4
Heiliges Imperium

    Das Licht des grünen Jademonds fiel auf die etwa 1,80 Meter große Gestalt, die in der Mauernische wartete. Sie war in einen dunklen Umhang gehüllt, dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen war. Nur die Spitze eines leicht nach unten gekrümmten Schnabels ragte aus der Dunkelheit hervor. Die vierfingrige Krallenhand eines vogelähnlichen Qriid kam unter dem groben Tuch des Umhangs zum Vorschein und raffte ihn etwas zusammen. Ein Geräusch ganz in der Nähe ließ den Qriid für eine Sekunde erstarren.
    Die Krallenhand verschwand unter dem Umhang und packte den Handtraser, der darunter verborgen war.
    »Bist du derjenige, der den Prediger sucht?«, fragte eine Stimme aus der vollkommenen Dunkelheit der schmalen, von drei- und vierstöckigen Gebäuden umsäumten Gasse.
    »Ja«, bestätigte der Qriid und unterstrich seine Antwort mit einem schabenden Laut, den er mit Hilfe des Schnabels erzeugte. Ich bin gekommen, um den Prediger zu töten, fügte er in Gedanken hinzu, denn für Ketzer gibt es keinen Platz im Heiligen Imperium…

    *

    »Wie ist dein Name?«, fragte die Stimme aus der Dunkelheit.
    »Pan-Sen.«
    »Du bist Techniker auf dem Kriegsschiff ZORN GOTTES, das derzeit im Orbitaldock von Garinjan gewartet wird.«
    Die Krallenhand schloss sich fester um den Handtraser, den Pan-Sen unter seinem Umgang verborgen hatte. Es handelte sich um die gewöhnliche Standardwaffe zur Selbstverteidigung, wie sie unter den Raumsoldaten des Heiligen Imperiums üblich war – nicht um die weitaus wirkungsvollere Ausführung, die von Spezialkräften für Kampfeinsätze am Boden getragen wurden.
    »Du bist gut informiert«, stellte Pan-Sen etwas irritiert fest.
    »Dein Urlaub auf Garinjan dauert noch zwei Imperiumstage, was dreieinhalb Planetenumdrehungen hier auf Garinjan entspricht«, fuhr die Stimme fort. »Dein Schiff wurde bei dem letzten Einsatz gegen die Menschen schwer beschädigt und musste Lichtjahre weit bis in die Noirmad-Exklave geschleppt werden, weil anscheinend sämtliche Werften des Imperiums derzeit mit dem Neubau und der Reparatur von Kriegsschiffen vollkommen ausgelastet sind!«
    Woher kann er so viel über mich wissen?, durchzuckte es Pan-Sen.
    Aus der Dunkelheit löste sich jetzt eine Gestalt, die Pan-Sen um etwa eine Haupteslänge überragte.
    Der Unbekannte trug einen Druckanzug, dessen metallisch wirkende Beschichtung das Licht des Jademonds reflektierte.
    Ein Naarash!, durchfuhr es Pan-Sen. Mit allem hätte ich gerechnet – nur nicht damit!
    »Ich bin überrascht«, stellte Pan-Sen fest.
    Die Methan atmenden Naarash wurden innerhalb des Imperiums als Transporteure und Händler geduldet, weil die Raumflotte der Qriid gerade in den Zeiten, in denen der Aarriid zur Fortsetzung des heiligen Krieges aufrief, nicht genug Kapazitäten besaß, um den logistischen Voraussetzungen der Kriegswirtschaft gerecht werden zu können. Allerdings waren die Qriid weit davon entfernt, die Methanatmer als auch nur entfernt gleichwertig anzusehen. In den Augen der Vogelartigen hatten sie einen Status, der kaum über dem von Sklaven stand. Misanjij, lautete die Qriid-Bezeichnung für Angehörige dieses Volkes. Das bedeutete nichts anderes als notwendiges Übel.
    »Ich werde dich zum Prediger führen«,

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